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Research15. Mai 2023

Forschungsförderung als Karrierebooster?

Aktuelle Studie untersucht die langfristigen Auswirkungen von ERC-Grants auf die wissenschaftliche Produktivität

© iStockphoto.com/MarianVejcik

Es ist zwar kein Nobelpreis, aber auch die Zusage für ein Forschungsstipendium des European Research Council (ERC) löst an Universitäten und Forschungsinstituten großen Jubel aus. Denn die begehrten ERC-Grants spülen nicht nur bis zu 3,5 Millionen Euro in die Forschungskasse, sondern bringen auch jede Menge Prestige innerhalb der betreffenden Wissenschaftsdisziplin mit sich.

Aber beflügelt diese Auszeichnung auch langfristig die Produktivität der geförderten Forschenden? Dieser Frage sind  Corinna Ghirelli, Enkelejda Havari, Elena Meroni und Stefano Verzillo in einem aktuellen IZA-Forschungspapier nachgegangen.  Konkret wollten die Autorinnen wissen: Steigern ERC-Grants den Publikationsoutput? Und erhöhen sie die Erfolgschancen beim Einwerben weiterer Fördergelder?

Um einen kausalen Effekt nachweisen zu können, macht sich die Studie das ERC-Vergabeprinzip zunutze: Die Förderanträge werden von einem wissenschaftlichen Gremium bewertet und je nach Qualität in eine Rangliste eingeordnet, die dann von oben abgearbeitet wird, bis der Fördertopf leer ist. Das letzte geförderte Forschungsprojekt ist also qualitativ vergleichbar mit dem ersten, das nicht mehr zum Zuge kommt. Sollte der ERC-Grant also einen Produktivitätseffekt entfalten, müsste sich die Produktivität der Forschenden knapp über bzw. unter dieser Förderschwelle in den Folgejahren deutlich voneinander unterscheiden.

Wer hat, dem wird gegeben

Gemessen an wissenschaftlichen Veröffentlichungen laut Publikationsdatenbank Scopus im Zeitraum von neun Jahren nach der Förderzusage finden die Autorinnen keinen positiven Produktivitätseffekt – mit Ausnahme des Fachbereichs Physik. Allerdings erhöht sich insgesamt die Wahrscheinlichkeit, bei der Einwerbung weiterer EU-Fördergelder erfolgreich zu sein. Dieses Phänomen wird in der Wissenschaft auch als Matthäus-Effekt bezeichnet (nach dem Prinzip „Wer hat, dem wird gegeben“).

In der Gesamtbetrachtung zeigt sich zwar bei den ERC-geförderten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern eine höhere Veröffentlichungsquote in den führenden Fachzeitschriften, doch geht dieser Effekt fast ausschließlich auf die Topplatzierten im Vergaberanking zurück (siehe engl. Zusammenfassung für weitere Details zu Methodik und Ergebnissen).

Da die ERC-Grants also offenbar rund um die Förderschwelle kaum Einfluss auf die Produktivität der Forschenden haben, stellen die Studienautorinnen die rein ranglistenbasierte Vergabepraxis in Frage und halten es für überlegenswert, das System zumindest teilweise auf ein Losverfahren umzustellen.

Download der Studie:

IZA Discussion Paper No. 16108 The Long-Term Causal Effects of Winning an ERC Grant Corinna Ghirelli, Enkelejda Havari, Elena Claudia Meroni, Stefano Verzillo

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