• Skip to primary navigation
  • Skip to content
  • Skip to primary sidebar

IZA Newsroom

IZA – Institute of Labor Economics

  • Home
  • Archiv
  • Presselounge
  • DE
  • EN

admin

Praktika lohnen sich auf Dauer auch finanziell

June 26, 2014 by admin

Studienbegleitende Praktika gehören inzwischen in vielen Fächern zum Standard. Fast 80 Prozent aller Studenten in Deutschland schnuppern während der Uni bereits für mehrere Wochen oder sogar Monate in den Arbeitsalltag hinein, um sich idealerweise auch gleich mit ihrem potenziellen zukünftigen Arbeitgeber zu vernetzen. Da die Entlohnung allerdings oft gering ist, stellt sich manch einer die Frage, ob sich das Praktikum zumindest langfristig in Form von besseren Job- und Gehaltsaussichten auszahlt.

Dieser Frage gehen Nils Saniter und Thomas Siedler in einem aktuellen IZA Discussion Paper nach. Dazu werteten die Forscher Arbeitsmarktdaten zu über 6.000 deutschen Uni-Absolventen der Jahre 2001, 2005 und 2009 aus. Um Vergleichbarkeit zu gewährleisten, berücksichtigten sie auch persönliche Merkmale wie Geschlecht, familiären Hintergrund oder Abiturnoten.

Das Ergebnis: Fünf Jahre nach Studienabschluss ergab sich ein Gehaltsvorteil von rund sechs Prozent für Hochschulabsolventen, die während des Studiums relevante Arbeitserfahrung sammeln konnten. Die ehemaligen Praktikanten waren nicht nur seltener arbeitslos als ihre „unerfahrenen“ Kommilitonen, sondern arbeiteten auch häufiger in einem Vollzeitjob. Als besonders lohnenswert erwiesen sich Praktika für Studenten mit Fachrichtungen ohne konkretes Berufsziel. Somit attestieren die Forscher dem studienbegleitenden Praktikum eine wichtige Funktion als „Türöffner“ auf dem Arbeitsmarkt.

Filed Under: Research

Wer länger schläft, hat bessere Noten

June 25, 2014 by admin

Welcher Student kennt ihn nicht, den guten Rat der Eltern: „Sieh zu, dass du genug Schlaf bekommst, damit du fit bist für die Prüfungen.“ Was an dieser Binsenweisheit tatsächlich dran ist, haben belgische Wissenschaftler jetzt erstmals empirisch getestet. Besondere Relevanz haben die Erkenntnisse für Studenten, die sich in der bevorstehenden Klausurphase die Nächte mit der Fußball-WM um die Ohren schlagen.

Für ihre in der IZA-Reihe erschienene Studie befragten die Ökonomen Stijn Baert, Eddy Omey, Dieter Verhaest und Aurélie Vermeier insgesamt 621 Studienanfänger verschiedener Fachrichtungen zu ihren Schlafgewohnheiten und verglichen die Antworten der Probanden mit deren Abschneiden bei den Uni-Prüfungen. Um Vergleichbarkeit zu gewährleisten, flossen weitere Informationen etwa zum familiären Hintergrund und dem allgemeinen Gesundheitszustand der Studenten in die Untersuchung ein.

Als Maß für die Schlafqualität legten die Forscher den international anerkannten „Pittsburgh Schlafqualitätsindex“ (PSQI) zugrunde. Rund 30% der befragten Studenten lagen auf diesem Index über dem Wert 5 – was als „schlechte Nachtruhe“ gilt. Von den weiblichen Studenten klagten 35% über unruhige Nächte, während Männer (26%) insgesamt etwas besser schliefen.

Der elterliche Einfluss spielt hier übrigens eine interessante Rolle: Studenten, die davon berichteten, dass mindestens ein Elternteil häufig „schlecht“ oder „sehr schlecht“ schläft, hatten selber in 38% der Fälle unruhige Nächte – bei Kindern von Eltern ohne Schlafprobleme galt dies nur für 13%.

