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IZA – Institute of Labor Economics

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admin

MINT-Fächer für Frauen attraktiver machen

June 17, 2015 by admin

Frauen sind in Studienfächern aus den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik (MINT) traditionell unterrepräsentiert. Die Gründe dafür werden nicht nur unter Bildungsökonomen heiß diskutiert. Denn MINT-Berufe sind besonders gut bezahlt und zukunftsträchtig. Ein höherer Anteil weiblicher Absolventen in diesen Fächern würde also helfen, die Lohnlücke zwischen den Geschlechtern weiter zu schließen.

Im Rahmen des wöchentlichen IZA-Forschungsseminars präsentierte Peter Arcidiacono (Duke University) seine Erkenntnisse zum Einfluss studienfachspezifischer Charakteristika auf die Entscheidung von Frauen für ein MINT-Fach. Im Anschluss an seinen Vortrag sprachen wir mit dem Experten für Hochschulbildung.

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Die Online-Verlockung: Wie Angestellte auf Internetverbote am Arbeitsplatz reagieren

June 10, 2015 by admin

Viele Unternehmen schränken die private Internetnutzung am Arbeitsplatz ein, weil sie Facebook, Twitter & Co. als Verlockungen betrachten, die Mitarbeiter nur von der Arbeit ablenken. Durch strikte Regelungen vermeidet der Arbeitgeber zwar Ablenkungen, signalisiert aber auch Misstrauen, das sich wiederum negativ auf die Arbeitsmoral auswirken kann.

In einem aktuellen IZA-Diskussionspapier untersuchen Alexander Koch und Julia Nafziger von der Universität Aarhus, wie Arbeitnehmer auf Internetverbote reagieren. Das Ergebnis ihres Verhaltensexperiments: Die Produktivität der Arbeitnehmer hängt in erster Linie davon ab, ob sie ihre Entlohnung als gerecht empfinden. Dann verhalten sie sich gegenüber dem Arbeitgeber „reziprok“, belohnen die faire Bezahlung also mit entsprechender Gegenleistung. Verlockungen durch das Internet, so fanden die Autoren heraus, können diese Reziprozität allerdings ausblenden. Mit anderen Worten: Selbst ein motivierter, loyaler Mitarbeiter bringt weniger Leistung, wenn er abgelenkt wird.

Ein Internet-Verbot scheint demnach auf den ersten Blick sinnvoll. Allerdings gilt das nicht für jeden Arbeitnehmertypus: Besonders „reziprok“ orientierte Mitarbeiter, die Freiheit von Kontrolle mindestens ebenso schätzen wie gute Bezahlung, reagieren auf Misstrauen tendenziell eher mit Leistungsverweigerung. Umgekehrt belohnen sie die Möglichkeit zur privaten Internet-Nutzung mit mehr Leistung – vor allem dann, wenn das private Surfen nicht nur stillschweigend toleriert wird, sondern explizit erlaubt ist.

Die untersuchten Internet-Richtlinien sind nur eine mögliche Form von „sanfter Kontrolle“, die Unternehmen ihren Arbeitskräften auferlegen können. Ähnliches gilt etwa für die Überwachung der Arbeitszeit im Home Office. Die Ergebnisse der Studie legen nahe, dass Unternehmen die positiven und negativen Aspekte von mehr Kontrolle im Einzelfall gründlich abwägen sollten.

Bildquelle: pixabay

Filed Under: Research Tagged With: control, distraction, facebook, fairness, private internet use, social media, twitter, wage

Vereinbarkeit von Familie und Beruf: Gründungsförderung für Frauen besonders effektiv

May 29, 2015 by admin

In mehreren Studien haben IZA-Experten in den letzten Jahren die staatlichen Förderprogramme zur Existenzgründung und beruflichen Selbständigkeit untersucht. Die Resultate waren durchweg positiv: Im Allgemeinen ist es den Förderinstrumenten gut gelungen, zuvor Arbeitslose bei Ihrem Weg in die berufliche Selbständigkeit während der „kritischen“ Anfangsphase zu unterstützen. Die Geförderten konnten somit langfristig in Beschäftigung integriert und ihre Einkommenssituation verbessert werden.

In einer weiteren, jetzt im Journal of Population Economics veröffentlichten Studie analysieren Marco Caliendo und Steffen Künn erstmals detailliert die Wirksamkeit der Gründungsförderungsprogramme der Bundesagentur für Arbeit für weibliche Teilnehmer. Dabei zeigte sich neben den Gründungserfolgen ein weiterer positiver Nebeneffekt: Anders als bei traditionellen Maßnahmen der aktiven Arbeitsmarktpolitik ließ sich bei den Programmteilnehmerinnen im Vergleich zu nicht-geförderten Frauen kein Rückgang der Geburtenrate feststellen.

