Die aktuelle Erfolgswelle von Rechtspopulisten in den USA und einigen europäischen Staaten wird häufig auf wachsende Vorbehalte gegenüber Zuwanderung zurückgeführt. Wie sachlich fundiert sind diese Ängste? Orientieren sich die Menschen im „postfaktischen“ Zeitalter überhaupt noch an belastbaren Daten und Fakten zum Thema Migration und Integration? Diesen und ähnlichen Fragen gehen einige kürzlich erschienene IZA Discussion Papers nach.
Dass Einwanderung aus muslimischen Ländern zunehmend als Bedrohung wahrgenommen wird, ist nicht erst seit Donald Trumps „Travel Ban“ offenkundig. Umfragen zeigen jedoch, dass der Bevölkerungsanteil von Muslimen in vielen Ländern massiv überschätzt wird. Die Grafik veranschaulicht die Diskrepanz zwischen dem durchschnittlich angenommenen und dem tatsächlichen muslimischen Bevölkerungsanteil. Während die Deutschen den Anteil im Schnitt um das Vierfache überschätzen, vermuten die Amerikaner sogar 17mal mehr Muslime in ihrem Land als der Realität entspricht.
Es bestehen also offenbar Informationsdefizite. Aber sind die Menschen auch bereit, ihre Ansichten nach Kenntnis der Fakten zu revidieren? Ein IZA Discussion Paper der Oxford-Ökonomen Alexis Grigorieff und Christopher Roth sowie Diego Ubfal (Bocconi-Universität; IZA) kommt zu einem durchaus ermutigenden Ergebnis. Die Forscher hatten mittels einer Online-Befragung untersucht, ob US-Bürger ihre Einstellung gegenüber Zuwanderung ändern, wenn sie mit aktuellen Statistiken konfrontiert werden.
Aufklärung über Zuwanderung beeinflusst Meinung positiv
Die rund 800 Teilnehmer sollten zunächst Schätzungen zu Zuwanderungszahlen abgeben (z.B. Einwanderung insgesamt, Anteil illegaler/arbeitsloser/inhaftierter Migranten usw.). Erwartungsgemäß lagen die Schätzwerte deutlich über den realen Zahlen. Anschließend wurde die Hälfte der Befragten über die korrekten Daten informiert, so dass sich der „Fakten-Effekt“ messen ließ.
Tatsächlich ging unter den „aufgeklärten“ Probanden die negative Haltung gegenüber Zuwanderern deutlich zurück. So erhöhte sich etwa die Bereitschaft, für eine zuwanderungsfreundliche Wohltätigkeitsorganisation zu spenden, um 30 Prozent. Besonders ausgeprägt war dieser Effekt, der auch bei einer Folgebefragung nach einem Monat anhielt, unter Republikanern. Die Einstellung zu konkreten Politikmaßnahmen, beispielsweise zur Ausweitung der Green-Card-Regelung, änderte sich jedoch nicht maßgeblich.
Die Wirksamkeit von Informationskampagnen konnten auch Giovanni Facchini (University of Nottingham; IZA), Yotam Margalit (Tel Aviv University) und Horiyuki Nakata (University of Leicester; RIETI) nachweisen. Für ihr IZA Discussion Paper analysierten sie Daten aus Japan, einem traditionell eher zuwanderungsfeindlichen Land. Nachdem ein Teil der Befragten über die positiven wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Effekte informiert worden war, stieg unter ihnen die Bereitschaft zur aktiven Unterstützung einer offeneren Zuwanderungspolitik deutlich an.
Öffentliche Präsenz muslimischer Gemeinden beeinflusst Wahlverhalten
Jenseits der offiziellen Statistiken spielt jedoch die subjektive Wahrnehmung von Zuwanderung im Alltag eine entscheidende Rolle. Dass sich die „Sichtbarkeit“ der muslimischen Gemeinde im Wahlverhalten der einheimischen Bevölkerung widerspiegelt, zeigt die Studie der IZA-Forscher Tommaso Colussi, Ingo E. Isphording und Nico Pestel anhand von Daten zum Bau von Moscheen und zum Wahlverhalten auf kommunaler Ebene.
