Laut einem aktuellen IZA-Forschungspapier von Adam Nowakowski (Bocconi-Universität, Mailand) Andrew J. Oswald (Universität Warwick) machen sich nur fünf Prozent der europäischen Bürgerinnen und Bürger ernsthafte Sorgen um die Auswirkungen des Klimawandels. Unter den drängendsten gesellschaftlichen Problemen rangieren Klima und Umwelt erst auf Platz fünf.
Die Analyse basiert auf zwei repräsentativen Umfragen (European Social Survey 2016 und Eurobarometer 2019) mit insgesamt rund 70.000 Befragten. Demnach ist die Sorge vor dem Klimawandel in den kühleren Staaten Nordeuropas geringer ausgeprägt als im wärmeren Süden. Zudem zeigt sich eine verbreitete Skepsis gegenüber gemeinsamen Anstrengungen zur Begrenzung der globalen Erwärmung, etwa durch die Reduzierung des persönlichen Energieverbrauchs.
„Es macht wenig Sinn, über immer ausgefeiltere wirtschaftspolitische Instrumente zur Bekämpfung des Klimawandels nachzudenken, wenn es dafür keine breite Unterstützung in der Wählerschaft gibt. Und die ist derzeit noch nicht in Sicht“, sagt Andrew Oswald, IZA-Sonderbeauftragter für Klimawandel und Arbeitsmarkt.
Die Forscher schlagen daher vor, zunächst die staatlichen Informationskampagnen zu den Folgen des Klimawandels massiv auszuweiten, um den Weg für steuerpolitische Maßnahmen zu ebnen. Diese Strategie habe sich bereits bei der Eindämmung des Tabakkonsums bewährt.
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