Viele Arbeitgeber bieten ihren Beschäftigten inzwischen mehr Flexibilität bezüglich Arbeitszeit und Arbeitsort. Das ist nicht nicht ganz uneigennützig, denn gerade die knappen Fachkräfte fordern immer häufiger eine bessere „Work-Life-Balance“ ein. Aber machen flexible Arbeitszeiten und Home Office wirklich glücklicher?
Ein aktuelles IZA-Diskussionspapier von Daniel Possenriede und Janneke Plantenga untersucht anhand von Daten zur Jobzufriedenheit niederländischer Arbeitnehmer, wie sich Flexibilität bei der Einteilung der Arbeitszeit (Gleitzeit), bei der Stundenzahl (Teilzeit) und beim Arbeitsort (Telearbeit) auswirken.
Das Ergebnis: Können sich die Beschäftigten Beginn und Ende ihres Arbeitstages relativ frei einteilen, steigert dies ihre Jobzufriedenheit deutlich. Dabei geht es nicht allein um die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf, denn bei Eltern zeigte sich kein stärkerer Effekt als bei kinderlosen Kollegen. Der allgemeine Wunsch nach mehr Freiheit und Selbstbestimmung dürfte also eine wichtige Rolle spielen.
Die Möglichkeit zur Telearbeit macht ebenfalls zufriedener, wenn auch in geringerem Maße. Das könnte darauf hindeuten, dass die Vorteile der zusätzlichen Flexibilität und Eigenverantwortung im Home Office durch die Nachteile fehlender sozialer Interaktion am Arbeitsplatz teilweise aufgewogen werden.
Überraschend ist, dass Teilzeitarbeitskräfte im Schnitt zwar zufriedener sind mit ihrer Stundenzahl, nicht aber mit ihrem Job insgesamt. Das gilt insbesondere für Frauen. Offenbar steht dem vermeintlich häufigen Wunsch nach Teilzeit immer noch die vielzitierte „Karrierekiller“-Wirkung gegenüber.
Gleitzeit ist der Studie zufolge also die effektivste Form von Flexibilität, um die Zufriedenheit der Beschäftigten zu steigern. Davon profitiert auch der Arbeitgeber: Zufriedenere Mitarbeiter feiern seltener krank und bleiben dem Unternehmen länger treu.