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IZA Newsroom

IZA – Institute of Labor Economics

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admin

Fußball-Fieber motiviert Arbeitslose

January 27, 2014 by admin


Fußball-Welt- und Europameisterschaften halten alle zwei Jahre die ganze Nation in Atem: Die Autos werden beflaggt, die Medien berichten pausenlos – fast jeder wird zumindest für ein paar Wochen zum Fan. In den gängigen Arbeitsmarkttheorien spielt die Fußballbegeisterung der Bevölkerung zwar keine Rolle, aber immer mehr aktuelle Studien zeigen, dass viele Wirtschaftstheorien wichtige emotionale Faktoren zu Unrecht ignorieren: so beeinflussen Fußballspiele beispielsweise Aktienmärkte oder Arbeitszeiten.

In ihrer neuen Studie, die in Kürze in der Zeitschrift Economics Letters erscheint, untersuchen Philipp Doerrenberg und Sebastian Siegloch nun, ob sich die Euphorie der fußballverrückten deutschen Bevölkerung auf den Arbeitsmarkt auswirkt – und insbesondere auf das Verhalten von Arbeitslosen. Um dieser Frage auf den Grund zu gehen, schauen sich die beiden Autoren alle Welt- und Europameisterschaften von 1984 bis 2010 an und überprüfen, ob sich die Fußball-Euphorie in Arbeitsmotivation umwandelt. Das Ergebnis: Turniere haben einen wesentlichen und wichtigen wirtschaftlichen Einfluss, da arbeitslose Menschen nach Turnieren motivierter sind, arbeiten zu gehen. Wie sich das ausdrückt? Sie wollen früher mit einem neuen Job beginnen, würden gerne lieber in Vollzeit als in Teilzeit arbeiten und wirken selbstbewusster – was sich in zwei Dingen widerspiegelt: Arbeitsuchende sind zum einen zuversichtlicher, einen Job zu finden, zum anderen erhöhen sie ihre Gehaltsforderungen bei Bewerbungsgesprächen. Außerdem fühlen sich Menschen nach einem Fußballturnier gesünder – das könnte allerdings auch mit dem rückläufigen Bierkonsum zu tun haben.

Filed Under: Research Tagged With: FIFA World Cup, health, job search, motivation, reservation wage, soccer, sports event, subjective well-being, UEFA Euro Cup, unemployed

Atypische Beschäftigung drängt normale Arbeitsverhältnisse nicht zurück

January 20, 2014 by admin

Teilzeit, Zeitarbeit und Mini-Jobs schaffen zusätzliche Beschäftigung. Zugleich wächst der Anteil der unbefristeten Vollzeitstellen.
Der Zuwachs an Beschäftigung während der vergangenen zehn Jahre in Deutschland ist wesentlich der Zunahme an flexiblen Arbeitsverhältnissen zu verdanken. 2003 arbeitete nicht einmal jeder fünfte Erwerbsfähige (19 Prozent) in einem so genannten atypischen Beschäftigungsverhältnis – also in Teilzeit, befristet, als Leiharbeiter oder in einem Mini-Job. Inzwischen haben 24 Prozent aller Erwerbsfähigen einen solchen Job. Diese Entwicklung geht nach einer Studie, die das IZA im Auftrag der Bertelsmann Stiftung erstellt hat, im Kern nicht zu Lasten der stabilen Arbeitsverhältnisse, im Gegenteil: Im selben Zeitraum stieg der Anteil der Erwerbsfähigen, die in eine klassische unbefristete Vollzeitstelle bekleiden, von 39 auf 41 Prozent (siehe Abbildung 1).

