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IZA – Institute of Labor Economics

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ADHS-Diagnosen hängen vom Einschulungsalter ab

October 7, 2015 by admin

Das Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätssyndrom (ADHS) zählt zu den häufigsten Diagnosen von Verhaltensauffälligkeit unter schulpflichtigen Kindern. ADHS-Diagnosen sind unter Ärzten, Lehrern und Eltern gleichermaßen umstritten, weil sie als stigmatisierend empfunden werden und medikamentöse Therapien von schweren Nebenwirkungen begleitet sein können.

Besonders frappierend in diesem Zusammenhang: Die Wahrscheinlichkeit einer ADHS-Diagnose hängt stark vom relativen Alter eines Schülers innerhalb einer Klassenstufe ab. Darauf weist eine aktuelle Studie von IZA-Fellow Hannes Schwandt (Universität Zürich) und Amelie Wuppermann (LMU München) hin.

Ob ein Kind mit fünf oder sechs Jahren eingeschult wird, hängt in Deutschland zunächst davon ab, ob sein Geburtstag vor oder nach einem bundeslandspezifischen Stichtag liegt. Wenige Wochen oder Tage zwischen Geburtstag und Stichtag entscheiden dann, ob ein Kind zu den jüngsten oder ältesten Mitschülern gehört. Das neue IZA-Diskussionspapier zeigt, dass diese Stichtagsregelung schwerwiegende Folgen haben kann.

Die Forscher analysierten bundesweite, kassenübergreifende ärztliche Abrechnungs- und Arzneiverordnungsdaten des Versorgungsatlas von rund sieben Millionen Kindern und Jugendlichen zwischen vier und 14 Jahren aus den Jahren 2008 bis 2011. Das Ergebnis: Kinder, die im Monat vor dem Stichtag geboren sind, also zu den jüngsten ihrer Klasse zählen dürften, erhalten zu 5,3% eine ADHS-Diagnose. Bei Kindern mit Geburtstag im Monat nach dem Stichtag ist die Wahrscheinlichkeit deutlich geringer (4,3%). Die Grafik verdeutlicht, dass innerhalb der jeweiligen Klassenstufe die ADHS-Diagnosehäufigkeit mit steigendem Einschulungsalter der Kinder abnimmt:

ADHS-Diagnosewahrscheinlichkeit nach Alter

Als Ursache vermuten die Autoren, dass das Verhalten jüngerer – und damit in der Regel unreiferer – Kinder in einer Klasse mit dem der älteren Kinder verglichen wird. Ausgeprägtere Impulsivität, Hyperaktivität und Unaufmerksamkeit bei den jüngeren werden somit häufiger als ADHS interpretiert.

Angesichts des ADHS-Stigmas und der Gefahren medikamentöser Behandlung hoffen die Ökonomen, dass ihre Ergebnisse auch in der medizinischen Praxis Beachtung finden. „Unsere Studie zeigt, dass die traditionelle Einschulungspolitik, bei der die Schulpflicht an gegebene Stichtage geknüpft wird, die Diagnosehäufigkeit psychischer Erkrankungen bei Kindern beeinflussen kann. Kinder, die quasi gleich alt sind, haben aufgrund der Einschulungspolitik ein unterschiedlich hohes Risiko, eine ADHS-Diagnose zu bekommen“, schreiben die Forscher.

Filed Under: Research Tagged With: ADHS, attention deficit, classroom, diagnosis, Germany, medication, school starting age

25 Jahre Deutsche Einheit: Neue Forschungsergebnisse zu „Children of the Wall“ und Lebensqualität

October 3, 2015 by admin

Der heutige Tag markiert den 25. Jahrestag der deutschen Wiedervereinigung. In Ostdeutschland hatte der Übergang von der sozialistischen Planwirtschaft zur freien Marktwirtschaft tiefgreifende Folgen für den Arbeitsmarkt und beeinflusste alle Aspekte des täglichen Lebens. Doch auch die „alte“ Bundesrepublik musste sich in vieler Hinsicht anpassen. Das IZA hat den Wiedervereinigungsprozess mit zahlreichen Studien, Gutachten und Politikempfehlungen konstruktiv begleitet.

