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IZA – Institute of Labor Economics

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Die dritte Revolution der Neuzeit

July 18, 2019 by Dajan Baischew

In den vergangenen Jahrhunderten hat die Wissenschaft der Menschheit verschiedene Formen von Fortschritt beschert. Die Industrielle Revolution, die ab dem späten 18. Jahrhundert einen steigenden materiellen Lebensstandard ermöglichte, ging vor allem auf den Aufstieg der Natur- und Technikwissenschaften zurück. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts sorgten Fortschritte in der Medizin und anderen Lebenswissenschaften für die Demografische Revolution, die durch einen parallelen Rückgang von Sterblichkeit und Geburtenraten gekennzeichnet war.

Ende es 20. Jahrhunderts folgte dann, was IZA-Preisträger* Richard Easterlin, einer der Pioniere der ökonomischen Glücksforschung, in einem aktuellen Beitrag als „Happiness Revolution“ beschreibt. Dabei geht es nicht mehr um objektiv messbare Größen wie Pro-Kopf-BIP oder Lebenserwartung, sondern um die Verbesserung der subjektiven Lebenszufriedenheit. Laut Easterlin hatten die Sozialwissenschaften einen maßgeblichen Anteil daran.

Denn die sozialwissenschaftliche Forschung habe erstmals breite Akzeptanz dafür geschaffen, dass widrige Lebensumstände wie Arbeitslosigkeit, schlechte Gesundheit und Armut nur durch kollektive Anstrengungen beseitigt werden können, weil sich die Ursachen häufig der Kontrolle des Individuums entziehen. Bis zum 20. Jahrhundert habe noch die Ansicht vorgeherrscht, dass „jeder seines Glückes Schmied“ sei, verankert nicht zuletzt im seinerzeit dominanten ökonomischen Prinzip des Laissez-Faire.

Entwicklung des Sozialstaats

Nachdem schwere Finanz- und Wirtschaftskrisen die Unzulänglichkeiten der freien Märkte schonungslos offengelegt hatten, sei es zu einem Umdenken gekommen: Neben der Notwendigkeit geld- und fiskalpolitischer Interventionen habe sich auch das Prinzip der „sozialen Sicherung“ durchgesetzt, das heute eine Vielzahl sozialpolitischer Maßnahmen umfasst und kontinuierlich weiterentwickelt wird – von den verschiedenen Formen der Einkommenssicherung über Gesundheit, Betreuung und Pflege bis hin zur Förderung beruflicher Auszeiten für Eltern.

Ein über den gesamten Lebenszyklus reichendes Sicherheitsnetz des Sozialstaats fördere die laut Befragungsdaten wichtigsten Faktoren für ein glückliches Leben: Beschäftigungs- und Einkommenssicherheit, ein erfülltes Familienleben und Gesundheit. Inwieweit es dem Staat gelingt, diese Bedürfnisse der Bevölkerung zu befriedigen, lasse sich an Messungen des gefühlten Glücks (siehe World Happiness Report) ablesen – darin bestehe die „Glücksrevolution“.

Wirtschaftswachstum und Lebenszufriedenheit

An einigen Beispielen verdeutlicht Easterlin, dass die subjektive Lebenszufriedenheit den sozialen Fortschritt deutlich aussagekräftiger abbilden kann als wirtschaftliche Kennzahlen. Costa Rica etwa erreicht nach erfolgreichen Sozialreformen inzwischen das gleiche Glücksniveau wie die USA, wo die Lebenszufriedenheit seit 70 Jahren stagniert, obwohl sich die Wirtschaftsleistung pro Kopf verdreifacht hat. In China kommt die Lebenszufriedenheit sogar trotz einer Verfünffachung des realen BIP pro Kopf nicht über das Niveau von 1990 hinaus.

+++

*Easterlins Beitrag zur IZA Prize-Buchreihe trägt den Titel „Happiness, Growth, and the Life Cycle“ und liefert einen Überblick über seine zentralen Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der ökonomischen Glücksforschung.

Filed Under: Opinion, Research Tagged With: happiness, life satisfaction, social science, social security, subjective well-being

Setzen wir auf die „richtige“ Technologie?

