Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist für viele Menschen eine Herausforderung. Teilzeitbeschäftigung stellt daher eine attraktive Option dar, die aber nach wie vor meist von Frauen wahrgenommen wird. In einem aktuellen IZA-Forschungspapier widmet sich Daniel Kopp dieser Thematik und untersucht, wie leicht Männer und Frauen in der Schweiz eine Teilzeitstelle finden.
Auf Basis umfangreicher Daten einer Recruiting-Plattform und einer Online-Stellenbörse zeigt Kopps Analyse, dass Personalverantwortliche primär nach Personen mit Präferenz für eine Vollzeitstelle suchen. Unter den Bewerbenden mit Teilzeitwunsch werden Männer stärker benachteiligt als Frauen.
Diese Benachteiligung bleibt selbst unter Berücksichtigung verschiedener Jobmerkmale bestehen. Die Erkenntnisse deuten darauf hin, dass Geschlechterstereotypen ein wesentlicher Faktor für dieses Ungleichgewicht sind. Dass Männer bei der Suche nach einer Teilzeitstelle auf größere Hürden stoßen als Frauen, behindert nach Einschätzung des Forschers eine ausgewogenere Verteilung von Erwerbs- und Sorgearbeit zwischen den Geschlechtern.