• Skip to primary navigation
  • Skip to content
  • Skip to primary sidebar

IZA Newsroom

IZA – Institute of Labor Economics

  • Home
  • Archiv
  • Presselounge
  • DE
  • EN
Research12. September 2023

Helle Hautfarbe dominiert Darstellungen von Charakteren in US-Kinderbüchern

Innovative Studie untersucht mithilfe von KI die Repräsentation bestimmter Bevölkerungsgruppen in der Jugendliteratur

© iStockphoto.com/Wavebreakmedia

Wie Kinder ihre Fähigkeiten, Chancen und Rolle in der Gesellschaft wahrnehmen, wird nicht zuletzt durch politische, ethnische und geschlechtsspezifische Botschaften in Bildungsmaterialien geprägt. Ein Forschungsteam um die IZA-Fellows Alex Eble und Anjali Adukia hat nun mithilfe künstlicher Intelligenz untersucht, inwieweit bestimmte Hautfarben, Geschlechter und Altersgruppen in US-Kinderbüchern repräsentiert sind.

Die Untersuchung unterscheidet zwei Kategorien preisgekrönter Kinderbücher: „Mainstream“-Bücher wurden ausschließlich für ihren hohen literarischen oder künstlerischen Wert augezeichnet, „Diversity“-Bücher zusätzlich für die Darstellung unterrepräsentierter Identitätsgruppen. Wie die folgende Grafik veranschaulicht, gingen nur bei den Mainstream-Werken die Bibliotheksausleihen nach der Preisbekanntgabe stark in die Höhe, was dafür spricht, dass Kinder weitaus häufiger mit den Inhalten dieser Bücher in Berührung kommen.

Für die Auswertung der Personendarstellungen in den Büchern entwickelten die Autoren eine spezielle KI-basierte Methode zur Gesichtserkennung, mit der im Gegensatz zu Standardsoftware nicht nur Fotos, sondern auch Illustrationen zuverlässig ausgewertet werden können.

In Kombination mit weiteren Verfahren zur Mustererkennung ergab die Analyse, dass die in der Mainstream-Literatur abgebildeten Gesichter im Schnitt heller dargestellt sind als in den Diversity-Büchern, selbst wenn es sich in beiden Fällen um Charaktere mit dunkler Hautfarbe handelt. Der in der folgenden Grafik als „Perceptual Tint“ dargestellte Wert gibt den wahrgenommenen Teint auf einer Skala von 0-100 (dunkel bis hell) an.

Die Untersuchung zeigt außerdem, dass schwarze und lateinamerikanische Menschen im Verhältnis zu ihrem wachsenden Anteil an der US-Bevölkerung in den untersuchten Büchern unterrepräsentiert, weiße Männer hingegen überrepräsentiert sind.

Der Frauenanteil der in den Geschichten beschriebenen Personen ist zwar von etwa 25 Prozent aller geschlechtsbezogenen Begriffe und Namen in älteren Büchern auf zuletzt fast die Hälfte angestiegen – allerdings nur im Text, nicht bei der Bebilderung. Das Forscherteam schließt daraus, dass in den Kinderbüchern zwar vermehrt auf ein ausgewogenes Geschlechterverhältnis geachtet wird, dennoch den weiblichen Figuren nach wie vor eine vergleichsweise geringere Bedeutung zukommt.

Wer kauft welche Bücher?

Wie die Auswertung der Verkaufszahlen nach demografischen Merkmalen belegt, bevorzugen Käuferinnen und Käufer tendenziell Kinderbücher, in denen ihre eigene Identitätsgruppe stärker vertreten ist. Eltern von Söhnen kaufen nach wie vor häufiger Geschichten mit überwiegend männlichen Charakteren. Zudem zeigt sich, dass Bücher aus der Diversity-Kategorie am ehesten in Regionen nachgefragt werden, wo die Zustimmung für ausländerfeindliche und rassistische Aussagen in Meinungsumfragen besonders gering ausfällt.

Die Studie liefert somit fundierte Hinweise darauf, dass politische Einstellungen nicht zuletzt durch die Auswahl bestimmter Kinderbücher an die nächste Generation übertragen werden.

Download der Studie:

IZA Discussion Paper No. 16058 What We Teach about Race and Gender: Representation in Images and Text of Children's Books Anjali Adukia, Alex Eble, Emileigh Harrison, Hakizumwami Birali Runesha, Teodora Szasz

Diesen Artikel teilen

Share on Twitter Share on Facebook Share on LinkedIn Share via e-mail
  • Bildung
  • Diskriminierung
  • Identität
  • Alex Eble
  • Anjali Adukia
  • Emileigh Harrison
  • Hakizumwami Birali Runesha
  • Teodora Szasz
Voriger Eintrag
Zufällig
Nächster Eintrag

Reader Interactions

Primary Sidebar

COVID-19 und der Arbeitsmarkt

covid-19.iza.org

Neueste Beiträge

  • 22. September 2023

    Treibt eine höhere Kapitalbesteuerung Superreiche ins Ausland?
  • 20. September 2023

    Der lange Schatten der Ein-Kind-Politik
  • 12. September 2023

    Helle Hautfarbe dominiert Darstellungen von Charakteren in US-Kinderbüchern

Ähnliche Beiträge

  • 26. Juli 2023

    Diskriminierung aufgrund des Vornamens
  • 19. November 2018

    US-Schulen auf dem Weg zurück zur Rassentrennung
  • 
  • 
  • Archiv
  • 
  • Research
  • 
  • Helle Hautfarbe dominiert Darstellungen von Charakteren in US-Kinderbüchern

© 2013–2023 Deutsche Post STIFTUNGImpressum | DatenschutzerklärungIZA