Zu den zahlreichen Initiativen des IZA zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses in der Arbeitsmarktforschung zählt das inzwischen fest etablierte Junior/Senior Symposium, in diesem Jahr organisiert von Maia Güell und Daniel Hamermesh. Die folgenden drei Studien zählten zu den zehn vorgestellten Forschungspapieren, die aus rund 80 Einreichungen ausgewählt wurden.
Geschlechterunterschiede bei der Studienwahl
In vielen Ländern der Welt gibt es standardisierte Zugangsprüfungen für die Aufnahme an staatlichen Universitäten. Am Beispiel Kolumbiens untersuchte Catalina Franco, wie sich der landesweite Wettbewerb auf die Wahl des Studienfachs auswirkt. Ihrer Studie zufolge neigen Frauen eher dazu, sich für einen weniger präferierten Studiengang entscheiden, in dem sie direkt zugelassen weden, während Männer sich häufiger für das Fach ihrer Wahl erneut bewerben. Dieser geschlechtsspezifische Unterschied könnte zur Erklärung für den geringen Frauenanteil in MINT-Studiengängen beitragen.
Internationaler Handel schafft neue Berufsbilder
Wie der internationale Handel neue Arten von Arbeitsplätzen schaffen kann, war Thema des Beitrags von Gueyon Kim. So entstehen neue Jobs und Berufsbilder häufiger in Branchen mit hohem internationalen Wettbewerbsdruck. Bemerkenswert ist dabei, dass neuartige Tätigkeiten nicht zwangsweise auf Kosten bereits bestehender Arbeitsplätze entstehen. Der internationale Handel fördert also die Innovationsstätigkeit von Unternehmen, die sich nicht nur in mehr Patentanmeldungen niederschlägt, sondern auch in einem strukturellen Wandel der Arbeitsnachfrage.
Grenzen zwischen Bundesstaaten hemmen Umzugsbereitschaft
Üblicherweise wird ein negativer Schock auf dem lokalen Arbeitsmarkt durch Abwanderung in angrenzende Regionen kompensiert. Allerdings stellt Riley Wilson in seinem aktuellen Forschungspapier fest, dass Menschen in den USA den Umzug in einen anderen Bundesstaat scheuen, selbst wenn die Gemeinde direkt angrenzt. Mit bürokratischen Hürden, kulturellen oder steuerlichen Unterschieden lässt sich dieses Phänomen nicht erklären, eher mit einer besonderen Art der Heimatverbundenheit. Das führt dazu, dass Gemeinden in innerstaatlichen Grenzregionen länger brauchen, bis sich der Arbeitsmarkt erholt.
Weitere Beiträge sind über die Symposium-Website abrufbar.