Die demografischen Konsequenzen zählen zu den am meisten unterschätzten Aspekten der deutschen Wiedervereinigung. Dabei waren die Auswirkungen enorm: In den ersten drei Jahren nach dem Zusammenbruch des sozialistischen Regimes sank in Ostdeutschland die Geburtenrate um 50% – der stärkste und schnellste Rückgang von Geburtenraten, der jemals in Friedenszeiten stattgefunden hat. Eine aktuelle Studie von Arnaud Chevalier und Olivier Marie, die in Kürze im Journal of Political Economy erscheinen wird, beschäftigt sich mit den Auswirkungen des „Geburtenschocks“ nach der Wiedervereinigung auf das Risikoverhalten und die Kriminalitätsentwicklung.

Ostdeutsche Frauen, die kurz nach der „Wende“ von 1989 ein Kind zur Welt brachten, waren den Ergebnissen der Untersuchung zufolge im Durchschnitt jünger, weniger gebildet und öfter unverheiratet als Vergleichsgruppen. In der Wissenschaft werden diese Merkmale mit einer höheren Wahrscheinlichkeit geringerer „elterlicher Fähigkeiten“ assoziiert, die dann wiederum häufig zu negativen sozioökonomischen Entwicklungen der Kinder beitragen. In ihrer Analyse zeigen die Forscher, dass „Children of the Wall“ (Kinder, die zwischen 1991 und 1993 in Ostdeutschland geboren wurden), mit deutlich höherer Wahrscheinlichkeit im späteren Leben straffällig geworden sind. Statistisch gesehen wurden sie 50% häufiger von der Polizei festgenommen als vergleichbare Altersgenossen. Dies erklären die Forscher mit der Tatsache, dass Personen, die kurz nach dem Fall der Mauer Eltern wurden, wesentlich seltener in der Lage waren eine enge persönliche Bindung zu ihren Kindern aufzubauen. Zwar schnitten die „Children of the Wall“ im Alter von 17 Jahren in Bezug auf ihr allgemeines Bildungsniveau nicht schlechter ab als andere Jugendliche, doch verfügten sie in vielen Fällen über keine ausgeprägte emotionale Bindung zu ihren Eltern.

Die Studie betrachtet darüber hinaus das Risikoverhalten junger Eltern aus der Wendezeit, das sowohl die Entscheidung zur Elternschaft, als auch das zukünftige Kriminalitätsverhalten der Kinder beeinflusst hat. Frauen, die sich nach dem Zusammenbruch der DDR dazu entschieden haben Kinder zu bekommen, waren demnach im Vergleich risikobereiter eingestellt. Dieses Risikoverhalten wurde offenbar in vielen Fällen auf die Kinder übertragen. Damit bestätigt die neue Studie den Forschungsstand zur generationenübergreifenden Übertragung von Risikoeinstellungen.

Jenseits von demografischen Themen hat sich das IZA-Netzwerk insbesondere auf die Folgen der deutschen Einheit für den Arbeitsmarkt konzentriert. Zum zehnjährigen Jahrestag der Wiedervereinigung unterzogen Holger Bonin und IZA-Direktor Klaus F. Zimmermann die Arbeitsmarktpolitik und Ausbildungsprogramme des wiedervereinigten Deutschlands einer kritischen Analyse. Im Jahr 2002 widmeten sich Paul Frijters, John P. Haisken-DeNew und Michael A. Shields der Frage, welche Erwartungen die Ostdeutschen an den gesamtdeutschen Sozialstaat hatten und ob diese erfüllt wurden. Sie belegten, in welchem Maß die Bewohner der neuen Länder den Umfang gesamtdeutscher Sozialleistungen zunächst überschätzt hatten. Axel Heitmueller und Kostas G. Mavromaras verglichen die Lohnentwicklung im öffentlichen und privaten Sektor und stellten fest, dass sich die Löhne im öffentlichen Sektor recht schnell anglichen, während die Lohnunterschiede in der Privatwirtschaft deutlich länger bestehen blieben. Im Jahr 2006 machten Dennis J. Snower und Christian Merkl in einer kritischen Einschätzung des ostdeutschen Arbeitsmarkts darauf aufmerksam, dass manche Anpassungsprobleme von verschiedenen Arbeitsmarktinstitutionen eher noch verschärft denn gelindert worden sind.