Werner Eichhorst, Direktor Europapolitik beim IZA und Mitautor der Studie, spricht angesichts der Umwälzungen auf dem Arbeitsmarkt mit zunehmenden Anforderungen an die Flexibilität der Arbeitnehmer von einer „erstaunlichen Stabilität der so genannten Normalarbeitsverhältnisse“, die sowohl im industriellen Sektor als auch in vielen Dienstleistungsberufen feststellbar sei. Hingegen gibt es einen direkten Zusammenhang zwischen der Zunahme an atypischer Beschäftigung und der Abnahme der strukturellen Arbeitslosigkeit und Inaktivität: Während der Anteil der atypischen Jobs seit 2003 von 19 auf 24 Prozent kletterte, ging der Anteil der auf dem Arbeitsmarkt Inaktiven von 24 auf 19 Prozent zurück.

Für die Stabilität der Vollzeitarbeitsverhältnisse sorgen vor allem der starke industrielle Kernbereich des deutschen Arbeitsmarkts und der Mangel an qualifizierten Fachkräften. Die hohe Nachfrage nach gut ausgebildeten Fachkräften bei zugleich sinkendem Angebot ist nach Ansicht der Wissenschaftler auch der Grund, warum sie in absehbarer Zeit nicht damit rechnen, dass atypische Beschäftigung die Normalarbeitsverhältnisse zurückdrängen könnte. Arbeitgeber sind vor allem in industriellen Bereichen bemüht, qualifizierte Arbeitnehmer längerfristig zu binden und betriebsspezifisches Wissen aufzubauen. Dies gilt gerade in Zeiten des demographischen Wandels.

Das hat in einigen Branchen und bei Berufsgruppen wie Ingenieuren oder Naturwissenschaftlern sogar zu einem Rückgang atypischer Beschäftigungsverhältnisse gesorgt. Die vergleichsweise starke Marktposition wirkt sich für diese Arbeitnehmer auch in den Verhandlungen über Gehalt, Arbeitszeiten oder Arbeitsbedingungen aus. Umgekehrt gilt, dass gerade auf schrumpfenden Arbeitsmärkten und bei einfachen Tätigkeiten atypische Beschäftigung weiter wachsen kann.

Generell prognostizieren die Autoren der Studie eine weitere Flexibilisierung der Arbeitswelt. Treiber hierfür seien der sektorale Wandel, technologische Innovationen und der immer globalere Wettbewerb in vielen Bereichen der Wirtschaft. So wird voraussichtlich die innerbetriebliche Flexibilität zunehmen, die auch von Vollzeitbeschäftigten erwartet wird. Dies gilt für Entlohnung ebenso wie für Arbeitszeiten und Arbeitsorganisation. Die Studie kommt zu dem Schluss, dass sich Risiken dadurch zunehmend auf den individuellen Arbeitnehmer verlagern. Trotz dieser Entwicklung hat sich die Zufriedenheit der Arbeitnehmer mit ihrem Job nicht verschlechtert: Nach wie vor äußern sich 90 Prozent der Erwerbstätigen positiv über ihre Arbeit (siehe Abbildung 2).

Werner Eichhorst sieht „bei künftigen Regelungen im Arbeitsmarkt Vorsicht und Augenmaß geboten“. Standards und Grenzen seien nur dann tragfähig, wenn sie nicht die Flexibilität der Unternehmen über Gebühr beschneiden. Massive Eingriffe hingegen, etwa bei der Festlegung von Mindestlöhnen oder der Einschränkung von atypischer Beschäftigung, könnten die beschäftigungspolitischen Erfolge der vergangenen Jahre gefährden. Die Politik könne nicht im Alleingang für ‚bessere‘ Jobs sorgen. Zielgenauer für tragfähige Beschäftigungsstrukturen seien tarifpolitische und betriebliche Initiativen.

Die Studie „Flexible Arbeitswelten“ wurde im Auftrag der Expertenkommission „Arbeits- und Lebensperspektiven in Deutschland“ der Bertelsmann Stiftung erstellt. Die 20-köpfige Kommission befasst sich seit dem vergangenen Jahr mit den aktuellen Herausforderungen der modernen Arbeitswelt und ihren Einflüssen auf die Gesellschaft. Sie wird dazu bis Ende des Jahres Handlungsempfehlungen für Politik und Gesellschaft formulieren und öffentlich diskutieren. Die Mitglieder der Kommission stammen aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft. Darunter sind auch Vertreter der Tarifparteien. Die Studie ist bei der Bertelsmann Stiftung und beim IZA als Forschungsbericht 59 online erhältlich.