Die Verknüpfung mit den Prüfungsergebnissen ergab, dass schlecht schlafende Studenten bei Klausuren mit 20 möglichen Punkten im Schnitt fast einen vollen Punkt unter ihren vergleichbaren Kommilitonen abschnitten. Noch wichtiger als die Qualität des Schlafs scheint die Dauer zu sein: Würde ein Student seine durchschnittliche Nachtruhe etwa von 6 auf 7 Stunden steigern, so schätzen die Ökonomen, wären seine Klausurergebnisse um durchschnittlich 1,7 Punkte besser.

Auch wenn die optimale Schlafdauer individuell variiert: Nicht nur für den allgemeinen Gemütszustand und die Motivation ist Schlaf ungemein wichtig – eine gute Nachtruhe verbessert auch die kognitive Leistung. Denn neues Wissen wird im Schlaf verarbeitet und mit dem vorhandenen Wissen verbunden. Die Schlafdauer ist insofern von hoher Bedeutung, als unser Gehirn alte Informationen mit neuen offenbar erst in der zweiten Hälfte der Schlafperiode miteinander verknüpft, in der es häufiger und länger zum so genannten REM-Schlaf kommt. Je weniger dieser Tiefschlafphasen, so vermuten die Autoren, desto größer der negative Effekt mangelnder Schlafqualität auf die Prüfungsnoten.

(Dieser Beitrag ist auch auf faz.net erschienen.)

Filed Under: Research Tagged With: achievement, cognitive ability, exams, motivation, sleep, students

Umweltzonen verbessern Luftqualität in deutschen Städten

June 25, 2014 by admin

Seit ihrer Einführung ab dem Jahr 2008 sind die Umweltzonen in deutschen Großstädten und Ballungsräumen heftig umstritten. Die Mehrheit der Deutschen lehnt sie ab. Zu groß die bürokratischen Hürden und die finanzielle Belastung etwa für Kleinunternehmer mit alten Transportern, zu gering dagegen der Nutzen für Natur und Gesundheit, so die verbreitete Meinung.

Durchweg positive Auswirkungen der Umweltzonen auf die Luftqualität in deutschen Städten attestiert dagegen der Ökonom Hendrik Wolff von der University of Washington in einem neuen IZA Discussion Paper. Die Studie basiert auf Luftqualitätsmessungen des Umweltbundesamtes und nutzt zudem Zulassungsdaten des Kraftfahrtbundesamtes. Insgesamt hat sich demnach die Feinstaubbelastung an Hauptverkehrsadern von Umweltzonen zwischen 2005 und 2008 um neun Prozent verringert. Am stärksten waren die positiven Effekte in Berlin, Mannheim und Hannover, wo die Luft um bis zu 15 Prozent reiner wurde.

In Berlin sank die Feinstaubbelastung nicht nur innerhalb der von über einer Million Menschen besiedelten Umweltzone um 15 Prozent, sondern auch in Nachbargemeinden um neun Prozent. Dies zeigt, dass auch angrenzende Gegenden ohne Umweltzone von dieser Maßnahme profitieren. Für Gesamtdeutschland lag dieser Effekt auf Nachbargemeinden allerdings nur bei drei Prozent.

[Read more…] about Umweltzonen verbessern Luftqualität in deutschen Städten

Filed Under: Research

Deutsche Staatsbürgerschaft lohnt sich besonders für Frauen

May 30, 2014 by admin

Die rund zehn Millionen Zuwanderer in Deutschland machen inzwischen 13 Prozent der Gesamtbevölkerung aus. Nach wie vor ist deren wirtschaftliche und gesellschaftliche Integration verbesserungsbedürftig. Auch in der zweiten Gerneration ist die Arbeitslosenquote unter Zuwanderern höher, während das Durschnittseinkommen geringer ausfällt.

