Die sogenannte „Child Penalty“ – Gehalts- und Karrierenachteile, die viele Frauen nach der Mutterschaft erleben – bleibt eine der größten Hürden auf dem Weg zur Chancengleichheit auf dem Arbeitsmarkt. Das Ausmaß dieser Nachteile wird bereits im jugendlichen Alter durch elterliche Vorbilder geprägt, wie ein aktuelles IZA-Forschungspapier von Henrik Jacobsen Kleven, Giulia Olivero und Eleonora Patacchini zeigt.
Die Studie untersucht den Werdegang von Schülerinnen und Schülern in den USA. Die umfangreichen Daten enthielten auch Informationen zum Arbeitsmarktstatus der Eltern. So konnten die Forschenden ermitteln, wie sich die Berufstätigkeit der Eltern von Mitschülern auswirkte. Um den Effekt der auf diese Weise vermittelten Rollenbilder zu isolieren, nutzten die Forschenden unterschiedliche methodische Ansätze und rechneten andere mögliche Einflussfaktoren wie Bildung und Einkommen heraus.
Die Analyse ergab: Bei Schülerinnen mit einem hohen Anteil an Klassenkameraden mit berufstätigen Müttern fiel die Child Penalty später geringer aus. Umgekehrt waren die Karrierenachteile durch die Mutterschaft später überdurchschnittlich groß, wenn es im sozialen Umfeld der Mädchen fast nur arbeitende Väter gab.