June 7, 2019 by Mark Fallak

Bei allem Hype um die Chancen und Risiken der Künstlichen Intelligenz (KI) mit Blick auf die Zukunft von Arbeit, Gesellschaft und Wirtschaft wird oft eine entscheidende Frage vergessen: Investieren wir in die Art von Technologie, die das größte Potenzial hat, Produktivität zu steigern und Wohlstand zu mehren? Antworten darauf liefern Daron Acemoglu (MIT & IZA) und Pascual Restrepo (Boston University), zwei der führenden Ökonomen auf diesem Gebiet, in einem aktuellen IZA-Forschungspapier.

Technologiefolgen für die Beschäftigung

Die klassischen ökonomischen Modelle gehen davon aus, dass technologischer Fortschritt eine höhere Produktivität pro Arbeitskraft ermöglicht, was zu wachsender Arbeitsnachfrage und somit zu steigenden Löhnen und Beschäftigung führt.

Laut Acemoglu und Restrepo sieht die Sache in der Realität jedoch etwas anders aus: Viele neue Technologien zur Automatisierung zielen nicht explizit auf Produktivitätssteigerungen ab, sondern dienen primär dazu, menschliche Arbeitskraft in leicht automatisierbaren Bereichen durch günstigere Maschinen zu ersetzen. Folglich sinkt der Mehrwert der Arbeit, da das Lohn- und Beschäftigungswachstum nicht mit dem Produktivitätswachstum Schritt hält.

Insofern verschlechtert sich der relative Stellenwert des Faktors Arbeit zunehmend, wenn immer mehr „mittelprächtige“ Technologien auf den Markt geworfen werden. Darunter verstehen die Autoren Innovationen in der Automatisierung, die gerade gut genug sind, dass sich deren Einsatz lohnt, aber kaum produktiver als die ersetzten Arbeitskräfte. Menschliche Arbeit wird also verdrängt, ohne dass neue Arbeitsnachfrage an anderer Stelle entsteht.

Automatisierung und neue Tätigkeiten

In einem weiteren IZA-Forschungspapier verdeutlichen Acemoglu und Restrepo diesen Zusammenhang am Beispiel der USA: Dort lässt sich das gebremste Beschäftigungswachstum der letzten drei Jahrzehnte damit erklären, dass menschliche Arbeit vor allem in der industriellen Fertigung zunehmend verdrängt wurde, während sich das Produktivitätswachstum verlangsamte und in geringerem Maße neue Tätigkeitsfelder entstanden.

Entsteht immer mehr „schlechte“ KI?

Die meisten Ökonomen setzen nach wie vor viel Vertrauen in die Effizienz von Marktmechanismen bei der Ressourcenallokation. Laut Acemoglu und Restrepo ist jedoch weitgehend unumstritten, dass der Markt eher ungeeignet ist, wenn es um die Förderung von Innovationen geht. Ein Grund dafür sind Externalitäten: Von Innovationen profitieren nicht nur deren Urheber, sondern auch andere Marktteilnehmer.

Außerdem ist dem Markt egal, ob technologischer Fortschritt die Menschen glücklicher macht, Ungleichheit abbaut oder anderen gesellschaftlichen Nutzen stiftet. Erschwerend kommt hinzu, dass die steuerliche Begünstigung von Kapital und Investitionen gegenüber dem Faktor Arbeit in den USA und anderen westlichen Ländern das Ersetzen von Menschen durch Maschinen vergleichsweise profitabel macht.

Zwar finden Acemoglu und Restrepo keinen eindeutigen Hinweis darauf, dass „schlechte“ Formen von Künstlicher Intelligenz bereits auf dem Vormarsch wären. Allerdings sehen sie den Markt für Innovationen auch nicht in der Lage, eine effiziente Balance zwischen den verschiedenen Ausprägungen von KI auf Dauer zu gewährleisten. Politik und Unternehmen stünden daher in der Verantwortung, aktiv Innovationen zu fördern, die neue Tätigkeitsfelder eröffnen und somit zusätzliche Arbeitsnachfrage schaffen, statt menschliche Arbeit nur durch Maschinen zu ersetzen.

Filed Under: Opinion, Research Tagged With: automation, digitalization, future of work, production, technology

Wie stark hat Hartz IV die Arbeitslosigkeit gesenkt?

