Ein hohes Maß an Jobzufriedenheit wirkt sich positiv auf das wirtschaftliche Wachstum eines Unternehmens aus. Zufriedene Arbeitnehmer bringen nicht nur bessere Leistungen, sondern kündigen auch seltener. Das belegen zwei aktuelle IZA-Studien, die sich mit den ökonomischen Auswirkungen der Zufriedenheit von Mitarbeitern beschäftigen.
Anhand von britischen Unternehmensdaten zeigt die Analyse von Alex Bryson, John Forth und Lucy Stokes (NIESR), dass Betriebe mit hoher Mitarbeiterzufriedenheit bei Arbeitsproduktivität, Arbeitsqualität und Finanzkennzahlen besser abschneiden. Dieser Zusammenhang ergibt sich nicht nur im Vergleich verschiedener Betriebe, sondern auch bei der Analyse einzelner Unternehmen im Zeitverlauf. So können die Autoren ausschließen, dass zufriedene Arbeitnehmer eher in produktiveren Betrieben arbeiten.
Mit Befragungen die Fluktuation vorhersagen
Aber nicht nur der Produktivität ist eine hohe Jobzufriedenheit zuträglich. Sie hilft auch die Fluktuationskosten zu verringern. Denn wenn unzufriedene Mitarbeiter kündigen, müssen Nachfolger gesucht, ausgewählt und eingearbeitet werden, was zu teuren Unterbrechungen im Produktionsprozess führen kann. Darauf weist ein IZA-Diskussionspapier von Anders Frederiksen (Universität Aarhus) hin.
Frederiksen untersucht ein großes Unternehmen, dass jährlich die Zufriedenheit seiner Mitarbeiter anonym abfragt. Daraus ergeben sich für das Unternehmen eine Reihe von Vorteilen: Die Befragung fungiert als „Frühwarnsystem“ für arbeitnehmerseitige Kündigungen und kann für die Anpassung von Zielvereinbarungen sowie zur Personalentwicklung genutzt werden. Die empirischen Ergebnisse zeigen, dass das Unternehmen sogar kurzfristige Gewinnrückgänge in Kauf nimmt, um diese langfristig vorteilhafte Kooperation zwischen Arbeitgeber und Belegschaft aufrechtzuerhalten.