Neben technischer Kompetenz, etwa im Umgang mit KI, gewinnen sozioemotionale Fähigkeiten wie Empathie und Teamfähigkeit auf dem Arbeitsmarkt zunehmend an Bedeutung. Damit können gerade benachteiligte Arbeitsmarktgruppen besonders punkten, wie ein aktuelles IZA-Forschungspapier von Yashodhan Ghorpade, Sarah Janzen, Yashodhan Ghorpade und Amanina Abdur Rahman nahelegt.
Am Beispiel des Arbeitsmarkts in Malaysia, auf dem ethnische Diskriminierung relativ stark verbreitet ist, untersuchten die Forschenden den Einfluss verschiedener Merkmale und Fähigkeiten auf die Bewerbungschancen. Dazu schickten sie fiktive Bewerbungen an rund 3.000 Arbeitgeber und variierten dabei die Lebensläufe in Bezug auf ethnische Zugehörigkeit, Geschlecht sowie zwei Arten von Soft Skills: Teamfähigkeit und Führungsqualität.
Teamfähigkeit bei Arbeitgebern gefragter als Führungsqualität
Die Auswertung der Rückmeldungen aus den Unternehmen ergab keine Hinweise auf Geschlechterdiskrimierung. Bewerbende malaiischer oder indischer Abstammung wurden jedoch deutlich seltener zum Vorstellungsgespräch eingeladen als Kandidaten mit chinesischem Hintergrund. Diese Lücke schrumpfte um 40 Prozent, wenn der Lebenslauf praktische Erfahrungen in Arbeitsgruppen enthielt und Teamfähigkeit als Skill im Anschreiben besonders hervorgehoben wurde. Führungqualitäten brachten hingegen keinen Vorteil.
Zudem untermauert die Studie Erkenntnisse aus anderen Studien zu ethnischer Diskriminierung: Bei Unternehmen, die starkem Wettbewerb ausgesetzt sind, fällt die Benachteiligung von Minderheiten um bis zu zwei Drittel geringer aus. Auch für Tätigkeiten, in denen hoher Fachkräftemangel herrscht, dokumentiert die Studie eine geringeres Diskriminierungsrisiko.