In den meisten Ländern werden Lehrer nach festen Gehaltstabellen bezahlt. Dadurch lässt sich Planungssicherheit gewährleisten und Diskriminierung weitgehend verhindern. Andererseits mangelt es an finanziellen Anreizen, die Unterrichtsqualität zu steigern. Zudem fällt es manchen Schulen gerade in „Hochlohnregionen“ schwer, gute Lehrer zu finden, ohne an der Gehaltsschraube drehen zu dürfen.
Mit einer einschneidenden Reform hat die britische Regierung im Jahr 2013 nicht nur eine flexiblere Bezahlung ermöglicht, sondern alle staatlichen Schulen sogar verpflichtet, leistungsbezogene Vergütungsmodelle einzuführen. Welche Effekte die neue Politik auf die Lehrergehälter und die Schülerleistungen hatte, untersuchen Simon Burgess, Ellen Greaves und Richard J. Murphy in einem aktuellen IZA-Forschungspapier.
Die Analyse zeigt, dass sich die Gehälter tatsächlich stärker an die lokalen Arbeitsmarktbedingungen angepasst haben und in Regionen mit vielen hochqualifizierten Jobs schneller gestiegen sind. Einige Schulen konnten auf diese Weise ihre Attraktivität steigern und neue Lehrkräfte gewinnen oder besonders fähiges Personal halten. Dadurch verbesserten sich auch die durchschnittlichen Prüfungsleistungen insbesondere der schwächeren Schüler.
Angesichts dieser Befunde ziehen die Autoren eine insgesamt positive Bilanz der Reform. Weitere Details und Grafiken zur Studie finden Sie in der englischsprachigen Zusammenfassung.