Die Studie verweist auf die nach wie vor zahlreichen geschlechtsspezifischen Hürden, mit denen Frauen auf dem Arbeitsmarkt zu kämpfen haben – allen voran die problematische Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Im Durchschnitt gestaltet sich deshalb auch die Reintegration von arbeitslosen Frauen in den Arbeitsmarkt schwieriger als dies für männliche Arbeitslose der Fall ist. Weiterbildungen, Umschulungen oder Bewerbertraining können zwar die Beschäftigungswahrscheinlichkeit der Teilnehmerinnen im Vergleich zu Nicht-Teilnehmerinnen erhöhen, doch nimmt dabei die Geburtenhäufigkeit erkennbar ab. Offenbar geben viele Frauen dem Wiedereinstieg in eine Vollbeschäftigung Vorrang vor weiteren Kinderwünschen, oder sie stellen diese aufgrund fehlender Kinderbetreuungsmöglichkeiten und mangelnder zeitlicher Flexibilität in den gefundenen Jobs zurück.

Mehr zeitliche Flexibilität bei Selbstständigkeit

Vor diesem Hintergrund könnte eine intensivere Förderung der beruflichen Selbständigkeit von arbeitslosen Frauen eine ernstzunehmende Alternative darstellen, schlussfolgern die Wissenschaftler. Die Gründungszuschüsse helfen Frauen dabei, Familie und Beruf besser miteinander zu kombinieren, indem sie ihre selbständige berufliche Tätigkeit zeitlich flexibel an die Bedürfnisse der Familie anpassen können.

Basierend auf Befragungsdaten von Teilnehmerinnen an zwei unterschiedlichen Varianten von Gründungszuschüssen der Bundesagentur für Arbeit zeigt die Studie, dass sich die Beschäftigungswahrscheinlichkeit der teilnehmenden Frauen im Vergleich zu nicht teilnehmenden Frauen langfristig – und bei steigendem Einkommen – erhöht, ohne dass sich dies negativ auf die Fertilitätsrate auswirkt. Anders als männliche Selbständige gründen Frauen häufiger kleinere Unternehmen (in Bezug auf Investitionsvolumen und Mitarbeiterzahl) und arbeiten weniger Stunden. Sie nutzen also die Flexibilitätspotenziale der Selbständigkeit aus und entscheiden sich umso eher für weitere Kinder. „Die Förderung weiblicher Firmengründer hat auch einen wichtigen familien- und gesellschaftspolitischen Effekt“, so das Fazit der Experten.

Die Vorabfassung der jetzt im Journal of Population Economics erschienenen Studie ist als IZA Discussion Paper No. 6830 (PDF) abrufbar.

photo credit: Spotmatik Ltd via Shutterstock

Filed Under: Research

Technologische Arbeitslosigkeit ist kein Naturgesetz

May 28, 2015 by admin

Technologischer Fortschritt gefährdet Arbeitsplätze in der Industrie. An anderer Stelle trägt er jedoch maßgeblich zur Schaffung neuer Beschäftigungsmöglichkeiten bei. Das gilt insbesondere dann, wenn aus Innovationen neue Produkte entstehen. Den weltweiten Forschungsstand zu diesem Thema trägt der Mailänder Ökonom Marco Vivarelli in einem aktuellen Beitrag für IZA World of Labor zusammen.

Vivarelli unterscheidet zwischen Produktinnovationen und Prozessinnovationen: Die Entwicklung innovativer Produkte hat durch die Entstehung neuer Firmen und Branchen, insbesondere im High-Tech-Bereich, einen direkten positiven Effekt auf den Arbeitsmarkt. Hingegen führen Prozessinnovationen – etwa die Entwicklung produktiverer Maschinen für die industrielle Fertigung – insbesondere in mittelständischen Betrieben tendenziell zum Abbau von Arbeitsplätzen. Der Nettoeffekt muss jedoch auch hier nicht negativ sein: Führen effizientere Prozesse beispielsweise zu sinkenden Preisen oder schaffen Raum für neue Investitionen, können am Ende wiederum neue Jobs entstehen.

