Soziale Medien sind die moderne Bühne für politische Debatten, Wahlkampagnen und den Aufbau oder auch die Zerstörung persönlicher Reputation. Frauen sind dort mit erheblichen Nachteilen konfrontiert: Sie erhalten weniger Likes, weniger Follower und weniger Interaktionen.
Wie ein aktuelles IZA-Forschungspapier von Nuzaina Khan, David Rand und Olga Shurchkov belegt, werden Beiträge von Frauen außerdem kritischer bewertet – und zwar unabhängig von inhaltlicher Qualität und Wahrheitsgehalt. Die Studie basiert auf einem Experiment, das die Interaktionen auf der Plattform X (ehemals Twitter) simulierte. Dabei wurden identische Beiträge zufällig einem männlichen oder weiblichen Twitter-User zugeschrieben.
Die Auswertung zeigt: Männliche Nutzer meldeten Beiträge von Frauen deutlich häufiger als problematisch, wenn diese sich mit klassischen „Männerthemen“ wie Finanzen oder Verteidigung befassten. Frauen selbst zeigten übrigens kein solches Verhalten, wenn es um eher weiblich konnotierte Themen ging.