Um die Schulqualität zu verbessern und mehr Chancengleichheit im Bildungssystem zu erreichen, haben einige US-Großstädte so genannte „Magnetschulen“ eingerichtet: Durch besondere Bildungsangebote, etwa im MINT-Bereich, sollten die überwiegend von schwarzen Schülern aus ärmeren Wohnvierteln besuchten öffentlichen Schulen auch für weiße Schüler aus den Vorstädten attraktiv werden.
Aufgrund der hohen Nachfrage wurden die freien Plätze im Rahmen eines Lotteriesystems vergeben. Um eine möglichst ausgewogene ethnische und soziale Zusammensetzung der Schülerschaft zu erzielen, hielten die Schulen ein gewisses Kontingent an Plätzen für weiße Schüler vor. Diese Praxis der „positiven Diskriminierung“ aufgrund der Hautfarbe wurde jedoch von Gerichten für verfassungswidrig erklärt, so dass die Schulen den Anteil weißer Schüler nicht mehr aktiv steigern konnten.
In einem aktuellen IZA Discussion Paper zeigt Jason Cook auf Basis von Daten eines großen innerstädtischen Schulbezirks, dass es dadurch erneut zu einer de facto Rassentrennung kam. Zunächst nahm der Anteil weißer Schüler in den Eingangsklassen ab. Daraufhin wechselten auch viele der verbliebenen weißen Schüler auf andere Schulen.
Zudem fiel es den betroffenen Schulen schwerer, gute Lehrkräfte zu halten. Leidtragende waren die Schüler, deren standardisierte Prüfungsergebnisse sich verschlechterten. Der Anteil der schwarzen Schüler, die nach dem Schulabschluss aufs College wechselten, nahm ebenfalls ab.
Cook plädiert daher dafür, kreativere Wege zu gehen, um die Diversität der Schülerschaft zu fördern. Beispielsweise könne eine Kontingentierung nach Wohngebieten eine stärkere soziale Durchmischung bewirken, ohne die Hautfarbe explizit als Auswahlkriterium zu nutzen.