Eine intensivere individuelle Betreuung durch die Jobcenter kann die Erwerbschancen von älteren Langzeitarbeitslosen spürbar erhöhen. Das zeigt ein neues IZA-Diskussionspapier von Bernhard Boockmann und Tobias Brändle, das den Erfolg des Bundesprogramms „Perspektive 50plus“ analysiert.
Die Wahrscheinlichkeit, dass eine an diesem Programm teilnehmende Person ein sozialversicherungspflichtiges Beschäftigungsverhältnis aufgenommen hat, liegt 12 Monate nach Programmeintritt um mehr als 10 Prozentpunkte höher als bei einer Vergleichsgruppe von Personen, die nicht teilnehmen konnten, weil das Programm in ihrem Jobcenter nicht angeboten wurde.
Die Studie zeigt aber auch, dass die geförderten älteren Arbeitslosen teilweise länger von ALG-II-Zahlungen abhängig bleiben, unter anderem weil sie seltener in andere Unterstützungssysteme wie den Bezug von Erwerbsunfähigkeitsrente wechseln. Zudem weisen die Ergebnisse darauf hin, dass die geförderten die nicht geförderten Arbeitslosen bei der Jobsuche zum Teil verdrängen.
„Perspektive 50plus“ wurde seit dem Jahr 2005 durchgeführt und läuft 2015 aus. Ziel ist die verbesserte Integration von älteren Arbeitslosen in den ersten Arbeitsmarkt anstelle der Vergabe beschäftigungsschaffender Maßnahmen. Der insgesamt positive Befund der vorliegenden Untersuchung legt nahe, den Ansatz des Bundesprogramms in die reguläre Arbeitsmarktpolitik zu übertragen.