Diese Kompensationsmechanismen können allerdings nur unter Wettbewerbsbedingungen greifen. Daher empfiehlt Vivarelli der Politik, durch wettbewerbsfördernde Maßnahmen (etwa das Senken von Markteintrittsbarrieren), aber auch durch eine gezielte Förderung der Nachfrage nach innovativen Produkten den möglichen negativen Effekten des technologischen Wandels entgegenzuwirken.

Filed Under: Research Tagged With: emerging markets, process innovation, product innovation, technological change, technology

Zentrale Vergabe von Kita-Plätzen wäre deutlich effizienter

May 11, 2015 by admin

Nicht ohne Grund ist der Ausbau der öffentlichen Kindertagesstätten ein zentrales Projekt der Bundesregierung. Einerseits fördert eine frühzeitige Förderung sozial benachteiligter Kinder die spätere Chancengleichheit, andererseits reduziert eine geeignete Kinderbetreuung die Arbeitsmarktnachteile von Müttern.

Doch gerade in den Großstädten mangelt es nach wie vor an Kita-Plätzen, was für Eltern und Betreuungspersonal gleichermaßen frustrierend ist. Hinzu kommt eine ineffiziente Vergabepraxis mit hohem Verwaltungsaufwand. Dieser Problematik widmet sich ein aktuelles IZA-Diskussionspapier von Sissa Carlsson und Stephan Thomsen.

Die bislang gängige Methode der dezentralen Vergabe bedeutet, dass sich Eltern, die zwingend auf einen Betreuungsplatz angewiesen sind, zum Teil bei Dutzenden von Institutionen gleichzeitig bewerben. Die Kitas wiederum müssen aus einer Flut von Bewerbungen mit erheblichem Aufwand die Kandidaten aussuchen, die ihren Auswahlkriterien entsprechen. Ein Informationsaustausch zwischen den Einrichtungen findet in der Regel nicht statt. Das führt dazu, dass manche Eltern mehrere Betreuungsangebote erhalten, während andere ganz leer ausgehen.

Zur Lösung dieses Verteilungsproblems schlagen Carlsson und Thomsen eine zentrale Vergabestelle vor. Dieses „Clearinghouse“ bringt die Aufnahmekriterien der Kinderbetreuungseinrichtungen mit den „Wunschlisten“ der Eltern systematisch zusammen. In einer ersten Runde wird jeweils die „erste Wahl“ der Familien mit den Kriterien der Kitas zusammengebracht. Aus dieser Liste können sich nun die Kitas die geeigneten Kandidaten aussuchen. Die Kinder, die in der ersten Runde nicht ausgewählt wurden, werden nun mit ihrer zweiten Wahl zusammengebracht – und so weiter. In diesem zeitversetzen Prozess werden zweite, dritte und weitere Präferenzen mit später eingegangenen ersten Präferenzen gemischt. So wissen die Kindertagesstätten nicht, ob sie die erste, zweite oder fünfte Wahl der Bewerber waren.

Die Simulationen der Autoren belegen, dass ein solcher zentraler Mechanismus zu einem „passgenaueren“ Ergebnis führen würde: Alle Familien, die einen der begrenzten Plätze bekamen, wurden ihrer ersten oder zweiten Wahl zugewiesen. Im dezentralen System hätten dagegen mehrere Familien ihre letzte Präferenz erhalten. Darüber hinaus verläuft der zentrale Vergabeprozess wesentlich schneller und effizienter, da alle relevanten Informationen von Anfang an in einer Stelle zusammenfließen.

Angesichts der potenziellen Wohlfahrtsgewinne eines schnelleren Wiedereinstiegs von Müttern in den Arbeitsmarkt sowie der hohen Kosten, die mit der Unsicherheit des „ob“ und „wann“ der Kinderbetreuung verbunden sind, scheint ein zentraler Vergabemechanismus wie von Carlsson und Thomsen vorgeschlagen sinnvoll – auch wenn sich der Mangel an Betreuungsangeboten damit nicht beheben lässt.

Bildquelle: pixabay

Filed Under: Research

„Wer die Roboter besitzt, regiert die Welt“

May 4, 2015 by admin

Der Trend zur Digitalisierung und Automatisierung von Produktionsprozessen droht die Arbeitskräfte der Zukunft erneut zu „Leibeigenen“ der Maschinenbesitzer zu machen. Davor warnt Harvard-Ökonom Richard Freeman in einem Beitrag für „IZA World of Labor“. Seine Lösung: Die Beschäftigten müssen in die Lage versetzt und ermutigt werden, Beteiligungen an den Unternehmen und ihren Technologien zu erwerben.