[Download der Studie]

Filed Under: Research

Moderater Beschäftigungsrückgang durch steigende Strompreise

December 16, 2013 by admin

Der weitere Anstieg der Strompreise durch die angekündigte Erhöhung der EEG-Umlage könnte laut einer aktuellen IZA-Studie rund 86.000 Jobs im verarbeitenden Gewerbe kosten. Für Beschäftigte mit mittlerer Qualifikation ist die Gefahr des Arbeitsplatzverlustes jedoch vergleichsweise gering.

Mit der Energiewende nimmt Deutschland im internationalen Vergleich eine Vorreiterrolle beim Einsatz erneuerbarer Energiequellen ein. Allerdings sorgt die Umlage der Subventionen für Photovoltaikanlagen und Windräder im Rahmen des Erneuerbare Energien Gesetzes (EEG) für steigende Strompreise, die einerseits private Verbraucher stärker belasten, andererseits auch energieintensive Unternehmen vor große Herausforderungen stellen. Inwieweit dadurch ein Beschäftigungsrückgang zu erwarten ist, wurde bislang jedoch für Deutschland kaum untersucht.

Um den Zusammenhang zwischen Strom und Arbeitsnachfrage zu ermitteln, verknüpften die IZA-Forscher Daten von Unternehmen und Arbeitnehmern im verarbeitenden Gewerbe aus dem Zeitraum von 2003 bis 2007 mit Informationen über Stromverbrauch und Strompreise. Damit decken sie nur einen Ausschnitt des Arbeitsmarktes ab, in dem allerdings die meisten energieintensiven Branchen angesiedelt sind. Mittels so genannter Kreuzpreiselastizitäten konnten die Ökonomen berechnen, um wie viel Prozent sich die Arbeitsnachfrage verändert, wenn der Strompreis um ein Prozent zunimmt. Das Autorenteam kommt zu dem Ergebnis, dass diese Elastizitäten negativ ausfallen, dass also ein steigender Strompreis zu geringerer Arbeitsnachfrage führt.

Quantitativ unterscheiden sich die Ergebnisse je nach Qualifikation der Arbeitnehmer. So ist die Nachfrage nach Arbeitern und Angestellten mit mittlerer Qualifikation (insbesondere mit Berufsausbildung) kaum von steigenden Strompreisen betroffen. Diese Gruppe stellt mit rund drei Vierteln den überwiegenden Anteil im verarbeitenden Gewerbe. Die Nachfrage nach hoch- und geringqualifizierter Arbeit geht dagegen bei höheren Strompreisen moderat zurück. Steigt der Preis für die Kilowattstunde Strom um ein Prozent, reduzieren Unternehmen die Nachfrage nach Akademikern und Arbeitern mit geringer Qualifikation um etwa 0,7 bzw. 0,5 Prozent.

Auf der Grundlage ihrer Ergebnisse nehmen die Autoren der IZA-Studie eine grobe Abschätzung vor, wie sich die für 2014 angekündigte Anhebung der EEG-Umlage auf 6,24 Cent/kWh, durch die sich der durchschnittliche Strompreis um etwa 6,7 Prozent erhöht, auf die Arbeitsnachfrage im verarbeitenden Gewerbe auswirken würde. Demnach würde die Beschäftigung um etwa 86.000 Arbeitsplätze oder 1,4 Prozent zurückgehen. Diese Abschätzung bezieht sich allerdings auf die kurzfristige Anpassung der Arbeitsnachfrage von Unternehmen. Längerfristig könnten mehr Arbeitsplätze wegfallen, wenn Industrieunternehmen ganz aus dem Markt ausscheiden oder ihre energieintensive Produktion ins kostengünstigere Ausland verlagern. Umgekehrt könnte der Beschäftigungsrückgang aber auch geringer ausfallen, wenn Produktionsabläufe energieeffizienter ausgestaltet werden.

