Die Beteiligung von Mitarbeitenden am Unternehmenskapital in Form der in den USA verbreiteten „Employee Stock Ownership Plans“ (ESOP) hat einen signifikant positiven Effekt auf die Jobzufriedenheit. Darauf weist ein aktuelles IZA-Forschungspapier von Adrianto, Avner Ben-Ner, Jason Sockin und Ainhoa Urtasun hin. Die Untersuchung stützt sich auf eine umfangreiche Analyse von rund 200.000 Mitarbeiterbewertungen auf der Online-Plattform Glassdoor.
Gegenüber Beschäftigten in vergleichbaren Unternehmen ohne Mitarbeiterbeteiligung betrug das Zufriedenheitsplus etwa 0,10 Sterne auf einer 5-Sterne-Skala. Besonders ausgeprägt war der Effekt bei der Bewertung von Unternehmenskultur und Work-Life-Balance, aber auch Karrierechancen und Führungsverhalten wurden im Schnitt besser eingeschätzt.
Positiv wirkte sich außerdem die Einbindung von Arbeitnehmervertretern in den Entscheidungsprozess über die ESOP-Einführung aus. Die Zufriedenheit steigt umso mehr, je größer der von Anteil der Beschäftigten am Unternehmen ist.
Dieser Zufriedenheitsbonus ist nicht auf bestimmte Beschäftigtengruppen beschränkt, sondern erstreckt sich über alle Hierarchieebenen. Auch ehemalige Beschäftigte berichten von einer höheren Arbeitszufriedenheit in Unternehmen mit Mitarbeiterbeteiligungsprogrammen.
Dabei spielt die Vergütung eine vergleichsweise geringe Rolle. Ausschlaggebend scheinen vielmehr die nicht-monetären Aspekte der Arbeit zu sein, etwa eine wertschätzende Unternehmenskultur und effektive Führung. Mitarbeiterbeteiligung fördert somit das Engagement und die Motivation der Belegschaft, was wiederum zu einem produktiveren und harmonischeren Arbeitsumfeld beiträgt.