Unternehmergeist bringt Innovationen und sorgt damit für Wachstum und Wohlstand. Heute werden erfolgreiche Startups nicht mehr nur vom klassischen Unternehmertypen im Alleingang, sondern immer häufiger von Teams gegründet. Wie solche Teams idealerweise zusammengesetzt sein sollten, untersucht ein aktuelles IZA-Diskussionspapier anhand eines Experiments mit niederländischen Schülern.
Im Rahmen des Bildungsprogramms BizWorld konnten Schülerteams im Alter von 11 bis 12 Jahren ein fiktives Unternehmen für die Produktion und den Vertrieb von Freundschaftsbändern aufbauen. Sie erstellten einen Businessplan, verkauften Firmenanteile an Investoren und kalkulierten Produktionskosten sowie Verkaufspreise. Schließlich entwarfen und produzierten sie die Freundschaftsbänder, bewarben sie und verkauften sie unter den Mitschülern.
Die Ökonomen Laura Rosendahl Huber, Randolph Sloof und Mirjam Van Praag nutzten Informationen zu den mathematischen und sprachlichen Fähigkeiten der Schüler, um vier verschiedene Arten von Startup-Teams zusammenzustellen: Mathe-Asse und Sprachgenies jeweils unter sich, die beiden „Spezialisten“-Gruppen gemischt und schließlich eine Teamvariante bestehend aus „Generalisten“ – also aus Schülern, deren Rechen- und Sprachfertigkeiten gleichermaßen gut (oder schlecht) ausgeprägt waren.
Am Ende des fünftägigen Experiments zogen die Wissenschaftler Bilanz. Dabei berücksichtigten sie neben der reinen Gewinn- und Verlustrechnung für die einzelnen Teams auch Kriterien wie Gehaltsstruktur oder verkaufte Firmenanteile. Das Ergebnis: Die Teams mit den „Generalisten“ agierten am erfolgreichsten. Vor allem die Gruppen, in denen verschiedene Spezialisten aufeinander trafen, schnitten deutlich schlechter ab.
Eine Befragung der Schüler nach dem Feldversuch ergab zudem, dass das Konfliktpotenzial unter den zusammengewürfelten Spezialisten größer war als in den homogeneren Teams. Allerdings berichteten auch die sprachgewandten Schüler, dass die Zusammenarbeit mit ihresgleichen von häufigen verbalen Auseinandersetzungen geprägt war.
Insgesamt schließen die Autoren der Studie, dass Personen mit einem besonders ausgewogenen „Qualifikationsmix“ die Kosten für die Koordination und Kommunikation innerhalb des Teams senken helfen und somit die Erfolgschancen von Startups steigern.