Die Frage nach der Veränderungen in der Lebenszufriedenheit nach der Wiedervereinigung wurde von der IZA-Forschungsgemeinschaft gleich mehrfach untersucht. Eine Studie von Richard A. Easterlin und Anke C. Zimmermann lieferte detaillierte Ursachen über das Wohlbefinden von verschiedenen Bevölkerungsgruppen in Ost- und Westdeutschland. Unterschiede in der Zufriedenheit mit der Lebensqualität zwischen Ost und West bestehen bis heute, wie eine Untersuchung von Christian Pfeifer und Inna Petrunyk aus dem Jahr 2015 zeigt: Demnach ist die Zufriedenheit mit der Lebensqualität in Ostdeutschland im Durchschnitt nach wie vor geringer als in Westdeutschland. Allerdings verringert sich diese Ost-West Kluft in den jüngeren Geburtenjahrgängen immer weiter.

Bildquelle: Pixabay

Filed Under: Research Tagged With: Children of the Wall, demography, East Germany, Fall of the Berlin Wall, fertility, German reunification, Germany, Journal of Political Economy, labor market, labor market policy, life satisfaction

Wie polarisiert ist der deutsche Arbeitsmarkt? Neue Studie im Auftrag der Bertelsmann Stiftung

September 28, 2015 by admin

IZA-Experten unter Leitung von Werner Eichhorst haben im Auftrag der Bertelsmann Stiftung eine empirische Analyse zur möglichen Polarisierung des deutschen Arbeitsmarktes vorgenommen. Die heute veröffentlichte Studie untersucht die Entwicklung der Erwerbstätigkeit, des Arbeitsvolumens, der Löhne und der Nutzung atypischer Beschäftigungsformen nach Berufsgruppen in Deutschland seit Mitte der 1990er Jahre. Dabei kann zwar eine wachsende Lohnspreizung zwischen den besser und den schlechter entlohnten Berufsgruppen beobachtet werden, aber keine klare Polarisierung der Beschäftigung in Köpfen oder in Stunden zwischen den Berufsgruppen.

Im Zeitverlauf sind einige hoch entlohnte Berufe in Bezug auf die Erwerbstätigkeit deutlich gewachsen wie auch Tätigkeiten mit vergleichsweise geringer Entlohnung, doch ein massiver Einbruch der Arbeitsnachfrage, d.h. der Erwerbstätigkeit und des Arbeitsvolumens, lässt sich im Bereich der Berufe mit mittlerer Entlohnung nicht feststellen. Während es durchaus bemerkenswerte Beschäftigungsgewinne vor allem bei gering entlohnten Berufsgruppen (insbesondere einfache und mittelqualifizierte Berufe des Dienstleistungssektors) und im oberen Bereich (z.B. Berufe im Gesundheitswesen, Ingenieure, Lehrer und Wissenschaftler, Unternehmensleiter und -berater) gegeben hat, halten sich die Verluste im Mittelfeld, etwa bei Metall-Facharbeitern und Handwerkern, bisher in Grenzen. Die atypische Beschäftigung, verstanden als befristete Beschäftigung, Minijob, Zeitarbeit und Selbstständigkeit, hat in Deutschland vor allem bei bestimmten hochqualifizierten Berufsgruppen, aber auch bei eher gering entlohnten Arbeitsplätzen an Terrain gewonnen, weniger im mittleren Segment.

Entwicklung der Erwerbstätigkeit, 1996-2011 (Quelle: Mikrozensus, eigene Berechnungen; Berufsgruppen nach ISCO-88 sortiert nach Medianlöhnen 1995 aus SIAB. Berte)

Auch im internationalen Vergleich ist das Bild keineswegs so einheitlich wie erwartet. Die durchgeführten Analysen weisen auf eine relativ stabile Beschäftigung im mittleren Entlohnungsbereich und damit eine insgesamt begrenzte Polarisierung der Erwerbstätigkeit in Deutschland hin. Allerdings hat die atypische Beschäftigung in einigen Berufsgruppen Anteilsgewinne zu verzeichnen.