Nach der Errichtung einer Moschee kam es in den betreffenden Kommunen zu einer stärkeren Polarisierung der Wahlbevölkerung: Linke und rechte Parteien konnten zulasten der Mitte zulegen. Besonders ausgeprägt war der Effekt, wenn die Wahlen im zeitlichen Zusammenhang mit dem Fastenmonat Ramadan stattfanden, in dem den muslimischen Gemeinden eine erhöhte öffentliche Aufmerksamkeit zuteil wird.

Wie stark Wohlstand immer noch vom Bildungshintergrund und dem Einkommen der Eltern abhängt, erklärt
Aber auch im fortgeschrittenen Alter kann (Weiter-)Bildung einen wichtigen Beitrag zu mehr sozialer Gerechtigkeit leisten. Denn Einkommensungleichheit kommt nicht zuletzt dadurch zustande, dass ungleich verteilte Fähigkeiten unterschiedlich entlohnt werden. Nur wenn auf dem Arbeitsmarkt besonders gefragte Fähigkeiten auch in ausreichendem Maße bereitgestellt werden, lassen sich diese Diskrepanzen abbauen, betont
Wie reagieren Frauen, die von Firmenschließungen oder anderen Formen von Massenentlassungen in Deutschland betroffen sind, mit ihrem Kinderwunsch auf die Arbeitslosigkeit? Ob die Mutterschaft verschoben wird oder nicht, hängt laut einer 
Dieser Befund deutet auf einen Nachteil von Home-Office-Modellen hin, da die positiven Peer-Effekte nur bei regelmäßiger Interaktion mit den Kollegen zum Tragen kommen. Cornelissen empfiehlt daher, auch bei flexiblen Arbeitsplatzmodellen effektive Möglichkeiten zum persönlichen Austausch im Team zu schaffen. Zu hoher sozialer Druck wiederum kann kontraproduktiv wirken, wenn die Jobzufriedenheit darunter leidet.
Proto rät daher, diese Erkenntnisse stärker als bisher in die Firmenpolitik einfließen zu lassen. So könnten sich Managerboni auch an der Mitarbeiterzufriedenheit orientieren. Zudem kann es sinnvoll sein, die Belegschaft enger in Unternehmensentscheidungen einzubinden, was tendenziell die Zufriedenheit der Mitarbeiter und damit auch deren Produktivität steigert.
Zwar sind solche Modelle auch mit Risiken verbunden: Mitarbeiter könnten ihre Leistung verringern, weil sie an den Anstrengungen ihrer Kollegen automatisch „mitverdienen“. Zugleich könnten sie bei einem besonders hohen Anteil der Kapitalbeteiligung am Gesamteinkommen zu sehr vom Unternehmenswohl abhängig werden. Kruse zeigt jedoch Wege auf, diese Risiken zu minimieren. Insgesamt steigere Mitarbeiterbeteiligung nicht nur die Produktivität, sondern wirke sich zudem positiv auf Löhne, Beschäftigungsstabilität und das Insolvenzrisiko aus.
Uber statt Taxi, AirBnB statt Hotel – immer mehr Privatpersonen nutzen oder bieten Dienstleistungen über Internet-Plattformen und machen damit klassischen Geschäftsmodellen Konkurrenz. In der sogenannten Sharing Economy steckt nach Ansicht von Experten viel Potenzial für Wachstum und Beschäftigung. Zugleich ergeben sich neue Risiken.
Die Arbeitslosenversicherung als eine der Säulen des deutschen Sozialstaats hat eine Gratwanderung zu bewältigen: Einerseits soll eine ausreichend hohe Lohnersatzleistung die wirtschaftlichen Folgen des Arbeitsplatzverlustes abfedern und eine effektive Jobsuche ermöglichen. Andererseits können zu großzügige Leistungen dazu verleiten, die Jobsuche hinauszuzögern oder nur halbherzig zu betreiben.