In einem aktuellen IZA Discussion Paper untersuchen Christina Gathmann und Nicholas Keller, ob ein erleichterter Zugang zur deutschen Staatsbürgerschaft die Integrationschancen verbessern würde. Tatsächlich scheinen vor allem Frauen von einer Einbürgerung zu profitieren: Im Gegensatz zu Männern, bei denen keinen nennenswerten Effekte zu beobachten waren, steigen die Verdienstchancen weiblicher Migranten deutlich mit der Einbürgerungsmöglichkeit.

[Read more…] about Deutsche Staatsbürgerschaft lohnt sich besonders für Frauen

Filed Under: Research

German parental benefits facilitate labor market re-entry

May 26, 2014 by admin

“Elterngeld” (literally: parents’ money) is among the most generous benefit payments in Germany. If a parent decides to stay at home with a newborn child, the government pays two-thirds of his or her recent monthly net income (up to a maximum of 1,800 euros) for one year. If both parents take a baby break for at least two months each, the benefit period is extended to a total of 14 months.

In a new IZA Discussion Paper, Jochen Kluve and Sebastian Schmitz analyze the labor market effects of this parental benefit, which was introduced in 2007. The authors show that 3-5 years after giving birth, 1.8 percent more mothers were back at work, compared to a control group of women who gave birth just before the eligibility period started. The effect is especially strong for highly educated and first-time mothers. Kluve and Schmitz also report that most of the women re-enter the labor market in part-time jobs. For full-time working mothers, Elterngeld increased the probability of returning to the old job at the same company by 12 percent.

The researchers conclude that the introduction of the parental benefit defined a new social norm: While there was previously no particular point at which mothers typically returned to work, Elterngeld now implicitly suggests returning to work after the end of the benefit period. Apparently this new „norm“ also suits employers, who are more likely to keep the old job open, and seem to offer more attractive contracts than before the Elterngeld was introduced.

Read abstract or download discussion paper.

Filed Under: Research Tagged With: birth, child, Elterngeld, labor market entry, mother, parents, pregnancy, transfer

Wichtig zu wissen, dass man wichtig ist: Sinn und Anerkennung im Job machen produktiver

April 25, 2014 by admin

Was wäre, wenn Ihnen jemand sagen würde, dass Ihr Job eigentlich bedeutungslos ist? Würden Sie sich trotzdem noch die gleiche Mühe geben? Vielleicht nicht. Aber was wäre, wenn Sie die Chance hätten, durch größere Anstrengung mehr Geld zu verdienen oder zum „Mitarbeiter des Monats“ gewählt zu werden?

In einem neuen IZA Discussion Paper gehen Michael Kosfeld, Susanne Neckermann und Xiaolan Yang diesen Fragen auf den Grund. In einem Feldversuch beauftragten die Ökonomen mehr als 400 Studenten einer chinesischen Universität, Daten von Fragebögen in einen Computer einzugeben. Sie erklärten der Hälfte der Studenten, dass ihre Arbeit äußerst wichtig für ein Forschungsprojekt sei. Den Rest der Helfer ließen sie wissen, dass ihre Arbeit im Grunde überflüssig sei, weil die Daten schon einmal eingegeben worden und längst in Bearbeitung seien, aber das Verfahren auf Wunsch eines einzelnen Forschers wiederholt werden solle.

Das erste Ergebnis des Verhaltensexperiments überrascht nicht: Diejenigen Studenten, die davon ausgingen, etwas außerordentlich Sinnvolles zu tun, strengten sich besonders an und gaben rund 15 Prozent mehr Daten ein als die anderen Studenten. Auf finanzielle Anreize reagierten beide Gruppen wiederum ähnlich: Gab es zusätzlich zur festen Bezahlung für jeden fertigen Fragebogen einen Bonus, steigerten sowohl die „wichtigen“ als auch die „unwichtigen“ Helfer ihre Leistung um mehr als acht Prozent.

Sehr unterschiedlich wirkte sich hingegen die Aussicht auf eine symbolische Belohnung aus. Einigen Teilnehmern stellten die Studienleiter eine Auszeichnung für den produktivsten Helfer in Aussicht – einen „Smiley-Button“, der im Beisein aller anderen Teilnehmer überreicht wurde. Um diese Auszeichnung zu erhalten, legten sich die Studenten mit der „überflüssigen“ Arbeit im Schnitt um etwa 18 Prozent stärker ins Zeug. Im Gegensatz dazu hatte die Chance auf eine rein symbolische Anerkennung bei den Helfern mit der „sinnvollen“ Arbeit keinerlei Auswirkung.