Die Studie untersucht auch die Veränderungen der Tätigkeitsprofile im Zuge des technischen Fortschritts. Deutlich wird, dass interaktive Tätigkeiten am deutschen Arbeitsmarkt stark an Bedeutung gewonnen haben. Die Entwicklung von Löhnen, Beschäftigung und Bildungsnachfrage zeigt sich jedoch sehr heterogen.

Werner Eichhorst, Direktor Arbeitsmarktpolitik Europa am IZA und Projektleiter der Studie:

„Die These einer von technologischem Wandel und Globalisierung getriebenen Polarisierung der Arbeitsmärkte lässt sich nach unseren Analysen für Deutschland kaum halten. Im Zeitvergleich, aber auch im Vergleich mit anderen europäischen Staaten, zeigt sich vielmehr eine recht robuste Mitte des Arbeitsmarktes in Deutschland. Auffällig ist allerdings die stärkere Verbreitung atypischer Beschäftigungsformen in einzelnen Berufsgruppen, insbesondere die gewachsene Rolle der geringfügigen Beschäftigung und der Zeitarbeit in bestimmten, meist geringer entlohnten Teilbereichen des Dienstleistungssektors. Ebenso auffällig ist die Zunahme befristeter Beschäftigung auch in höheren Entlohnungsbereichen. Dies lässt sich vor allem auf die Deregulierung des Arbeitsmarktes in den frühen 2000er Jahren zurückführen.“

Filed Under: IZA News, Research

Unfair empfundene Entlohnung kostet Schlaf

September 23, 2015 by admin

Schlaf hat einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf die körperliche und geistige Gesundheit. Wer zu wenig oder unruhig schläft, neigt eher zu gesundheitlichen Problemen – von Herz- und Gefäßkrankheiten bis hin zu Übergewicht und Diabetes. Zudem beeinträchtigt Schlafmangel die kognitive Leistungsfähigkeit und erhöht das Unfallrisiko.

In einem aktuellen IZA-Diskussionspapier untersucht Christian Pfeifer (Leuphana Universität Lüneburg) mittels Daten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) den Zusammenhang zwischen der wahrgenommenen „Fairness“ der eigenen Entlohnung und der individuellen Schlafquantität und -qualität.

Laut seiner Analyse haben deutsche Arbeitnehmer, die sich unfair bezahlt fühlen, eine um rund 10 Prozent geringere Wahrscheinlichkeit, werktags eine „normale“ Schlaflänge (7-9 Stunden) zu erreichen. Zudem sind die Betroffenen unzufriedener mit ihrem Schlafverhalten und litten mit einer um bis zu 36 Prozent erhöhten Wahrscheinlichkeit unter einer vom Arzt diagnostizierten Schlafstörung.

Die Effekte fallen umso stärker ins Gewicht, je mehr Wochenstunden gearbeitet werden. Die absolute Höhe des Stundenlohnes spielt dagegen offenbar keine Rolle. Entscheidend ist vielmehr die gefühlte Lohngerechtigkeit. Unternehmen könnten daher gegensteuern, indem sie die „Fairness-Wahrnehmung“ durch geeignete Kommunikation und angemessene Arbeitnehmerbeteiligung im Lohnfindungsprozess verbessern.

Dass den Ergebnissen zufolge der Wochenendschlaf nicht beeinträchtigt ist, spricht für die Bedeutung von Erholungspausen und Freizeit am Wochenende, damit sich Arbeitnehmer vom Jobstress der Woche erholen können.

Bildquelle: pixabay

Filed Under: Research

Zwischen Facebook und Mathe-Aufgaben: Multitasking am Schüler-Schreibtisch

September 18, 2015 by admin

Mit Beginn des neuen Schuljahrs trat in NRW eine neue Verordnung in Kraft, nach der Hausaufgaben so zu bemessen sind, dass Zweitklässler maximal 30 Minuten pro Tag nacharbeiten müssen. Bis zur zehnten Klasse erhöht sich das erlaubte Tagespensum auf 75 Minuten. Da liegt natürlich die Frage nahe, wie sich das messen lässt. Denn die tatsächlich benötigte Zeit für die Hausaufgaben hängt nicht nur vom individuellen Leistungsniveau, sondern auch von potenziellen Ablenkungen ab. Und die sind mit dem Einzug neuer Medien und Technologien ins Kinderzimmer noch vielfältiger geworden.

