Zahlreiche Studien haben gezeigt, dass die Förderung von Selbstständigkeit eine effektive Politikmaßnahme ist, um Arbeitslose langfristig und nachhaltig in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Dabei war bisher unklar, ob staatliche Zuschüsse zur Existenzgründung auch in strukturschwachen Regionen mit hoher Arbeitslosigkeit und geringem Wachstum erfolgreich sind. Einerseits sind Existenzgründungszuschüsse gerade dann sinnvoll, wenn es wenig offene Stellen gibt, andererseits könnte die missliche ökonomische Lage den Erfolg der Neugründungen verhindern. Ein neues IZA Discussion Paper von Marco Caliendo und Steffen Künn untersucht nun, inwieweit die zum Gründungszeitpunkt vorherrschenden ökonomischen Bedingungen den Erfolg der staatlich geförderten Existenzgründungen beeinflussen. Dazu werten die Autoren Daten von Existenzgründern in Deutschland aus. Die Studie zeigt: Selbst in strukturschwachen Regionen sind Existenzgründer langfristig erfolgreicher als Arbeitslose, die über den regulären Arbeitsmarkt eine Anstellung suchen. Der positive Effekt für die Existenzgründer ergibt sich dabei aus den vergleichsweise schlechten Jobaussichten für Arbeitslose, die auf den regulären Arbeitsmarkt drängen. Die Autoren zeigen außerdem, dass die allgemeine Wirtschaftslage in den Regionen nur einen geringen Einfluss auf die Erfolgsaussichten des neu gegründeten Unternehmens haben. Auf Grundlage dieser Erkenntnisse sprechen sich Caliendo und Künn dafür aus, staatliche Programme zur Existenzgründung in Zukunft weiterzuführen — auch und gerade in strukturschwachen Regionen.
Warum Existenzgründungszuschüsse auch in strukturschwachen Regionen funktionieren
Download der Studie:
IZA Discussion Paper No. 7460 Regional Effect Heterogeneity of Start-Up Subsidies for the UnemployedDiesen Artikel teilen