Lassen sich aktuelle Forschungserkenntnisse aus der Verhaltensökonomie heranziehen, um Bildungsentscheidungen und schulische Leistungen zu verbessern? Welche bildungspolitischen Interventionen nützen Lehrern, Schülern und Eltern? Diese Fragen diskutierten 26 internationale Experten im Rahmen des diesjährigen briq/IZA-Workshops in Bonn.
Peformance-Feedback für Lehrer
Beispielsweise stellte Maria Cotofan in „Repeated Praise – Evidence from a Field Experiment“ fest, dass sich die Schülerleistungen spürbar verbessern, wenn Lehrer regelmäßiges Feedback zu ihrer Unterrichtsqualität erhalten. Wiederholtes positives Feedback spornt Lehrer offenbar an, ihre Schüler besser auf zentrale Prüfungen vorzubereiten.
Mentorenprogramm für Grundschulkinder
Gerade in Deutschland hängt der Bildungserfolg noch immer stark vom Elternhaus ab. Die von Armin Falk präsentierte Studie „(In)Equality of Opportunity, Mentoring, and Critical Educational Decisions“ belegt, dass sich die Chancengleichheit durch ein einjähriges Mentorenprogramm zur Stärkung der Persönlichkeit von Grundschulkindern effektiv steigern ließ: Sozial benachteiligte Kinder schafften nach der Programmteilnahme häufiger den Übergang aufs Gymnasium.
Weibliche Vorbilder in Mathe
Wie wichtig weibliche Vorbilder für das Schließen der Geschlechterlücke im mathematisch-naturwissenschaftlichen Bereich sein können, zeigt die von Alex Eble vorgestellte Forschung zu “Stereotypes, role models, and the formation of beliefs”. Chinesische Schülerinnen mit schwachen Leistungen in Mathematik verbesserten sich deutlich, wenn sie von einer Frau unterrichtet wurden. Hauptgründe dafür waren jedoch nicht etwa eine Bevorzugung durch die Lehrerin oder ein anderer Unterrichtsstil, sondern vielmehr ein gestiegenes Selbstbewusstsein und eine höhere Motivation der Mädchen.