Der dritte Jahresworkshop des IZA-Programmbereichs Familie und Beruf fand im April 2019 an der Adolfo Ibáñez Universität in Chile statt. Der Tagungsort bot insbesondere Wissenschaftlern aus Lateinamerika eine ideale Gelegenheit, das IZA näher kennenzulernen und zugleich ihre hochwertigen Forschungsarbeiten einem breiteren Publikum vorzustellen.
Langfristige Vorteile schulischer Bildung in Entwicklungsländern
Zu den vorgestellten Projekten zählte under anderem eine Studie von Richard Akresh zu den langfristigen Auswirkungen eines der größten Schulbauprogramme aller Zeiten, das 1973 in Indonesien stattfand. Durch den Vergleich verschiedener Geburtsjahrgänge und Schulbezirke konnte Akresh belegen, dass die durch das Programm erzielten Bildungsvorteile auch 43 Jahre danach fortbestehen. Männer, die die neu gebauten Schulen besucht hatten, erreichten eher Beschäftigung im formellen Sektor und außerhalb der Landwirtschaft, während Frauen im Schnitt weniger Kinder bekamen, die wiederum ebenfalls von der besseren schulischen Bildung der Mutter profitierten.
Gesundheitsprogramm für Kleinkinder zahlt sich aus
Florencia Lopez Boo analysierte den Effekt von Bargeldtransfers in Honduras. Die Fördermittel kamen zufällig ausgewählten Familien zugute und waren an die Bedingung geknüpft, die Gesundheit bzw. Bildung der Kinder zu fördern. Laut Studie ließ sich durch das „Gesundheitsprogramm“ die kognitive Entwicklung von Kindern unter sechs Jahren deutlich steigern, da die betreffenden Kinder häufiger Vorsorgeuntersuchungen besuchten und bessere Ernährung erhielten. Hingegen blieb das „Bildungsprogramm“ für Familien mit sechs- bis 18-jährigen Kindern weitgehend wirkungslos.
Weitere vorgestellte Studien finden Sie im Workshop-Programm.