Daraus schließen die Autoren, dass „Bedeutung“ und „Anerkennung“ Arbeitnehmer auf die gleiche Weise motivieren und dabei substitutiv, nicht komplementär wirken. Mit anderen Worten: Je weniger Bedeutung der Arbeitnehmer seinem Job beimisst, desto effektiver kann der Arbeitgeber die Produktivität mit Hilfe symbolischer Anerkennungen steigern.

Filed Under: Research

In Krisenzeiten sind Babys gesünder

April 3, 2014 by admin

Die derzeitige Krise hat Spanien hart getroffen. Die Arbeitslosigkeit ist gerade unter Jugendlichen und im Süden des Landes astronomisch hoch. Dennoch scheint es auch Nutznießer der schlechten wirtschaftlichen Lage zu geben: Babys.

In einem neuen IZA Discussion Paper finden Ainhoa Aparicio und Libertad González heraus, dass es in Krisenzeiten wesentlich besser um die Gesundheit von Neugeborenen bestellt ist. Im Schnitt der vergangenen 30 Jahren ging bei einem zehnprozentigen Anstieg der Arbeitslosenquote die Säuglingssterblichkeit um sieben Prozent zurück. Zudem kommen während Rezessionen deutlich weniger untergewichtige Babys zur Welt.

Eine mögliche Erklärung hierfür könnte sein, dass sich in wirtschaftlich schweren Zeiten nur noch „besonders geeignete“ Familien dafür entscheiden, ein Kind zu bekommen. So gehen gerade bei Eltern mit niedrigem Bildungsstand die Schwangerschaftenb besonders stark zurück. Allerdings, so die Forscherinnen, sind auch Kinder innerhalb der gleichen Familie gesünder, wenn sie während einer Krise statt in einer Boomphase zur Welt kommen.

Ob die Mutter selbst vor oder während der Schwangerschaft arbeitslos wird, spielt offenbar keine Rolle. Vielmehr seien es bestimmte Verhaltensänderungen in Krisenzeiten, die Babys gesünder zur Welt kommen lassen, glauben die Ökonominnen. Beispielsweise reduzieren vor allem einkommensschwache Mütter ihren Zigaretten- und Alkoholkonsum. Außerdem bekommen sie mehr Bewegung und mehr Schlaf. Diese Änderung der Lebensweise erklärt den auf den ersten Blick paradoxen Befund, dass sich Mütter in schlechten Zeiten körperlich und seelisch gesünder fühlen als in Boomphasen. Offensichtlich kommt dies auch der Gesundheit der Neugeborenen zu Gute.

Filed Under: Research

Geteilte Freude ist doppelte Freude: Mädchen sind spendabler als Jungs

March 24, 2014 by admin

Seit das klassische wirtschaftstheoretische Menschenbild des stets rational und eigennützig handelnden „Homo oeconomicus“ in Wanken geraten ist, beschäftigt sich die verhaltensökonomische Forschung zunehmend mit dem Thema Altruismus – also mit der Frage, ob und in welchem Maße sich Menschen kooperativ verhalten und zum Wohle anderer auf den eigenen Vorteil verzichten.

Inwieweit altruistisches Verhalten bereits im Kindesalter ausgeprägt ist, untersucht eine aktuelle IZA-Studie von Silvia Angerer, Daniela Glätzle-Rützler, Philipp Lergetporer und Matthias Sutter. Die Wissenschaftler führten in der Südtiroler Stadt Meran ein Experiment mit Zweit- bis Fünftklässlern durch. Die mehr als 1.000 teilnehmenden Jungen und Mädchen erhielten je sechs Wertmarken, die sie entweder gegen Früchte, Süßigkeiten und kleine Geschenke eintauschen oder an eine bekannte Wohltätigkeitsorganisation für Kinder in Not spenden konnten. Die 7- bis 11-Jährigen wurden bei ihrer Entscheidungsfindung nicht beobachtet oder beeinflusst.

