Ein aktuelles IZA-Forschungspapier von Anna Adamecz und Nikki Shure untersucht den Einfluss nicht-kognitiver Fähigkeiten, insbesondere Selbstbewusstsein, auf den Gender Pay Gap. Anhand von britischen Daten der Geburtskohorte 1970 ermitteln die Forscherinnen, dass die Lohnlücke zwischen Männern und Frauen im Alter von 42 Jahren zu 5,5 Prozent auf Unterschiede in der Selbsteinschätzung zurückzuführen ist: Während Männer sich tendenziell überschätzen, neigen Frauen eher dazu, ihre Fähigkeiten zu unterschätzen, was den Großteil des Gesamteffekts ausmacht.
Ausschlaggebend für die Lohnnachteile ist nicht allein ein weniger forsches Auftreten bei Gehaltsverhandlungen. Vielmehr führt das Unterschätzen des eigenen Potenzials bereits bei den Bildungs- und Karriereentscheidungen dazu, dass Studiengänge und Berufe mit geringeren Verdienstaussichten gewählt werden. Fördermaßnahmen zur Stärkung des Selbstvertrauens müssten daher frühzeitig ansetzen, so die Autorinnen.