Der ehemalige Wirtschaftsberater von US-Präsident Obama, Alan B. Krueger, ist am Wochenende überraschend im Alter von nur 58 Jahren verstorben. Der prominente Wirtschaftsprofessor an der Princeton University gehörte dem IZA-Forschungsnetzwerk seit 2001 an und erhielt 2006 gemeinsam mit David Card als bislang jüngster Preisträger den IZA Prize in Labor Economics für herausragende empirische Arbeiten zu hochrelevanten wirtschaftspolitischen Fragestellungen, insbesondere in den Bereichen Bildung und soziale Gerechtigkeit.
In Deutschland war Krueger vor allem bekannt für seine wegweisende Studie zu den Beschäftigungseffekten von Mindestlöhnen. Gemeinsam mit Card hatte er nachgewiesen, dass Mindestlohnerhöhungen nicht notwendigerweise zu einem Rückgang der Arbeitsnachfrage führen. Seine vielfältigen, hochkarätigen Forschungs- und Beratungsaktivitäten hatten stets zum Ziel, das Leben der Menschen zu verbessern. So kritisierte er in seinem letzten IZA-Forschungspapier die daraufhin eingestellte Praxis von Franchise-Unternehmen in den USA, Arbeitnehmer durch interne Absprachen am Wechsel in besser bezahlte Jobs zu hindern.
Der Musikliebhaber und leidenschaftliche Bruce-Springsteen-Fan arbeitete zuletzt an seinem in Kürze erscheinenden Buch Rockonomics, das ökonomische Zusammenhänge am Beispiel der US-Musikindustrie einem breiteren Publikum näherbringt. Mit Alan Krueger verliert das IZA-Netzwerk einen brillanten Ökonomen, der von Politikern, Kollegen und Studierenden für seine innovativen Ideen und scharfen Analysen, aber auch für seine menschliche Art außerordentlich geschätzt wurde.
Lesen Sie auch den ausführlichen Nachruf der Princeton University.