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Filed Under: Research

Zufriedenheit am Arbeitsplatz steigert Produktivität und verringert Mitarbeiterfluktuation

September 16, 2015 by admin

Ein hohes Maß an Jobzufriedenheit wirkt sich positiv auf das wirtschaftliche Wachstum eines Unternehmens aus. Zufriedene Arbeitnehmer bringen nicht nur bessere Leistungen, sondern kündigen auch seltener. Das belegen zwei aktuelle IZA-Studien, die sich mit den ökonomischen Auswirkungen der Zufriedenheit von Mitarbeitern beschäftigen.

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Filed Under: Research

Flüchtlinge in Deutschland: Realismus statt Illusionen

September 16, 2015 by admin

Die große Zahl von Flüchtlingen und Asylbewerbern, die aktuell nach Deutschland einreisen, stellt eine erhebliche organisatorische, aber auch gesellschaftspolitische Herausforderung dar. Es ist notwendig, eine sachgerechte Debatte um die bestmögliche Integration der Flüchtlinge in unsere Gesellschaft und in den Arbeitsmarkt zu führen. Die Integration der neuen Flüchtlinge sollte dabei nicht als „Belastung“, sondern als Zukunftsinvestition verstanden und kommuniziert werden.

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Filed Under: Opinion, Research

Bekämpfung der Langzeitarbeitslosigkeit – wie sieht die Situation in Europa aus?

September 14, 2015 by admin

Maßnahmen gegen die Langzeitarbeitslosigkeit stehen in diesem Jahr auf der Agenda der EU, aber auch in Deutschland rückt das Thema zunehmend ins Zentrum der arbeitsmarktpolitischen Diskussion. Was können wir in diesem Zusammenhang aus dem Ländervergleich lernen, und welche Rolle kann die EU selbst dabei spielen? Diesen Fragen geht eine aktuelle IZA-Studie von Werner Eichhorst, Franziska Neder, Verena Tobsch und Florian Wozny nach.

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Filed Under: Research

Teambonus im Bäckerei-Einzelhandel: Mitarbeiter und Unternehmen profitieren

September 3, 2015 by admin

Die UNESCO zählt die deutsche Brotkultur zum „immateriellen Kulturerbe“ der Menschheit. Doch viele deutsche Bäckereien sahen sich in den vergangenen Jahren radikalen Veränderungen ausgesetzt: Die Discounter Aldi und Lidl begannen im Jahr 2011, in ihren rund 6.000 Filialen frische Backwaren zu verkaufen. Mit großem Erfolg, denn viele Konsumenten kaufen seitdem ihr „täglich Brot“ bei den Discountern – und nicht mehr in einer der 12.000 Bäckereien.

Auf die veränderten Marktbedingungen antwortete die regionale Bäckereikette „Brotmeister“ (Name geändert) mit einer Qualitätsstrategie: Die Qualität der Backwaren wurde gesteigert, Filialen renoviert und das Fast-Food-Angebot erweitert. Ein wichtiger Baustein der Qualitätsoffensive war besserer Service. Deswegen entschloss sich Brotmeister, einen Teambonus in seinen Filialen einzuführen: Wenn eine Filiale ihre monatlichen Umsatzziele erreichte oder übertraf, erhielt das Filialteam einen Bonus von bis zu 300 Euro, der unter den Mitarbeitern aufgeteilt wurde.

Ob sich der Teambonus für die Bäckereikette und ihre Belegschaft jedoch auszahlen würde, war im Vorfeld unklar. Denn die Kunden müssen nicht notwendigerweise mehr Produkte kaufen, wenn sie freundlicher bedient werden. Es könnte auch sein, dass die zusätzlichen Personalkosten, die durch die Zahlung der Boni für die Bäckereikette entstehen, höher ausfallen als die Umsatzsteigerung.