April 9, 2019 by Dajan Baischew

Von Brigitte Hochmuth, Britta Kohlbrecher, Christian Merkl und Hermann Gartner

Vor 15 Jahren bekam Deutschland die Hartz-Reformen verschrieben. Seitdem ist die Arbeitslosigkeit deutlich gesunken (siehe Abbildung 1). Hartz IV war eine Reform des Arbeitslosenunterstützungssystems und hat die Transferzahlungen für Langzeitarbeitslose im Durchschnitt reduziert. Makroökonomen sind sich zwar einig, dass dadurch die gesamtwirtschaftliche Arbeitslosigkeit gesunken ist – allerdings nicht, um wie viel.

Abbildung 1: Registrierte Arbeitslosenquote für Gesamtdeutschland, 1992-2018.

Zur Quantifizierung der makroökonomischen Effekte von Hartz IV sind Simulationsstudien notwendig. Die bisherigen Arbeiten kommen jedoch zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen:  Launov und Wälde (2013), Krebs und Scheffel (2013) und Krause und Uhlig (2012) analysieren, wie sich die Wahrscheinlichkeit, aus Arbeitslosigkeit in Beschäftigung zu wechseln, gesamtwirtschaftlich durch die Hartz IV-Reform geändert hat. Bei Launov und Wälde reduzierte Hartz IV die Arbeitslosigkeit lediglich um 0,1 Prozentpunkte, bei Krause und Uhlig hingegen um 2,8 Prozentpunkte. Eine wichtige Ursache für die unterschiedlichen Ergebnisse der Studien ist, dass jeweils ein anderer Rückgang der Lohnersatzquote für Langzeitarbeitslose unterstellt wurde, welcher aufgrund komplexer institutioneller Regelungen schwer zu bemessen ist.

In unserer Studie gehen wir einen anderen Weg und schlagen ein makroökonomisches Modell vor, das zwischen Partial- und Gleichgewichtseffekten unterscheidet: Als Partialeffekt bezeichnen wir direkte Auswirkungen der Reform auf Individualebene, also auf das Verhalten von Personen und Betrieben. Durch niedrigere Lohnersatzleistungen sind Arbeitssuchende zu mehr Konzessionen gegenüber Arbeitgebern bereit, z.B. in Form von geringeren Lohnforderungen. Bewerber werden dadurch mit einer höheren Wahrscheinlichkeit eingestellt. Diese Wahrscheinlichkeit wird auch als Selektionsrate bezeichnet.

Wir messen die Selektionsrate mit Daten der IAB-Stellenerhebung als den Anteil von geeigneten Bewerbern, die von Betrieben eingestellt werden. Damit konstruieren wir ein empirisches Maß für die Einstellungsstandards von Firmen über die Zeit und zeigen, wie wichtig Selektion über den Konjunkturzyklus ist. Darüber hinaus können wir anhand der Reaktion der Selektionsrate den Partialeffekt der Hartz-IV Reform in den Daten schätzen. Dieser Ansatz hat drei Vorteile: Erstens verzeichnet die Selektionsrate im Gegensatz zur Job-Findungsrate (der Wahrscheinlichkeit, dass Arbeitslose in Beschäftigung wechseln) im Jahr 2005 keinen Strukturbruch. Zweitens wird die Selektionsrate nicht direkt durch die vorhergegangene Hartz III-Reform beeinflusst. Drittens messen wir die Partialwirkung der Reform direkt, anstatt eine bestimmte Absenkung der Lohnersatzquote zu unterstellen.

Abbildung 2 illustriert, dass die Selektionsrate in Aufschwüngen größer ist als in Abschwüngen, wobei die Konjunktur am Arbeitsmarkt durch die Arbeitsmarktanspannung (die Zahl der offenen Stellen pro Arbeitslosen) dargestellt wird. Außerdem ist zum Zeitpunkt der Reform die Selektionsrate deutlich gestiegen (auch nach Herausrechnung von Konjunktureffekten). Die Änderungen der Selektionsrate schätzen wir ökonometrisch auf verschiedenen Aggregationsebenen und speisen diese Informationen in unser Modell ein. Der Partialeffekt senkte laut unserem gesamtwirtschaftlichen Modell die Arbeitslosenquote um ca. einen Prozentpunkt.

Abbildung 2: Dynamik am deutschen Arbeitsmarkt. Zur besseren Vergleichbarkeit ist jede Zeitreihe auf einen Durchschnitt von eins normalisiert.