[Studie zum Download]

Filed Under: Research

Warum Bonuszahlungen nicht immer leistungsfördernd wirken

October 25, 2013 by admin

Leistungsprämien sind für Unternehmen längst ein gängiges Instrument, um den Beschäftigten Anreize zu bieten, ihre Kollegen oder Konkurrenten zu übertreffen. Viele Unternehmen küren zum Beispiel den „Mitarbeiter des Monats“ oder schreiben Beförderungs-Wettbewerbe aus, weil sie sich davon mehr Leistung und höhere Umsatzzahlen versprechen. Auch Broker bekommen im Erfolgsfall an der Börse oft zusätzliches Geld, wenn sie den Index schlagen. Doch nicht immer entfalten Boni, die auf Leistungsvergleichen oder festen Zielzahlen basieren, ihre gewünschte Wirkung. Die beabsichtigen Anreizeffekte können vor allem dann schnell verpuffen, wenn sich die Mitarbeiter über Zwischenstände informieren können.

Ein Beispiel: Verkäufer bekommen häufig eine Prämie, wenn sie ein bestimmtes monatliches Umsatzziel erreichen. Können sie aber täglich oder wöchentlich den bisher erreichten Umsatz nachvollziehen, sinkt die Motivation in den Keller, wenn zur „Halbzeit“ bereits klar ist, dass das Verkaufsziel in weiter Ferne liegt – oder womöglich bereits erreicht ist. Mit anderen Worten: Ein Bonussystem wirkt nur dann leistungssteigernd, wenn eine realistische Chance besteht, das Ziel durch zusätzliche Anstrengung zu erreichen.

Soweit die Theorie. Mit einer Feldstudie haben Josse Delfgaauw, Robert Dur, Arjan Non und Willem Verbeke diesen Zusammenhang nun auch in der Praxis belegt. In zufällig ausgewählten Filialen einer großen niederländischen Handelskette versprachen sie den Mitarbeitern einen Bonus von 150 Euro, wenn sie den Umsatz von drei vergleichbaren und nicht in das Experiment involvierten Filialen derselben Kette um zehn Prozent übertrafen. Immerhin noch 75 Euro sollte es für einen Vorsprung von mindestens fünf Prozent geben. Aushänge informierten die Verkäufer jede Woche über den aktuellen Stand des Umsatz-Vergleiches. Um die Leistung der unbeteiligten Filialen nicht zu beeinflussen, wurden deren Mitarbeiter übrigens nicht über ihre Rolle bei der Studie informiert.

Das Ergebnis: Die Geschäfte, bei denen das Bonus-Ziel in greifbare Nähe rückte, steigerten ihren Umsatz gegen Ende noch einmal deutlich. Dagegen schraubten Mitarbeiter der Filialen, die weit hinter den anderen zurücklagen, ihre Anstrengungen eher zurück. Insgesamt, so folgern die Wissenschaftler, entfalten solche relativen Bonussysteme keinen nennenswerten Produktivitätseffekt. Sinnvoller sei ein dynamisches System, das bei Bedarf flexibel nach unten und oben angepasst werden kann.

Filed Under: Research Tagged With: bonus payment, effort, field experiment, Netherlands, performance, work incentives

Höherer Lohn dank Testosteron?

