Die Digitalisierung wird die Arbeitswelt der Zukunft prägen und neue Anforderungen an Arbeitnehmer und Unternehmen. Während Hochqualifizierte künftig mehr denn je gefragt sein dürften, könnten gerade die in Deutschland weit verbreiteten Ausbildungsberufe unter Druck geraten. Aus einer stärkeren Polarisierung ergeben sich wiederum neue Herausforderungen für die soziale Sicherung.
Weltweit bereiten sich Regierungen auf diese Veränderungen mit unterschiedlichen Strategien vor. Im Rahmen einer Fachtagung in Kanada skizzierte IZA-Experte Werner Eichhorst den Ansatz der deutschen Bundesregierung und ordnete ihn im internationalen Kontext ein.
Das aus einem Dialogprozess mit Vertretern aus Wissenschaft und Praxis hervorgegangene Weißbuch „Arbeiten 4.0“ bildet die Interessen der zentralen Arbeitsmarktakteure ab und sieht Handlungsbedarf in vier zentralen Themenfeldern: Lebenslanges Lernen, flexibles Arbeiten, Arbeitsschutz sowie Förderung und Absicherung von Selbstständigkeit. Die arbeitsmarkt- und sozialpolitischen Fragestellungen sind nicht neu, haben jedoch durch die Digitalisierung an Dringlichkeit gewonnen und inzwischen zu konkreten Gesetzesinitiativen geführt.
Nach Eichhorsts Einschätzung bietet das deutsche Modell der Sozialpartnerschaft gute Voraussetzungen, konsensorientierte Lösungen zu finden, um den Wunsch nach mehr Flexibilität mit dem Bedürfnis nach Absicherung in Einklang zu bringen. Eine besondere Herausforderung bestehe jedoch darin, neue Beschäftigungsformen wie die Plattformarbeit, deren Interessen bislang kaum systematisch organisiert sind, mit einzubeziehen.
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