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Opinion15. Juli 2016

Gegen den Akademisierungswahn

Hilmar Schneider

Die steigende Zahl von Studiengängen führt nicht zu besseren Jobchancen. Nötig sei ein stärker nachfrageorientiertes System der beruflichen Bildung, fordert IZA-Chef Hilmar Schneider in einem Gastbeitrag für die Wirtschaftswoche.

Während das duale Ausbildungssystem relativ passgenau den im Markt benötigten Qualifikationsbedarf abdecke, sei die Expansion und zunehmende Spezialisierung der akademischen Ausbildung weitgehend angebotsgetrieben, kritisiert der Arbeitsmarktexperte.

Für den Zertifizierungsprozess neuer Studiengänge sei „leider unerheblich“, ob es für den Abschluss überhaupt eine Nachfrage am Arbeitsmarkt gebe. So fänden sich an deutschen Hochschulen inzwischen „illustre“ Bachelorabschlüsse in Alternativem Tourismus, Angewandten Kindheitswissenschaften oder Baustellenmanagement. „Es darf bezweifelt werden, dass eine derartige Horizontverengung den Einstieg ins Berufsleben erleichtert“, so Schneider.

Schneiders Vorschlag: „Es müsste nach Hochschule und Studiengang offen zugänglich gemacht werden, was aus den Absolventen später geworden ist.“ Auf diese Weise entstünde Markttransparenz, die einen heilsamen Qualitätswettbewerb der Hochschulen in Gang setzen und junge Menschen vor Fehlentscheidungen bewahren könne.

Lesen Sie den Gastbeitrag im Volltext:

Wirtschaftswoche, 29/2016, 15. Juli, S. 37 Ein ökonomisches Plädoyer gegen den Akademisierungswahn

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