Das Experiment lieferte eine ganze Reihe interessanter Ergebnisse:

  • Je älter die Kinder, desto mehr spendeten sie. Während 30 Prozent der jüngsten Kinder gar nichts spendeten, behielten nur 13 Prozent der Ältesten sämtliche Wertmarken für sich selbst. Besonders bemerkenswert: Kinder im Alter von 10 und 11 Jahren handelten fast wie Erwachsene in vergleichbaren Experimenten.
  • Mädchen waren spendabler als Jungs.
  • Kinder mit höherem IQ verhielten sich altruistischer.
  • Jüngere Geschwister von älteren Brüdern teilten weniger gerne.
  • Die Muttersprache (deutsch oder italienisch) hatte keinen Einfluss auf das Verhalten.
  • Die wirtschaftliche Situation der Eltern wirkte sich nicht auf die Großzügigkeit der Kinder aus.

Eine weitere Variante des Experiments: Die Kinder konnten in einem freiwilligen Glücksspiel ihre Wertmarken verdoppeln – oder mit gleicher Wahrscheinlichkeit verlieren. Auch konnten sie Marken, die sie nicht direkt einsetzten, zu einem späteren Zeitpunkt vermehren. So konnten die Forscher die Einflussfaktoren „Risikobereitschaft“ und „Geduld“ untersuchen. Ihre Hypothese, dass risikobereite und geduldige Kinder mehr spenden würden, bestätigte sich allerdings nur, solange diese Eigenschaften nicht zu stark ausgeprägt waren.

Filed Under: Research

Schummeln für Geld: Religiöse Menschen sind ehrlicher

March 7, 2014 by admin


Wenn’s um bares Geld geht, nimmt so mancher es mit der Wahrheit nicht so genau. Je weniger religiös die Menschen sind, desto eher neigen sie zur Lüge um des finanziellen Vorteils willen. Das legt ein Verhaltensexperiment nahe, das die Ökonomen Yuval Arbel, Ronen Bar-El, Erez Siniver und Yossef Tobol in einem aktuellen IZA-Paper mit dem Titel „The Effect of Behavioral Codes and Gender on Honesty“ vorstellen.

Darin verglichen sie das Verhalten von Studenten des weltlich ausgerichteten College of Management mit Probanden vom Jerusalem College of Technology, das ausschließlich von (ultra)-orthodoxen Juden besucht wird, für die Unehrlichkeit als Sünde gilt. Die Versuchsteilnehmer mussten unbeobachtet eine Zahl würfeln und das Ergebnis dem Versuchsleiter mitteilen. In einem Versuchsaufbau erhielten die Teilnehmer mehr Geld, je höher die gewürfelte Zahl, in einem weiteren war die Entlohnung unabhängig vom genannten Würfelergebnis – es gab also keinen Anreiz zu lügen.

Tatsächlich stellten die Forscher fest, dass die durchschnittlich angegebene Zahl beim ersten Versuch deutlich höher ausfiel. Hierbei agierten die weltlich orientierten Studenten statistisch gesehen unehrlicher als die religiösen. Einen überraschenden Befund lieferte der Geschlechter-Vergleich: Frauen neigten eher zur Unwahrheit als Männer, waren aber im Schnitt auch empfänglicher für religiöse Werte.

Aus Sicht der Forscher zeigt die Studie, dass das Bildungssystem einen wichtigen Beitrag zur Vermittlung ethischer Werte leisten kann. Bildungssysteme, die Ehrlichkeit als soziale Norm vermitteln, könnten die gesellschaftlichen Kosten von Unehrlichkeit reduzieren helfen, so das Fazit.

Filed Under: Research Tagged With: belief, dice, experiment, faith, honesty, lie, money, religion

Was ist wichtiger: Wer auswandert oder wie viele auswandern?

