Ein aktuelles IZA-Forschungspapier von Ben Weidmann, Joseph Vecci, Farah Said, David Deming und Sonia Bhalotra untersucht anhand eines Laborexperiments, welche Faktoren erfolgreiche Führung ausmachen. Dazu wurden 555 Teilnehmende für je vier Versuchsrunden in unterschiedliche Dreierteams aufgeteilt, wobei jeweils ein Mitglied die Rolle des Managers oder der Managerin übernahm – entweder zufällig ausgewählt oder auf Basis der vorab erhobenen Management-Ambitionen. Diese Führungskräfte waren verantwortlich für die Aufgabenverteilung, Kontrolle und Motivation ihres Teams, um möglichst gute Ergebnisse in Aufgaben zu Zahlenverständnis sowie räumlichem und analytischem Denken zu erzielen.
Die Auswertung zeigt: Ein guter Manager kann die Produktivität eines Teams nahezu verdoppeln. Erfolgreiche Führungskräfte zeichneten sich dadurch aus, dass sie die individuellen Stärken ihrer Teammitglieder erkannten und effizient einsetzten, überflüssige Arbeit vermieden und die Motivation hoch hielten. Manager mit ausgeprägten kognitiven Fähigkeiten – wie wirtschaftlichem Entscheidungsvermögen und fluider Intelligenz – erzielten durchweg bessere Ergebnisse.
Ein überraschender Befund der Studie: Personen, die sich selbst für die Führungsrolle vorschlugen, schnitten schlechter ab als zufällig ausgewählte Manager. Der Grund: Selbsternannte Manager überschätzten oft ihre eigenen Fähigkeiten, insbesondere im sozialen Bereich, und trafen dadurch schlechtere Entscheidungen. Im Vergleich dazu litten zufällig ausgewählte Manager weniger an Selbstüberschätzung und führten ihre Teams insgesamt effektiver.
Die folgende Grafik veranschaulicht die Auswirkungen unterschiedlicher Auswahlmechanismen auf die durchschnittliche Führungsleistung. Verglichen werden selbsternannte Manager, zufällig ausgewählte Manager und solche, die auf Basis spezifischer Fähigkeiten ausgewählt wurden:
Der grüne Bereich stellt die Leistungsstreuung zufällig ausgewählter Manager dar und dient als Referenzpunkt. Die Ergebnisse zeigen, dass Manager, die nach Fähigkeiten wie wirtschaftlichem Entscheidungsvermögen oder Intelligenz ausgewählt werden, die besten Leistungen erzielen (siehe S. 30 der Studie für eine detailliertere Beschreibung der Abbildung).