Gemeinsam mit einem Forscherteam – bestehend aus Guido Friebel, Miriam Krüger und Nick Zubanov von der Goethe-Universität Frankfurt sowie Matthias Heinz von der Universität zu Köln – testete Brotmeister daher den Teambonus zunächst in einem kontrollierten Experiment. Dies eröffnete der Bäckereikette die Möglichkeit, den Bonus nur dann einzuführen, wenn dieser nachweislich positive Effekte für Unternehmen und Mitarbeiter hat. Der Teambonus wurde daher zunächst nur für drei Monate und nur in der Hälfte der etwa 200 Brotmeister-Filialen eingeführt. Die knapp 100 Filialen wurden zufällig ausgewählt, was es Brotmeister und dem Forscherteam ermöglichte, den Erfolg des Teambonus kausal zu messen. Hierbei wurden neueste ökonometrische Verfahren angewendet.

Mehr Umsatz, mehr Gewinn, höhere Löhne

Der Teambonus war ein voller Erfolg: Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Filialen, in denen der Teambonus eingeführt wurde, konnten ihre Löhne im Schnitt um gut zwei Prozent steigern. Die Umsätze in den ausgewählten Brotmeister-Filialen stiegen zugleich um drei Prozent. Für jeden Euro, den Brotmeister in den Teambonus investierte, erzielte die Bäckereikette 3,80 Euro mehr Umsatz und 2,10 Euro mehr Gewinn. Dabei zeigten sich deutliche regionale Unterschiede: Während in Großstädten und an Orten mit hohen Immobilienpreisen das Umsatzplus im Schnitt bei sechs Prozent lag, war auf dem Land und an Orten mit niedrigen Immobilienpreisen kein Umsatzanstieg zu beobachten.

Den Grund dafür sehen die Forscher darin, dass der Teambonus die Belegschaft dazu anregte, ihre „operative Effizienz“ zu erhöhen. Da das Verkaufspersonal die vielfältigen Aufgaben vom Aufbacken der Brötchen bis zur Reinigung der Theke schneller erledigte, blieb mehr Zeit für die Bedienung der Kunden. Dadurch wurden die Schlangen an der Theke kürzer, und mehr Leute konnten einkaufen. Dies wirkte sich vor allem in Gegenden mit vielen Geschäfts- und Laufkunden positiv auf die Umsätze aus.

Der Erfolg des Projektes führte dazu, dass der Teambonus in allen Brotmeister-Filialen eingeführt wurde. Über die Studie berichteten auch deutsche Medien und eine zugrundeliegende Fallstudie wird seit dem letzten Jahr sogar in einigen Universitäten und Business Schools unterrichtet.

Bildquelle: pixabay

Filed Under: Research

How setting the right goals can boost business productivity

August 27, 2015 by admin

Um die Produktivität ihrer Mitarbeiter zu steigern, bauen viele Unternehmen auf finanzielle Anreize, meist in Form von leistungsabhängiger Entlohnung. Doch es muss gar nicht immer zusätzliches Geld fließen: Schon das Setzen geeigneter Ziele – sei es durch den Chef oder den Arbeitnehmer selbst – kann den gewünschten Motivationsschub bringen.

Darauf weist ein aktueller Artikel von Sebastian J. Goerg für die Online-Plattform IZA World of Labor hin. Der Ökonom von der Florida State University warnt aber auch: Falsch gesteckte Ziele können kontraproduktiv wirken.

Forschungsfeld für Psychologen und Ökonomen

Ziele sind ein fester Bestandteil vieler Lebensbereiche. Private Ziele sind beispielsweise Geld zu sparen oder überflüssige Pfunde loszuwerden. Im Arbeitsleben sind wir mit Verkaufs-, Projekt- oder Gewinnzielen konfrontiert. Die psychologische Forschung beschäftigt sich seit langem mit der Frage, wie gesetzte Ziele das menschliche Verhalten beeinflussen und somit die Produktivität steigern können.

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Filed Under: Research Tagged With: business, employee motivation, goal-setting approaches, goals, monetary incentives, monitoring, performance, production goals, productivity, project milestones, real-time feedback, risk-taking, SMART, smart goal setting, unethical behavior

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