September 11, 2013 by admin

Testosteron macht aggressiver und steigert das Konkurrenzdenken – so steht’s in zahlreichen Studien. Ist das Sexualhormon deswegen dafür verantwortlich, dass Männer in den OECD-Ländern im Schnitt 17 Prozent mehr verdienen als Frauen? Das untersuchten Forscherinnen von der Universität in Rotterdam und dem Middlebury College. In ihrer Studie fragen sich Anne C. Gielen, Jessica Holmes und Caitlin Knowles Myers, ob Testosteron, das für die Ausbildung männlicher Charakterzüge verantwortlich ist, zu Unterschieden auf dem Arbeitsmarkt führt. Dazu untersuchten die Forscherinnen die Einkommensunterschiede zwischen Menschen, die einen weiblichen Zwilling haben, und solchen mit einem Zwillingsbruder. Biologen gehen davon aus, dass Embryonen im Uterus etwas von dem Testosteron ihrer männlichen Zwillinge abbekommen. Frauen mit einem männlichen Zwilling, so fand man heraus, weisen deshalb mehr maskuline Merkmale auf als Frauen mit einer Zwillingsschwester. Um zu überprüfen, ob diese Unterschiede sich auch im Gehalt niederschlagen, untersuchten die Wissenschaftlerinnen Daten von 86.822 Zwillingen aus den Niederlanden, die zwischen 1959 und 1979 geboren wurden. Aus diesem Pool identifizierten sie alle Personen mit einem Zwillingsbruder oder einer -schwester und verglichen die Löhne der beiden Gruppen.

Das Ergebnis: Für Männer mit Zwillingsbruder stellte die Studie tatsächlich einen höheren durchschnittlichen Lohn fest als für Männer mit Zwillingsschwester. Bei Frauen hingegen ließ sich kein eindeutiger Zusammenhang von Gehalt und dem Geschlecht des Zwillings feststellen Wenn überhaupt, verdienten Frauen mit höherem Testosteronlevel sogar weniger als jene mit einem weiblichen Zwilling. Eine mögliche Interpretation der Ergebnisse ist, dass neben biologischen auch kulturelle Faktoren eine Rolle spielen. So haben andere Studien gezeigt, dass Frauen, die aggressiver, bestimmter und konkurrenzorientierter auftreten, für dieses „männliche“ Verhalten durch geringere Bezahlung bestraft werden. Bei Männern hingegen wirkt sich ein solches Auftreten positiv aufs Einkommen aus.

Filed Under: Research Tagged With: earnings, gender, gender wage gap, inequality, natural experiment, Netherlands, twins

Der Preis für saubere Luft

September 2, 2013 by admin


Die Energiewende in Deutschland – ein heftig debattiertes Thema. Nur eins scheint bisher festzustehen: Für Unternehmen und Verbraucher kann sie sehr teuer werden. Doch hat eine saubere Luft nicht auch einen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Wert? Können die Ausgaben für nachhaltige Technologien an anderer Stelle vielleicht wieder eingespart werden? Diesen Fragen gingen IZA-Programmdirektor Olivier Deschenes und seine Kollegen Michael Greenstone und Joseph Shapiro in einer aktuellen Studie nach. Im Fokus der Analyse: das „NOx Budget Trading Program“, das von 2003 bis 2008 in 20 US-Bundesstaaten in Kraft war, um die Ozonbelastung zu senken.

Im Zuge des Programms installierte die US-Umweltschutzbehörde einen Emissionsmarkt: Jährlich legte sie eine Obergrenze für die Emissionen von NOx fest – Stickoxide, die für die Entstehung von bodennahem, gesundheitsschädlichem Ozon hauptverantwortlich sind. Die Behörde erlaubte den 2.500 beteiligten Kraftwerken und Industrieanlagen im Jahr 2004, als das Programm vollständig eingeführt war, 650.000 Tonnen jährlich auszustoßen. Zwischen 2005 und 2008 reduzierte sie die Deckelung auf 550.000 Tonnen. Die Werte galten nur für den Sommer, weil die Ozonwerte in der Luft dann am bedenklichsten sind. Stellvertretend für die Emissionsrechte vergab die Behörde Zertfikate, mit denen Unternehmen, die weniger Schadstoffe in die Luft bliesen, auf einem offenen Markt auch handeln konnten – ihr Preis wurde durch die Nachfrage bestimmt. Stieß ein Unternehmen mehr Schadstoffe aus als Zertifikate eingekauft wurden, zahlte es eine Strafe. [Read more…] about Der Preis für saubere Luft

Filed Under: Research Tagged With: economic costs, environment, ozone, pharmaceutical purchases, pollution

