Angesichts des bevorstehenden Brexits planen viele Studierende aus dem EU-Ausland, Großbritannien unmittelbar nach dem Hochschulabschluss zu verlassen. Das zeigt ein aktuelles IZA-Forschungspapier von Ökonomen der Universität Southampton auf Basis von Befragungsdaten des Survey of Graduating International Students (SoGIS).
Insbesondere Absolventen aus den Beitrittsländern Osteuropas sowie Befragte, die zuvor noch unschlüssig über ihren weiteren Verbleib waren, äußerten infolge der Brexit-Ankündigung vermehrt die Absicht, in ihr Heimatland zurückzukehren.
Auf die Zukunftspläne von Studierenden aus Nicht-EU-Ländern, für die sich voraussichtlich keine Nachteile gegenüber dem Status quo ergeben, hatte die Brexit-Ankündigung hingegen keine nennenswerten Auswirkungen (siehe Grafik).
Die Ergebnisse einer Folgebefragung legen nahe, dass viele Studierende komplizierte Visa-Regelungen, schlechtere Jobaussichten auf dem britischen Arbeitsmarkt sowie eine Verschlechterung des gesellschaftlichen Klimas befürchten.
Um die besten Köpfe im Land zu halten, müsse die britische Regierung mehr dafür tun, diese Befürchtungen zu zerstreuen, schlussfolgern die Autoren. Die Ergebnisse seien auch ein wichtiger Fingerzeig für Politiker anderer Länder, die mit einem EU-Austrittsreferendum nach Brexit-Vorbild liebäugeln.