• Skip to primary navigation
  • Skip to content
  • Skip to primary sidebar

IZA Newsroom

IZA – Institute of Labor Economics

  • Home
  • Archiv
  • Presselounge
  • Blog
  • DE
  • EN
Research2. Juli 2014

Alleinerziehende besser in den Arbeitsmarkt integrieren: Erfahrungen aus den Niederlanden

Aus ökonomischer Sicht ist die staatliche Grundsicherung ein zweischneidiges Schwert: Einerseits soll sie allen Menschen einen Mindestlebensstandard garantieren, andererseits sinkt für Transferempfänger je nach Großzügigkeit der Leistungen der Anreiz zur Arbeitssuche. Insbesondere für Alleinerziehende lohnt sich die Aufnahme einer Beschäftigung häufig nicht. Doch je länger sie dem Arbeitsmarkt fern bleiben, desto schwieriger der Wiedereinstieg – und desto geringer die Rentenansprüche. In einem Modellversuch haben die Niederlande zwei Maßnahmen getestet, um das Abrutschen in diese „Sozialstaatsfalle“ zu vermeiden. Eine aktuelle IZA-Studie von Marike Knoef und Jan C. van Ours analysiert die Ergebnisse.

Das Projekt, das von 2009 bis 2010 in 14 niederländischen Gemeinden durchgeführt wurde, richtete sich an alleinerziehende Mütter mit Kindern unter 12 Jahren. Sie konnten während der Versuchslaufzeit bis zu 120 Euro monatlich hinzuverdienen, die nicht wie sonst üblich auf die Grundsicherung angerechnet wurden. Einige der teilnehmenden Gemeinden halfen den Müttern beim Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt zusätzlich, indem sie ihnen subventionierte Jobs mit mindestens 12 Wochenstunden bei privaten Unternehmen vermittelten.

Durch das Beschäftigungsprogramm konnten die durchschnittlichen Sozialleistungen um mehr als 50 Euro monatlich reduziert werden, während die arbeitenden Mütter zugleich etwa 80 bis 90 Euro mehr im Monat zur Verfügung hatten.

Von der Lockerung der Hinzuverdienstgrenzen profitierten insbesondere Migrantinnen: Sie arbeiten durchschnittlich 2,5 Stunden pro Woche mehr als vorher und steigerten dadurch ihr monatliches Einkommen um rund 80 Euro. Als mögliche Gründe für die besondere Attraktivität des Programms für diese Gruppe nennen die Autoren, dass Zuwanderer durch andere Aktivierungsmaßnahmen weniger intensiv gefördert werden oder auch weniger finanzielle Unterstützung durch die eigenen Eltern erhalten.

Insgesamt halten die Ökonomen die Kombination von Beschäftigungsförderung und höheren Hinzuverdienstgrenzen für ein wirksames Instrument, um alleinerziehende Mütter zur Arbeitsaufnahme zu ermuntern. Um die Effizienz der Maßnahmen zu steigern und Mitnahmeeffekte zu verringern, schlagen sie vor, das Programm auf Mütter jüngerer Kinder zu beschränken und die Bedürftigkeit im Einzelfall genauer zu prüfen.

Download der Studie:

IZA Discussion Paper No. 8188 How to Stimulate Single Mothers on Welfare to Find a Job: Evidence from a Natural Experiment Marike Knoef, Jan C. van Ours

Diesen Artikel teilen

Share on Twitter Share on Facebook Share on LinkedIn Share via e-mail
  • Alleinerziehende
  • Beschäftigungsförderung
  • Hinzuverdienstgrenzen
  • Modellversuch
  • Sozialleistungen
  • staatliche Grundsicherung
  • Wiedereinstieg
  • Zuwanderer
  • Jan C. van Ours
  • Marike Knoef
Voriger Eintrag
Zufällig
Nächster Eintrag

Reader Interactions

Primary Sidebar

COVID-19 und der Arbeitsmarkt

covid-19.iza.org

Neueste Beiträge

  • 23. Mai 2022

    Mehr Soloselbstständigkeit wegen Mindestlohn?
  • 17. Mai 2022

    Geheime Absprachen zwischen Hightech-Konzernen kosten Beschäftigte Milliarden
  • 11. Mai 2022

    MIT-Ökonom Simon Jäger übernimmt Leitung des Bonner IZA

Ähnliche Beiträge

  • 20. November 2015

    Flüchtlinge zügig in den Arbeitsmarkt integrieren, aber nicht auf Kosten von Langzeitarbeitslosen
  • 28. Juni 2019

    Der technologische Wandel spaltet den Arbeitsmarkt in Deutschland
  • 24. Februar 2021

    Herausforderungen der Digitalisierung für die Aus- und Weiterbildung in Deutschland
  • 
  • 
  • Archiv
  • 
  • Research
  • 
  • Alleinerziehende besser in den Arbeitsmarkt integrieren: Erfahrungen aus den Niederlanden

© 2013–2022 Deutsche Post STIFTUNGImpressum | DatenschutzerklärungIZA