Der Partialeffekt erzählt aber nur einen Teil der Geschichte. Hinzu kommt ein Gleichgewichtseffekt: Wenn Arbeitslose verstärkt zu Konzessionen bereit sind, reagieren Betriebe auch darauf, indem sie zusätzliche Stellen schaffen. Wenn es insgesamt mehr offene Stellen gibt, erhöht sich die Chance für Arbeitssuchende, einen Kontakt zu einer suchenden Firma zu bekommen. Durch den Anstieg der Selektionsrate steigt wiederum die Wahrscheinlichkeit, dass dieser Kontakt zu einer Einstellung führt (Partialeffekt). Anhand des Verhältnisses von Job-Findungsrate und Selektionsrate im Konjunkturverlauf bestimmen wir die relative Bedeutung des Partial- und Gleichgewichtseffekts. In unserer Modellsimulation ist der zusätzliche Gleichgewichtseffekt ähnlich groß wie der Partialeffekt. Die Arbeitslosenquote sank gemäß unserer Modellsimulation durch die Hartz IV-Reform um insgesamt gut 2 Prozentpunkte – dies entspricht rund einer Million zusätzlicher Arbeitsplätze.

Unsere Ergebnisse stimmen mit dem Partialeffekt von Price (2018) überein, der diesen kausal auf Basis mikroökonometrischer Schätzungen bestimmt. Darüber hinaus kann unser Modell auch die Verschiebung der sogenannten Beveridge-Kurve (der gemeinsamen Bewegung von offenen Stellen und Arbeitslosigkeit) in den Folgejahren der Hartz IV-Reform abbilden. Insgesamt liefert unser Ansatz eine Untergrenze für die gesamtwirtschaftliche Wirkung von Hartz IV, da durch die Reform auch Entlassungen zurückgegangen sind (siehe Klinger und Weber (2016) und Hartung, Jung und Kuhn (2018)), die wir in unserem Modell nicht berücksichtigen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die makroökonomischen Effekte der Hartz IV-Reform auf die Arbeitslosigkeit in Deutschland erheblich waren. Die Reform ist für mindestens eine Million zusätzlicher Arbeitsplätze verantwortlich. Unser Papier trifft aber nur Aussagen zu den positiven Wirkungen von Hartz IV. Dies ist eine wichtige Voraussetzung für die Analyse der normativen Aspekte.

Filed Under: Opinion, Research Tagged With: Germany, Hartz reforms, labor market, unemployment, unemployment insurance

Der Faktor Mensch in der Arbeitswelt der Zukunft

March 22, 2019 by Mark Fallak

Der aktuelle Hype um die Folgen von Digitalisierung und Automatisierung konzentriert sich auf die Frage, welche Jobs bis wann wegfallen, weil sie von Computern und Maschinen übernommen werden. Doch weder seien die bisherigen Antworten überzeugend, noch sei das überhaupt die entscheidende Frage, schreibt IZA-Experte Werner Eichhorst in einem Beitrag für den World Commerce Review.

Unbestritten sei, dass klassische Berufe mit hohem Anteil an Routinetätigkeiten – von der industriellen Fertigung bis hin zu Finanzdienstleistungen – früher oder später in dem Maße automatisiert würden, wie es technisch machbar, ökonomisch effizient und gesellschaftlich akzeptabel sei.

Umso mehr werde es darauf ankommen, den Menschen in die Lage zu versetzen, seine ureigenen Stärken gegenüber der maschinellen Konkurrenz auszuspielen: Kreativität, kritisches Denken, komplexe Problemlösung, aber auch soziale Interaktion und Empathie.

Weniger Kontrolle, mehr Vertrauen

Dazu bedarf es laut Eichhorst eines Arbeitsumfeldes, das auf Vertrauen, Kooperation und Eigenverantwortung setze, weniger auf Weisung und Kontrolle. Zwar sei diese Erkenntnis inzwischen schon in vielen Unternehmen angekommen. Doch bislang bleibe es allzu oft bei Lippenbekenntnissen. Denn der Abschied von etablierten Hierarchien und liebgewonnenen Führungsroutinen falle schwer. So werde nach wie vor viel produktive Energie in Aufstiegsambitionen und interne Machtkämpfe investiert statt in Arbeitsergebnisse und Innovationen.

Für Eichhorst bietet das „Werkstattmodell“ des traditionellen Handwerks viel Zukunftspotenzial: Spezialisten mit bestimmten Fertigkeiten widmen ihre Produktivität dem eigentlichen Arbeiten und nutzen Erfahrung und Intuition, um Prozesse eigenständig weiterzuentwickeln. Dabei kooperieren sie flexibel mit anderen, ohne dass es einer hierarchischen Führungsstruktur und ausgefeilter Kontrollsysteme bedarf.

