Sozialer Frust
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Das gilt etwa für die Ankündigung, den Mindestlohn zumindest perspektivisch auf zwölf Euro anzuheben. Die Marke, warnt Holger Bonin, Arbeitsmarktforscher beim Institut zur Zukunft der Arbeit (IZA), berge erhebliche Gefahren. Werde die Lohngrenze zu rasch angehoben, könnten viele Niedriglöhner ihren Job verlieren, anstatt mehr zu verdienen.
Bonin plädiert daher dafür, den Mindestlohn nicht auf einen Schlag, sondern schrittweise anzuheben und jedes Mal zu beobachten, ob die Risikoschwelle bereits erreicht ist. Zudem verweist der IZA-Forscher auf eine weitere Erkenntnis des noch jungen Mindestlohns: Höhere Stundenlöhne bedeuten nicht unbedingt höhere Einkommen. Tatsächlich haben Betroffene ihre Arbeitszeit häufig in dem Maß verringert, wie der Mindestlohn stieg. Resultat: Der Niedrigverdienst blieb auch nach der Erhöhung ein Niedrigverdienst.
Die Bundesagentur für Arbeit (BA) wiederum hält wenig von den SPD-Plänen, das Arbeitslosengeld künftig bis zu drei Jahre lang auszuzahlen, wie aus einem internen Papier der Behörde hervorgeht. Eine solche Maßnahme entspreche nicht den Erfordernissen
des Arbeitsmarktes. Nach Erkenntnissen ihres Forschungsinstituts IAB erhöht sich dadurch das Risiko, dass sich manche Betroffene länger als nötig arbeitslos melden.
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