Bildung gilt als Schlüssel für den Abbau von Ungleichheit, insbesondere mit Blick auf die Herausforderungen der digitalen Transformation für die Arbeitswelt der Zukunft. Deswegen beschäftigen sich Ökonomen zunehmend mit der Frage, wie sich der Bildungserfolg steigern und dabei Chancengleichheit gewährleisten lässt.
Diese Themen bündelt der IZA-Programmbereich „Economics of Education“, der unter der Leitung von Ian Walker and Ingo Isphording in diesem Jahr seinen vierten internationalen Workshop in Bonn ausrichtete. Mehr als zwei Dutzend Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler stellten ihre aktuelle Forschung vor und diskutierten die Ergebnisse der Kollegen.
In seinem Keynote-Vortrag ging John N. Friedman auf die Bedeutung der Hochschulbildung für die soziale Mobilität ein und demonstrierte am Beispiel von Steuerdaten das Potenzial von „Big Data“, um detaillierte Erkenntnisse über regionale Unterschiede bei den Bildungs- und Aufstiegschancen der jüngeren Generationen zu gewinnen.
Sándor Sóvágó analysierte die ethnische und soziale Schulsegregation in Amsterdam, die primär auf Unterschiede bei den schulischen Leistungen, aber auch auf unterschiedliche Schulpräferenzen der Schüler und ihrer Eltern zurückzuführen ist. Daher ließe sich durch Quotenregelungen für ethnische Minderheiten zwar die Vielfalt steigern, doch nur auf Kosten der Schüler, denen dann der Zugang zur Schule ihrer Wahl verwehrt würde.
Der von Jan Marcus vorgestellten Untersuchung zufolge bieten selbst moderate Studiengebühren einen hohen Anreiz für Studierende, ihr Lernpensum zu steigern, um das Studium in kürzerer Zeit abzuschließen. Zugleich entscheiden sich jedoch mehr junge Menschen gegen ein Hochschulstudium, wenn dafür Gebühren erhoben werden.
Die vollständige Liste der präsentierten Arbeiten ist dem Workshop-Programm zu entnehmen.