Die durch fortschreitende Digitalisierung und Globalisierung hervorgerufenen Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt stellen auch die Bildungssysteme vor neue Herausforderungen. Bildungsentscheidungen von Eltern und Schülern müssen auf veränderte Qualifikationsanforderungen reagieren und werden durch arbeitsmarktpolitische Maßnahmen beeinflusst. Im Rahmen des dritten IZA-Workshops „Economics of Education“ diskutierten 21 Experten aus aller Welt die unterschiedlichen Facetten dieses Themenkomplexes.
In ihrer Keynote-Rede stellte Susan Dynarski heraus, wie wirtschaftliche Ungleichheit und Bildungserfolg zusammenhängen. Zwar seien in den vergangenen Jahrzehnten deutliche Fortschritte bei der Chancengleichheit erzielt worden, doch noch immer hänge der Bildungserfolg stark vom Elternhaus ab. Informations- und Finanzierungslücken verringerten sich nur langsam, auch wenn die aktuelle Forschung einige erfolgversprechende Wege und Maßnahmen aufzeige.
So ermittelte beispielsweise Andres Barrios Fernandez, dass die Gewährung von Studiendarlehen dazu führt, dass auch Nachbarn und Geschwister mit höherer Wahrscheinlichkeit ein Hochschulstudium absolvieren. Offenbar verbreiteten sich Informationen über Fördermöglichkeiten und Antragsverfahren im Bekanntenkreis weiter. Die gezielte Förderung potenzieller Studierender in ärmeren Wohngegenden könne sich daher positiv auch auf das soziale Umfeld der Geförderten auswirken.
Timothy N. Bond konnte nachweisen, dass eine leistungsabhängige Vergütung von Lehrern zu besseren schulischen Leistungen der Schüler führt, die sich in langfristigen Lohnvorteilen auf dem Arbeitsmarkt niederschlagen. Besonders ausgeprägt war der positive Effekt in Grundschulen mit einem hohen Anteil an Schülern aus bildungsfernen Elternhäusern. Leistungsprämien für Lehrer könnten demnach zum Abbau der Ungleichheit beitragen.
Weitere Forschung zum Thema finden Sie im Online-Programm des Workshops.