Ein solches Organisationsmodell sei in vielen Bereichen denkbar, nicht nur bei hochqualifizierten Tätigkeiten oder im klassischen Handwerk. Mitarbeiterbeteiligung am Unternehmenserfolg statt leistungsabhängiger Vergütung könnte zusätzlich dazu beitragen, Gemeinschaftsorientierung mit mehr Autonomie zu vereinbaren. Eichhorsts Fazit: „Lasst die Menschen einfach ihre Arbeit machen – sie wissen selbst am besten, was zu tun ist.“

Filed Under: Opinion Tagged With: cooperation, craft, future of work, human capital, management, technology, Trust, work organization

Mehr Anträge auf Invalidenrente in Rezessionen

February 15, 2019 by Mark Fallak

Läuft die Wirtschaft schlecht, häufen sich in den USA die Anträge auf Leistungen der staatlichen Erwerbsunfähigkeitsversicherung (SSDI). Ein möglicher Grund sind die negativen Auswirkungen von Rezessionen auf die körperliche und psychische Gesundheit. Es gibt jedoch zahlreiche Hinweise darauf, dass auch Arbeitslose mit geringen gesundheitlichen Einschränkungen häufiger (und zudem erfolgreicher) eine Invalidenrente beantragen, wenn sie in Krisenzeiten den Job verlieren.

Ein aktuelles IZA-Forschungspapier von Delia Furtado, Kerry L. Papps und Nikolaos Theodoropoulos geht der Frage nach, inwieweit die „antizyklische“ Antragshäufigkeit durch das soziale Umfeld der Betroffenen beeinflusst wird. Einerseits könnte ein verbreiteter Leistungsbezug im Bekanntenkreis die Schwelle zur Beantragung senken. Andererseits könnten tradierte Werte und Normen mit Blick auf den gesellschaftlichen Stellenwert von Erwerbsarbeit dazu führen, dass eine Abhängigkeit von staatlichen Leistungen aus Furcht vor Stigmatisierung vermieden wird.

Werte, Normen und sozialer Druck

Auf Basis umfangreicher Daten der Jahre 2001 bis 20017 untersuchten die Forscher, wie sich Einwanderer aus verschiedenen Ländern in ihrem Antragsverhalten unterscheiden. Dabei stellten sie fest: Je stärker in den jeweiligen Herkunftsländern die Erwerbstätigkeit als gesellschaftliche Norm angesehen wird und die Unabhängigkeit von staatlichen Leistungen als erstrebenswert gilt, desto geringer der konjunkurelle Einfluss auf die Beantragung der Invalidenrente. Dass bestimmte ethnische Gruppen überdurchschnittlich von krisenbedingten Jobverlusten und gesundheitlichen Einschränkungen betroffen sein könnten, wurde in der Analyse berücksichtigt.

Da der gleiche Zusammenhang auch für Einwanderer der zweiten Generation nachweisbar war, halten die Autoren ihren Befund für weitgehend auf die Gesamtbevölkerung übertragbar. Demnach sei der Anstieg der attestierten Erwerbsunfähigkeit in Krisenzeiten primär auf das von den wahrgenommenen „sozialen Kosten“ beeinflusste Entscheidungsverhalten der Betroffenen zurückzuführen.

Die Forscher halten es für problematisch, dass die Invalidenrente offenbar zunehmend als Absicherung gegen Arbeitsplatzverlust diene. Denn wer seinen Job in der Rezession verloren habe, finde im Aufschwung häufig wieder neue Arbeit. Wer jedoch einmal Invalidenrente beziehe, bleibe in der Regel für immer im Leistungsbezug.

Weitere Details zu Methodik und Ergebnissen der Studie finden Sie in der englischsprachigen Zusammenfassung der Autoren.

Filed Under: Opinion, Research Tagged With: disability, immigrants, job loss, recession, social security, take-up

Hartz IV hat gewirkt – aber anders als oft vermutet

December 19, 2018 by Dajan Baischew

Von Benjamin Hartung, Philip Jung und Moritz Kuhn

Die Hartz-Reformen sind im Jahr 2018 das arbeitsmarktpolitische Thema. Im Mittelpunkt der Diskussion steht dabei vor allem der letzte Teil der Hartz-Reformagenda: Hartz IV. Eine der zentralen Fragen ist, ob dieser Reformschritt entscheidend zur Halbierung der Arbeitslosigkeit in Deutschland seit 2005 beigetragen hat und ob die Reform damit auch als Vorbild für Arbeitsmarktreformen in Europa dienen kann.

