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Research22. Dezember 2024

Die Minijob-Falle: Wie Mütter den Anschluss im Arbeitsmarkt verlieren

Kurzfristige Flexibilität mit langfristigen Nachteilen

© IZA, created with Midjourney

Minijobs erscheinen vielen Müttern nach der Geburt eines Kindes als attraktive Option für den beruflichen Wiedereinstieg. Die Arbeit erfordert oft nur wenige Stunden pro Woche, und dank staatlicher Förderung entfallen Steuern und Sozialabgaben. Das bedeutet: Brutto gleich Netto. Doch was auf den ersten Blick praktisch klingt, hat langfristige Schattenseiten.

Rund 15 Prozent der Frauen in Deutschland, die vor der Geburt ihres ersten Kindes Vollzeit gearbeitet haben, entscheiden sich nach der Babypause für einen Minijob. Anders als reguläre Teilzeit- oder Vollzeitstellen bieten Minijobs allerdings oft weniger anspruchsvolle Tätigkeiten und kaum Möglichkeiten zur beruflichen Weiterentwicklung. Dadurch wird die im Minijob gesammelte Arbeitserfahrung später oft als weniger wertvoll angesehen.

Langfristige Folgen für Mütter

Ein aktuelles IZA-Forschungspapier von Matthias Collischon, Kamila Cygan-Rehm und Regina T. Riphahn zeigt, wie stark sich Minijobs negativ auf die berufliche Zukunft von Müttern auswirken. Zehn Jahre nach der Geburt ihres ersten Kindes sind Mütter, die zunächst in einen Minijob zurückgekehrt sind, fast 10 Prozentpunkte seltener in einer regulären (unsubventionierten) Beschäftigung als Mütter, die direkt wieder in reguläre Jobs eingestiegen sind.

Auch beim Einkommen hinterlassen Minijobs Spuren: Mütter, die nach der Geburt im Minijob arbeiten, verdienen langfristig deutlich weniger. Die sogenannte „Child Penalty“ – der Einkommensverlust, der durch Kinder entsteht – ist für Minijob-Mütter mindestens 10 Prozentpunkte höher als für Mütter, die in reguläre Arbeit zurückkehren.

Wenn die vermeintliche Brücke zur Sackgasse wird

Das Minijob-Programm gehört zu den größten arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen in Deutschland. Es wurde eingeführt, um Arbeitslosen den Wiedereinstieg ins Berufsleben zu erleichtern. Doch für viele Frauen, die nach der Geburt eines Kindes ihre Arbeitszeit reduzieren, wird der Minijob zur Falle: Statt als Brücke zu regulärer Beschäftigung zu dienen, halten Minijobs sie in gering bezahlten, wenig qualifizierten Tätigkeiten gefangen.

Die langfristigen Folgen sind gravierend: Geringere Einkommen bedeuten weniger Rentenansprüche und verschärfen das Risiko von Altersarmut. Mütter sollten daher frühzeitig Alternativen zu Minijobs in Betracht ziehen und die langfristigen Auswirkungen auf Einkommen und Karrierechancen bedenken.

Download der Studie:

IZA Discussion Paper No. 17473 Subsidized Small Jobs and Maternal Labor Market Outcomes in the Long Run Matthias Collischon, Kamila Cygan-Rehm, Regina T. Riphahn

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