Angesichts der steigenden Lebenserwartung und der damit einhergehenden Alterung der Bevölkerung gewinnt eine Verlängerung der Lebensarbeitszeit zunehmend an Bedeutung. Eine gezieltere Förderung beruflicher Selbstständigkeit könnte dazu einen Beitrag leisten, da Selbstständige im Schnitt länger auf dem Arbeitsmarkt aktiv bleiben als abhängig Beschäftigte.
Doch was bewegt ältere Menschen, sich selbstständig zu machen oder ihre unternehmerische Tätigkeit über das reguläre Renteneintrittsalter hinaus fortzuführen? Dieser Frage geht ein aktuelles IZA-Forschungspapier von Michael Fritsch, Alina Sorgner und Michael Wyrwich nach. Ein besonderer Fokus der Studie liegt dabei auf der Lebenszufriedenheit älterer Selbstständiger im Vergleich zu abhängig Beschäftigten oder Ruheständlern gleichen Alters.
Die Auswertung von Daten des Sozio-oekonomischen Panels legt nahe, dass Selbstständige glücklicher sind, wobei der Einkommensaspekt sowohl für die Lebenszufriedenheit als auch für die Fortführung der beruflichen Tätigkeit im höheren Alter maßgeblich erscheint.
Ein weiterer zentraler Faktor ist die körperliche und geistige Gesundheit. Dass Selbstständige im Schnitt gesünder sind, trägt zu ihrer höheren Lebenszufriedenheit bei. Bei gleichem Gesundheitszustand sind Ruheständler jedoch glücklicher als gleichaltrige Selbstständige, die noch erwerbstätig sind.
Nach Einschätzung der Forschenden sollte daher die Förderung beruflicher Selbstständigkeit etwaige gesundheitliche Einschränkungen Älterer berücksichtigen und Jüngere bereits frühzeitig für entsprechende Gesundheitsvorsorge sensibilisieren.