Das ist mal eine Hausnummer: Wie sich Aberglaube auf Immobilienpreise auswirkt

July 12, 2013 by admin

Der Immobilienmarkt treibt mitunter seltsame Blüten. Diese Erfahrungen haben auch Hausverkäufer in kanadischen Wohnvierteln mit einem hohen Anteil an chinesischen Zuwanderern gemacht. Offenbar ist es hier von Vorteil, wenn man sich mit der asiatischen Numerologie auskennt. So klingt etwa die Übersetzung der Zahl „vier“ in vielen chinesischen Dialekten ähnlich wie das Wort für Tod, während die Zahl „acht“ Assoziationen mit Reichtum und Wohlstand weckt. Dieser Unterschied kann schnell einige Tausend Dollar kosten, wie ein neues IZA Discussion Paper von Nicole M. Fortin, Andrew Hill und Jeff Huang belegt.

Die Autoren untersuchten über einen Zeitraum von fünf Jahren rund 117.000 Verkäufe von Einfamilienhäusern im Großraum Vancouver an der Westküste Kanadas. Die Kaufpreise glichen sie mit der genauen Anschrift und dem Zuwandereranteil im jeweiligen Wohnviertel ab. Das Ergebnis: Wo chinesische Zuwanderer mindestens ein Fünftel der Bevölkerung ausmachen, liegen die erzielten Preise für Häuser mit einer „Glücksacht“ am Ende der Hausnummer etwa 2,5 Prozent über dem Marktwert. Umgekehrt mussten Verkäufer mit einer schicksalshaften „vier“ am Ende der Postadresse Einbußen von 2,2 Prozent hinnehmen. Ähnliche Effekte sind insbesondere bei spekulativen Verkäufen selbst in Vierteln zu beobachten, in denen der Anteil chinesischer Migranten unter dem regionalen Durchschnitt von 18 Prozent liegt. Als Konsequenz ließen viele Immobilienbesitzer ihre Anschrift inzwischen ändern – und Stadträte denken bereits über eine allgemeine Anpassung der Hausnummernvergabepraxis nach.

Filed Under: Research Tagged With: bounded rationality, China, housing prices, real-estate, superstition

Warum Existenzgründungszuschüsse auch in strukturschwachen Regionen funktionieren

July 8, 2013 by admin

Zahlreiche Studien haben gezeigt, dass die Förderung von Selbstständigkeit eine effektive Politikmaßnahme ist, um Arbeitslose langfristig und nachhaltig in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Dabei war bisher unklar, ob staatliche Zuschüsse zur Existenzgründung auch in strukturschwachen Regionen mit hoher Arbeitslosigkeit und geringem Wachstum erfolgreich sind. Einerseits sind Existenzgründungszuschüsse gerade dann sinnvoll, wenn es wenig offene Stellen gibt, andererseits könnte die missliche ökonomische Lage den Erfolg der Neugründungen verhindern. Ein neues IZA Discussion Paper von Marco Caliendo und Steffen Künn untersucht nun, inwieweit die zum Gründungszeitpunkt vorherrschenden ökonomischen Bedingungen den Erfolg der staatlich geförderten Existenzgründungen beeinflussen. Dazu werten die Autoren Daten von Existenzgründern in Deutschland aus. Die Studie zeigt: Selbst in strukturschwachen Regionen sind Existenzgründer langfristig erfolgreicher als Arbeitslose, die über den regulären Arbeitsmarkt eine Anstellung suchen. Der positive Effekt für die Existenzgründer ergibt sich dabei aus den vergleichsweise schlechten Jobaussichten für Arbeitslose, die auf den regulären Arbeitsmarkt drängen. Die Autoren zeigen außerdem, dass die allgemeine Wirtschaftslage in den Regionen nur einen geringen Einfluss auf die Erfolgsaussichten des neu gegründeten Unternehmens haben. Auf Grundlage dieser Erkenntnisse sprechen sich Caliendo und Künn dafür aus, staatliche Programme zur Existenzgründung in Zukunft weiterzuführen — auch und gerade in strukturschwachen Regionen.