Um diese Frage beantworten zu können, muss zunächst die genaue Faktenlage zu den Veränderungen am deutschen Arbeitsmarkt bekannt sein. Mittels moderner Arbeitsmarktsimulationsmodelle kann dann auf Basis der Fakten untersucht werden, ob die beobachteten Veränderungen durch die Zusammenlegung von Arbeitslosen- und Sozialhilfe, die den Kern der Hartz-IV-Reform darstellte, erklärt werden können. Diesen Ansatz verfolgen wir in unserer neuen Studie.

Zu- und Abgangsraten der Arbeitslosigkeit

Zur Dokumentation der Fakten werten wir die Erwerbsverläufe von Millionen von Beschäftigten aus den Daten der Bundesagentur für Arbeit über zwei Jahrzehnte aus (1993-2014). Wir nutzen für unsere Analyse eine einfache Buchhaltungsregel: Wenn die Arbeitslosigkeit sinkt, dann kann dies passieren, weil weniger Menschen arbeitslos werden (Zugänge in Arbeitslosigkeit) oder weil mehr Arbeitslose eine Stelle finden (Abgänge aus Arbeitslosigkeit).

Das zentrale Ergebnis unserer empirischen Untersuchung ist, dass der Rückgang der Arbeitslosigkeit in Deutschland seit 2005 zu 75% dadurch zu erklären ist, dass weniger Menschen arbeitslos wurden – und nicht wie oft vermutet dadurch, dass mehr Menschen aus der Arbeitslosigkeit heraus eine Stelle fanden. Der Schlüssel zum Verständnis der Reform des Arbeitslosenversicherungssystems liegt somit nicht bei den Arbeitslosen, sondern bei den Beschäftigten, die weder arbeitslos sind noch arbeitslos werden!

Unsere empirischen Auswertungen zeigen, dass die Wahrscheinlichkeit arbeitslos zu werden ein Jahrzehnt nach den Reformen um fast ein Drittel gefallen ist, während die Wahrscheinlichkeit als Arbeitsloser eine Stelle zu finden, im gleichen Zeitraum um nur gut 10% angestiegen ist (Abbildung 1).

Abbildung 1: Änderungen in den Zugängen und Abgängen aus Arbeitslosigkeit

Die Reform hat sich jedoch auf einzelne Gruppen von Arbeitnehmern sehr unterschiedlich ausgewirkt. Bei langjährig Beschäftigten mit hohen Löhnen sank die Wahrscheinlichkeit arbeitslos zu werden besonders stark (Abbildung 2).

Abbildung 2: Veränderung in der Wahrscheinlichkeit arbeitslos zu werden nach Beschäftigungsdauer

Dieses Ergebnis deckt sich mit der Tatsache, dass für langjährig Beschäftigte, die fast zwei Drittel des Arbeitsmarktes ausmachen, neben der Abschaffung der Arbeitslosenhilfe gleichzeitig auch die Bezugsdauer für Arbeitslosengeld besonders stark gekürzt wurde. In der Reaktion waren Arbeitnehmer bereit, etwa im Rahmen von betrieblichen Bündnissen für Arbeit Lohnzuwachs gegen Arbeitsplatzgarantien zu tauschen, wodurch es zu einem Rückgang der Zugänge in Arbeitslosigkeit kam.

Korrelation oder Kausalität?

Im zweiten Schritt unserer Studie untersuchen wir, ob die Fakten zu den Veränderungen durch die Hartz-IV-Reform erklärt werden können. Wir nutzen dazu ein modernes Simulationsmodell des deutschen Arbeitsmarktes, das die Arbeitsmarktentwicklung in Deutschland im Jahrzehnt vor den Hartz-Reformen sehr gut abbilden kann. Nachdem wir im Modell die Reform durchführen, erklärt das Modell auch nach 2005 die Arbeitsmarktentwicklung sehr gut.

