Obwohl der deutsche Arbeitsmarkt im europäischen Vergleich relativ unbeschadet durch die Krise gekommen ist, verharrt die Langzeitarbeitslosigkeit seit Jahren auf hohem Niveau (siehe dazu einen ausführlichen Bericht in der aktuellen Ausgabe von IZA Compact). Die damit verbundenen Belastungen für die Betroffenen und die Sozialkassen wirken auch über die Dauer der Arbeitslosigkeit hinaus. Denn in der Regel müssen Langzeitarbeitslose bei einem erfolgreichen Wiedereinstieg ins Erwerbsleben deutliche Einbußen bei Lohnniveau und Jobqualität in Kauf nehmen.
Konkrete Zahlen dazu liefern Johannes F. Schmieder, Till von Wachter und Stefan Bender in einem aktuellen IZA-Diskussionspapier. Die Forscher nutzten die in Deutschland lange Zeit nach Alter gestaffelte Höchstdauer des Leistungsbezugs aus der Arbeitslosenversicherung, um die Auswirkungen der Arbeitslosigkeitsdauer auf Qualität und Entlohnung der künftigen Stellenangebote zu untersuchen. Der Analyse zufolge geht das erzielbare Lohnniveau mit jedem Monat Arbeitslosigkeit weiter zurück, so dass bei Wiederbeschäftigung nach einem halben Jahr bereits mit Lohneinbußen von rund fünf Prozent zu rechnen ist.
Zu den möglichen Gründen für diese negative Entwicklung zählen das „Stigma“ der Langzeitarbeitslosigkeit aus Arbeitgebersicht und die Entwertung von Qualifikationen, aber beispielsweise auch ein erforderlicher Branchenwechsel. In jedem Fall unterstreichen die Ergebnisse einmal mehr, dass die aktive Arbeitsmarktpolitik zum frühestmöglichen Zeitpunkt ansetzen muss, um die hohen Folgekosten von Langzeitarbeitslosigkeit zu verringern.
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Unter Terroranschlägen leiden nicht nur die unmittelbar betroffenen Menschen, sondern auch die nachfolgenden Generationen. Denn bereits auf das ungeborene Leben haben Anschläge im näheren Umfeld der Mutter messbare Auswirkungen, wie ein aktuelles IZA-Diskussionspapier von Climent Quintana-Domeque und Pedro Ródenas-Serrano belegt.
Maßnahmen der aktiven Arbeitsmarktpolitik mit dem Ziel der Wiedereingliederung von Langzeitarbeitslosen haben einen positiven Nebeneffekt, der in Wissenschaft und Politik bislang kaum Beachtung findet – sie senken die Kriminalitätsrate. Diesen Zusammenhang belegt eine aktuelle Studie aus Dänemark, die jetzt als IZA Discussion Paper erschienen ist.
Trotz steigender weiblicher Erwerbsbeteiligung sind Frauen in Führungspositionen weiterhin deutlich unterrepräsentiert. Der hohe Anteil von Hochschulabsolventinnen und institutionelle Eingriffe wie Frauenquoten könnten diese Situation jedoch in absehbarer Zeit ändern. So hat sich die Große Koalition jetzt mit der Frauenquote von 30 Prozent für die Aufsichtsräte der größten Unternehmen in Deutschland auf den ersten Schritt in diese Richtung geeinigt.
Welchen Einfluss hat die Kompetenz einer einzelnen verantwortlichen Person auf die Gesamtleistung einer Organisation? Wie abhängig sind große Unternehmen von ihrem Führungspersonal? Ist der Chef tatsächlich für den Unternehmenserfolg maßgeblich, oder ist sein Einfluss begrenzter als es nach außen den Anschein hat?
Die Entwicklung kognitiver Fähigkeiten im frühen Kindesalter wirkt sich langfristig auch auf die späteren Arbeitsmarktchancen aus. Darüber herrscht bei Experten weitgehend Einigkeit. Umstritten bleibt jedoch, inwieweit die frühzeitige Betreuung in öffentlichen Kindertagesstätten der Entwicklung des Kindes förderlich und der Betreuung daheim vorzuziehen ist.
Über eine größere fiskalische Integration in Europa durch eine gemeinsame Arbeitslosenversicherung für die Staaten des Euroraums wird derzeit intensiv diskutiert. Führt ein derartiger automatischer Stabilisator gleichzeitig auch zu einer Transferunion in Europa? Ein
In dieser Woche jährt sich der Fall der Berliner Mauer zum 25. Mal. Die damals herrschende wirtschaftliche Unsicherheit führte auch zu einem tiefen demografischen Einschnitt: Unmittelbar nach dem Mauerfall ging die Geburtenrate in Ostdeutschland um die Hälfte zurück – stärker als je zuvor in Friedenszeiten.