Bislang hat sich die Furcht vor dem technologischen Wandel stets als unbegründet herausgestellt. Es entstanden immer neue Arbeitsplätze und ganze Berufsbilder. Durch modernste Technologien gerieten künftig aber auch Hochqualifizierte zunehmend unter Druck, so Freeman. Damit die Arbeitnehmer von den Technologien profitieren, die sie zu ersetzen drohen, müssten sie deren Miteigentümer werden. Zugleich würde dies die Akzeptanz des Einsatzes von Robotern steigern, was zu einem produktiveren Miteinander von Mensch und Maschine führen würde. Davon würden auch die Unternehmen profitieren, ist Freeman überzeugt.

Um dieses Ziel zu erreichen, müsse jede Nation die zu ihrer jeweiligen Wirtschaftskultur passende Strategie entwickeln. Beispielsweise könnten bestehende Modelle der Mitarbeiterbeteiligung ausgeweitet werden. Entlohnungsmodelle könnten mehr kapitalbezogene Elemente beinhalten, etwa in Form von Aktienoptionen oder vergünstigten Unternehmensanteilen. Auch die Gründung von Arbeitnehmerstiftungen sind für Freeman ebenso denkbar wie staatlich geförderte Modelle der Mitarbeiterbeteiligung. Solche Lösungen seien einer reinen Umverteilung über das Steuer- und Transfersystem vorzuziehen.

Lesen Sie auch den Vorab-Bericht in der Süddeutschen Zeitung (30.04.2015).

Der Artikel sorgte auch international für Furore, beispielsweise in der spanischen Zeitung El Mundo.

Bildquelle: pixabay

Filed Under: Research Tagged With: employee ownership, inequality, robots, technological change

Feinstaub mindert Leistung von Profi-Fußballern: Wirtschaftliche Kosten der Luftverschmutzung unterschätzt

April 17, 2015 by admin

Die Luftbelastung durch Feinstaub in Deutschland führt zu messbaren Beeinträchtigungen der Leistung von Bundesliga-Profis. Das zeigen  Andreas Lichter, Nico Pestel and Eric Sommer in einer aktuellen IZA-Studie. Die Autoren werteten detaillierte Spielerdaten über einen Zeitraum von mehreren Jahren aus und verglichen sie mit den Feinstaub-Messwerten am jeweiligen Spielort. Bereits bei Luftwerten deutlich unterhalb der geltenden EU-Grenzwerte ließen sich negative Produktivitätseffekte nachweisen, die sich bei extremer Luftverschmutzung vervielfachen.

In die Studie flossen Leistungsdaten von insgesamt mehr als 1.700 Spielern ein, die im Laufe von zwölf Spielzeiten bis 2011 für 29 verschiedene Vereine in fast 3.000 Spielen der ersten Fußball-Bundesliga zum Einsatz kamen. Als Leistungsindikator diente die Anzahl der jeweils gespielten Pässe. Da Tag, Ort und Uhrzeit jedes Spiels bekannt sind, ließen sich stundengenaue Informationen zur Feinstaub-Konzentration in unmittelbarer Umgebung des jeweiligen Stadions ermitteln.

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Filed Under: Research Tagged With: age, air pollution, Bundesliga, economic growth, environment, environmental policy, Germany, labor productivity, match, passes, physical burden, pollution, population health, professional soccer players

Nehmen Zuwanderer uns die Jobs weg? New York Times zitiert Forschung aus dem IZA-Netzwerk

April 9, 2015 by admin

Die verbreitete Angst vor mehr Zuwanderung beruht meist auf dem Vorurteil, Immigranten verdrängten Einheimische auf dem Arbeitsmarkt. Unter dem Titel „Debunking the Myth of the Job-Stealing Immigrant“ räumt ein aktueller Artikel in der New York Times mit diesem Mythos auf – und stützt sich dabei unter anderem auf Forschungserkenntnisse der IZA-Fellows David Card und Giovanni Peri. Demnach ergänzen Zuwanderer in der Regel die Qualifikationen einheimischer Arbeitskräfte und befördern deren „Aufstieg“ in Tätigkeiten mit höherem Anforderungsprofil und besseren Verdienstaussichten.

Peri analysiert diesen Zusammenhang in einem soeben erschienenen IZA-Diskussionspapier am Beispiel Dänemarks, das von 1991 bis 2008 einen hohen Zustrom von überwiegend geringqualifizierten Flüchtlingen aus dem ehemaligen Jugoslawien, Somalia, Afghanistan und Irak verzeichnete. Die staatlich verordnete Verteilung dieser Flüchtlinge auf die dänischen Gemeinden stellte ein „natürliches Experiment“ dar, anhand dessen sich der Einfluss von Zuwanderung auf den heimischen Arbeitsmarkt ideal erforschen lässt.

