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Research2. Juli 2014

Dünne Männer und dicke Frauen verdienen schlechter

Fettleibigkeit gilt gemeinhin als Karrierekiller. Der Zusammenhang zwischen Körpergewicht und Verdienstchancen ist jedoch differenzierter als bislang zu betrachten, wie ein aktuelles IZA Discussion Paper zeigt. Die Studie kommt zu einem überraschenden Ergebnis: Zwar haben schlanke Frauen auf dem Arbeitsmarkt tatsächlich bessere Karten. Doch bei Männern ist es stattdessen zu geringes Gewicht, das sich negativ auswirkt.

Für ihre Studie auf Basis des Sozio-oekonomischen Panels haben die Ökonomen Marco Caliendo von der Universität Potsdam und Markus Gehrsitz von der City University New York die Daten von 18.000 Personen ausgewertet. Für jeden Befragten ermittelten sie den sogenannten Body-Mass-Index (BMI). Menschen mit einem BMI zwischen 20 und 25 gelten als normalgewichtig, ab 25 beginnt Übergewicht, ab 30 spricht man von Fettleibigkeit. Rund 60 Prozent der Männer und ein Drittel der Frauen in der Stichprobe waren nach dieser Definition übergewichtig oder fettleibig.

Die beruflichen Auswirkungen variieren allerdings stark zwischen den Geschlechtern: Frauen verdienen am meisten bei einem BMI von 21,5, also weit unter der Schwelle zum Übergewicht. Mit steigendem Gewicht geht es stetig bergab. Dass dies auf gesundheitliche Effekte zurückzuführen ist, schließen die Forscher aus, zumal sie den Gesundheitszustand der Befragten bei ihrer Analyse berücksichtigten. Vielmehr halten sie Schönheitsideale für ausschlaggebend. Dafür spricht auch, dass der Zusammenhang zwischen BMI und Verdienst primär in Dienstleistungsberufen nachweisbar ist, wo die Interaktion mit Kunden oder Kollegen eine entscheidende Rolle spielt.

Die Größe des Effekts ist durchaus beachtlich: Zwischen dem Maximalwert und dem Bereich, in dem sich die Lohnkurve abflacht, liegt eine Differenz von etwa 12 Prozent. Zudem wirkt sich Körpergewicht der Studie zufolge nicht nur auf das erzielbare Einkommen, sondern bereits auf die Wahrscheinlichkeit aus, überhaupt einen Job zu finden.

Im Gegensatz zu Frauen verdienen Männer am meisten bei einem BMI von 23 bis weit in den übergewichtigen Bereich, während Untergewichtige mit einem Lohnabschlag von bis zu 8 Prozent rechnen müssen. Hier konzentriert sich der Effekt allerdings auf Arbeiter in der Produktion. Die Ökonomen vermuten daher, dass der Zusammenhang weniger auf Äußerlichkeiten beruht, sondern auf der vorhandenen Muskelmasse, die für körperliche Arbeit wichtiger ist als für Bürotätigkeiten. Anders gesagt: Es gibt offenbar einen Schlankheits-Bonus für Frauen, der auf physischer Attraktivität beruht, und einen Schlankheits-Malus für Männer, der auf Körperkraft beruht.

Mehr zum Thema „Übergewicht und Arbeitsmarkt“ in IZA World of Labor:
Obesity and Labor Market Outcomes

Download der Studie:

IZA Discussion Paper No. 7947 Obesity and the Labor Market: A Fresh Look at the Weight Penalty Marco Caliendo, Markus Gehrsitz

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