January 28, 2014 by admin

Migranten unterscheiden sich häufig von der Gesamtbevölkerung ihres Heimatlandes, vor allem bezüglich des Alters und der Ausbildung. Studien belegen diesen Unterschied für eine Reihe von Ländern und erforschen deren Ursachen. Bisher ist jedoch unklar, ob und für wen dieser Unterschied – von Ökonomen oft als Selektion bezeichnet – wirklich ins Gewicht fällt.

Spielt es für die Herkunfts- und Zielländer wirklich eine Rolle, wer auswandert und wer im Herkunftsland zurückbleibt? In einer neuen Studie gehen die IZA-Migrationsforscher Costanza Biavaschi und Benjamin Elsner dieser Frage nach, indem sie die Auswirkungen selektiver Migration auf das Pro-Kopf Einkommen in den Herkunfts- und Zielländern schätzen. In einer Simulationsstudie vergleichen die Autoren das Pro-Kopf Einkommen unter der gegenwärtigen selektiven Migration mit einem hypothetischen Szenario, in welchem die Migranten die gleichen demografischen Eigenschaften wie die Gesamtbevölkerung des Herkunftslandes aufweisen. In beiden Szenarien ist die Anzahl der Migranten gleich, so dass der gesamtwirtschaftliche Effekt vollständig den unterschiedlichen Charakteristika der Migranten zugeschrieben werden kann.

Die Autoren untersuchen diesen Effekt anhand zweier großer Auswanderungswellen: der Migration aus Norwegen in die USA Ende des 19. Jahrhunderts und der gegenwärtigen Migrationswelle aus Mexiko in die USA. Basierend auf Individualdaten, die vor der Auswanderung erhoben wurden, quantifizieren sie zunächst die Richtung und das Ausmaß der Selektion.

Verglichen mit der Gesamtbevölkerung haben norwegische Auswanderer ein höheres Einkommenspotential. Sie sind also positiv selektiert, während mexikanische Auswanderer negativ selektiert sind, also ein geringeres Einkommenspotential als der mexikanische Durchschnitt aufweisen.

Der gesamtwirtschaftliche Einfluss der einzelnen Migrationsszenarien variiert deutlich zwischen Herkunfts- und Zielländern. Für die USA ergeben sich keine signifikanten Effekte. Die zehn Millionen mexikanischen Einwanderer sind derart stark am unteren Ende der amerikanischen Einkommensverteilung konzentriert, dass selbst eine deutlich positivere Selektion auf aggregierter Ebene nicht ins Gewicht fällt. Anders ist es in den Herkunftsländern. Aufgrund der positiven Selektion der Auswanderer ist das Pro-Kopf Einkommen 1880 in Norwegen um 0.3 Prozent geringer, während das Pro-Kopf-Einkommen in Mexiko aufgrund der negativen Selektion um ein Prozent höher ist.

Ein Unterschied von einem Prozent mag zunächst nicht besonders groß erscheinen. Die Autoren zeigen jedoch, dass dieser Unterschied genauso groß ist, wie der Einkommensunterschied zwischen einem Szenario ohne Migration und dem gegenwärtigen Ausmaß an Migration. Die Frage, wer migriert, ist also genauso wichtig wie die Frage, wie viele migrieren.

Die Ergebnisse zeigen, dass die Selektion von Migranten nur dann ins Gewicht fällt, wenn die Zahl der Migranten im Vergleich zur Bevölkerung der Herkunfts- und Zielländer groß genug ist. Zudem müssen sich Migranten und Nicht-Migranten in ihrem Einkommenspotential stark genug unterscheiden. Beide Bedingungen erklären, warum der Effekt in Mexiko groß ist, während er in Norwegen relativ gering ausfällt.

Filed Under: Research

  • Vorige Seite
  • Page 1
  • …
  • Page 20
  • Page 21
  • Page 22
  • Page 23
  • Page 24
  • Nächste Seite

Primary Sidebar

© 2013–2025 Deutsche Post STIFTUNGImpressum | DatenschutzerklärungIZA