Filed Under: Research Tagged With: active labor market policy, Germany, labor market conditions, self-employment, start-up subsidies, unemployment

Mobbing auf dem Schulhof beeinträchtigt spätere Karrierechancen

July 1, 2013 by admin

Leiden Menschen, die in der Schule Opfer von Mobbing wurden, in ihrem Berufsleben unter den Spätfolgen? Eine neue IZA-Studie von Nick Drydakis geht dieser Frage nach und analysiert die Auswirkungen von Mobbing in der Schule auf Erfolg im Beruf. In der Theorie könnte Mobbing zu schlechteren Leistungen in der schulischen und beruflichen Ausbildung führen und psychische Probleme auslösen, was wiederum die künftige Arbeitsproduktivität senken könnte. In der Studie belegt Drydakis diese Hypothese mit Hilfe von Daten: Mobbing-Opfer haben schlechtere Karten auf dem Arbeitsmarkt. Sie ziehen sich häufiger vom Arbeitsmarkt zurück, sind eher arbeitslos und erzielen niedrigere Stundenlöhne. Männer sind dabei stärker von den Langzeitfolgen betroffen als Frauen. Am härtesten trifft es Homosexuelle, Migranten, Unverheiratete, sozial Schwache und psychisch labile Menschen. Weitere Informationen dazu im Abstract oder in der vollständigen PDF-Version der englischen Studie.

Filed Under: Research Tagged With: bullying, employment, labor market outcomes, mental health, productivity, school, wages

Warum Firmen bei Neueinstellungen auf Empfehlungen vertrauen sollten

June 15, 2013 by admin

Viele Unternehmen greifen bei Neueinstellungen bevorzugt auf Bewerber zurück, die von aktuellen Mitarbeitern empfohlen wurden. Warum dies so ist und ob der Arbeitgeber davon profitiert, ist bislang wissenschaftlich kaum erforscht. Ein neue IZA-Studie von Stephen Burks, Bo Cowgill, Mitchell Hoffman und Michael Housman zeigt, dass empfohlene Arbeitnehmer tatsächlich bessere Leistungen erbringen, und zwar aufgrund einer besonders hohen „Passgenauigkeit“ für die ausgeschriebene Stelle.

Die Autoren ermitteln anhand von detaillierten Umfragen und betrieblichen Daten zu Beschäftigten in neun Firmen aus drei Branchen (Call-Center, Software und Fernfahrer), inwiefern sich die Leistungen empfohlener Arbeitnehmer von denen anderer Mitarbeiter unterscheiden. Laut Daten gibt es kaum Unterschiede im Hinblick auf Produktivität und persönliche Charakteristika. Für den Arbeitgeber sind die über persönliche Kontakte angeworbenen Mitarbeiter trotzdem wertvoller, weil sie seltener kündigen und bei messbaren Leistungskriterien – wie etwa der Anzahl von Patenten oder von vermeidbaren LKW-Unfällen – besser abschneiden. Dieser Vorteil ist jedoch nicht etwa, wie häufig angenommen, auf ein höheres Qualifikationsniveau oder längere Erfahrung zurückzuführen – ebenso wenig darauf, dass die empfohlenen Bewerber durch ihre Bekannten besser auf den Job vorbereitet wurden. Vielmehr belegt die Studie mittels verschiedener Methoden, dass Empfehlungen ihre positiven Effekte in erster Linie dadurch entfalten, dass die so gewonnenen Mitarbeiter sämtliche für den Job relevanten Kriterien besonders umfassend erfüllen.

Die Studie weist zudem Unterschiede in der „Qualität“ der Empfehlungen nach. Am profitabelsten sind demnach Empfehlungen von Mitarbeitern, die selbst besonders produktiv und langfristig ans Unternehmen gebunden sind. Arbeitgeber tun also gut daran, den Empfehlungen ihrer besten Mitarbeiter erhöhte Aufmerksamkeit zu schenken.

Lesen Sie dazu den Abstract der englischsprachigen Studie oder das IZA Discussion Paper im Volltext (PDF).

Filed Under: Research

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