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Filed Under: Research

Relativer sozialer Status beeinträchtigt Gesundheit und Lebenszufriedenheit

April 8, 2015 by admin

Menschen neigen dazu, sich mit ihrem sozialen Umfeld zu vergleichen. Gelingt es ihnen nicht, einen ähnlichen Lebensstandard wie ihre Nachbarn, Freunde oder Kollegen aufrecht zu erhalten, so führt dies zu deutlichen Einbußen im subjektiven Wohlbefinden. Den weltweiten Forschungsstand zu diesem Thema fasst IZA-Fellow Xi Chen (Yale University) in einem aktuellen Beitrag für IZA World of Labor zusammen.

Demnach ist der Vergleich mit dem sozialen Umfeld besonders ausgeprägt in Gesellschaften mit hoher sozialer und ökonomischer Ungleichheit und starren sozialen Hierarchien. So erklärt sich, warum sich die weltweiten Erfolge bei der Bekämpfung der absoluten Armut kaum auf das subjektive Wohlbefinden niedergeschlagen haben – und warum in einem objektiv reichen Land wie Deutschland breite Teile der Bevölkerung mit ihrem Lebensstandard unzufrieden sind.

Das Gefühl der relativen Benachteiligung wirkt sich dabei nicht nur auf das subjektive Wohlbefinden, sondern auch auf objektiv messbare Indikatoren wie Gesundheit, Ausbildung oder Haushaltseinkommen aus. Erschwerend kommt hinzu, so Chen, dass benachteiligte Haushalte dazu tendieren, ihr Geld in Statussymbole statt in eine gesunde Lebensweise oder die eigene Bildung und die ihrer Kinder zu investieren. Hier könne die Politik ansetzen, indem sie durch Luxussteuern und andere Anreizmechanismen auf Verhaltensänderungen hinwirke.

Eine gezielte Förderung sozial benachteiligter Gruppen, etwa durch finanzielle oder psychologische Unterstützung, birgt hingegen die Gefahr der Stigmatisierung, die den gefühlten Statusnachteil noch vergrößern kann.

Vor allem müsse sich die Politik mehr dem Abbau der Ungleichheit widmen, statt sich auf die Generierung von absolutem Wachstum zu konzentrieren, rät Chen. Als Ergänzung zur definierten Armutsgrenze schlägt er einen Indikator für relative Armut vor, der als Grundlage für ein rechtzeitiges Gegensteuern der Politik dienen könnte. Bei Umverteilungsmaßnahmen, die der sozialen Gerechtigkeit dienen sollen, müsse allerdings auf eine flächendeckende Umsetzung geachtet werden, um nicht zusätzlich „relative Deprivation“ auf regionaler Ebene zu schaffen.

Bildquelle: pixabay

Filed Under: Research

Roboter in der Industrie: Mehr Produktivität ohne Jobverluste?

March 31, 2015 by admin

Der vermehrte Einsatz von Industrierobotern hat in vielen Branchen zu Wachstum und Produktivitätssteigerungen beigetragen. Zugleich weckt der Trend zur Automatisierung Befürchtungen, dass dadurch im großen Stil Arbeitsplätze in der Industrie verloren gehen. Ein aktuelles IZA-Paper von Georg Graetz und Guy Michaels untersucht diesen Zusammenhang anhand von Daten aus 14 verschiedenen Branchen in 17 Industrieländern – darunter auch Deutschland und die USA.

Das Ergebnis: Roboter machen in den untersuchten Volkswirtschaften rund ein Sechstel der Produktivitätssteigerung aus und tragen mehr als mehr als ein Zehntel zum BIP-Wachstum bei. In der Gesamtbetrachtung lassen sich dabei keine Beschäftigungsverluste feststellen. Allerdings finden sich Hinweise auf einen Rückgang von Arbeitsvolumen und Lohnniveau für Beschäftigte mit geringer bis mittlerer Qualifikation.

Lesen Sie dazu auch den ausführlicheren Bericht in englischer Sprache.

photo credit: Maksim Dubinsky via Shutterstock

Filed Under: Research Tagged With: automated processes, employment, high-skilled workers, industrial, low-skilled workers, machine, price, productivity, replaceability, robots

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