Wir schließen daraus, dass die Hartz-IV-Reform eine Erklärung für den Rückgang der Arbeitslosigkeit liefern könnte, und zeigen, dass sie mit den dokumentierten Fakten konsistent ist. Um unsere Ergebnisse auf Plausibilität zu prüfen, führen wir eine Art Placebotest durch. Die Ergebnisse dieses Tests zeigen, dass  sich die deutsche Arbeitslosenrate ohne die Reform im Gleichschritt mit den österreichischen Arbeitslosenraten entwickelt hätte, also genau wie in einem Arbeitsmarkt, in dem keine Reform stattfand. Insgesamt finden wir, dass die Arbeitslosenrate ohne Reform im Jahr 2014 50% höher wäre als im Fall mit Reform (Abbildung 3).

Abbildung 3: Veränderung der deutschen Arbeitslosenrate mit und ohne Hartz IV Reform im Vergleich zur Entwicklung der österreichischen Arbeitslosenrate

Gesamtwirtschaftlich kann die Reform also eine mögliche Erklärung für den Rückgang der Arbeitslosigkeit liefern. Aber was sind die  Konsequenzen auf individueller Ebene? Unseren Ergebnissen zufolge wären langjährig beschäftigte Arbeitnehmer, falls sie nicht im Nachgang der Reform entlastet werden, zum dauerhaften Verzicht auf rund 0,7% ihres Lohns bereit. Dies könnte also auch zur Erklärung beitragen, warum die Reformen trotz des starken Rückgangs der Arbeitslosigkeit nach wie vor recht unpopulär sind.

Filed Under: Opinion, Research Tagged With: Germany, Hartz reforms, labor market reforms, unemployment, unemployment insurance

Arbeiten 4.0: Herausforderungen und Lösungsansätze

November 30, 2018 by Mark Fallak

Die Digitalisierung wird die Arbeitswelt der Zukunft prägen und neue Anforderungen an Arbeitnehmer und Unternehmen. Während Hochqualifizierte künftig mehr denn je gefragt sein dürften, könnten gerade die in Deutschland weit verbreiteten Ausbildungsberufe unter Druck geraten. Aus einer stärkeren Polarisierung ergeben sich wiederum neue Herausforderungen für die soziale Sicherung.

Weltweit bereiten sich Regierungen auf diese Veränderungen mit unterschiedlichen Strategien vor. Im Rahmen einer Fachtagung in Kanada skizzierte IZA-Experte Werner Eichhorst den Ansatz der deutschen Bundesregierung und ordnete ihn im internationalen Kontext ein.

Das aus einem Dialogprozess mit Vertretern aus Wissenschaft und Praxis hervorgegangene Weißbuch „Arbeiten 4.0“ bildet die Interessen der zentralen Arbeitsmarktakteure ab und sieht Handlungsbedarf in vier zentralen Themenfeldern: Lebenslanges Lernen, flexibles Arbeiten, Arbeitsschutz sowie Förderung und Absicherung von Selbstständigkeit. Die arbeitsmarkt- und sozialpolitischen Fragestellungen sind nicht neu, haben jedoch durch die Digitalisierung an Dringlichkeit gewonnen und inzwischen zu konkreten Gesetzesinitiativen geführt.

Nach Eichhorsts Einschätzung bietet das deutsche Modell der Sozialpartnerschaft gute Voraussetzungen, konsensorientierte Lösungen zu finden, um den Wunsch nach mehr Flexibilität mit dem Bedürfnis nach Absicherung in Einklang zu bringen. Eine besondere Herausforderung bestehe jedoch darin, neue Beschäftigungsformen wie die Plattformarbeit, deren Interessen bislang kaum systematisch organisiert sind, mit einzubeziehen.

Lesen Sie den vollständigen Gastbeitrag in englischer Sprache.

Filed Under: Opinion Tagged With: automation, digitalization, flexible work environments, health and safety, lifelong learning, platform work, Work 4.0

Bildung und Arbeitsmarkt besser verzahnen

November 23, 2018 by Mark Fallak

Die zunehmende Automatisierung der industriellen Produktion und der Trend zur Digitalisierung in fast allen Lebensbereichen wird die Arbeitswelt der Zukunft prägen. Manche Berufsbilder sind bereits vom Aussterben bedroht, während sich zugleich neue Tätigkeitsfelder eröffnen werden, die mitunter heute noch schwer vorstellbar sind. Das Ausmaß dieser Veränderungen bleibt nach wie vor auch in der Wissenschaft umstritten. Einigkeit herrscht jedoch darüber, dass der Wandel der Arbeitswelt neue Qualifikationsanforderungen mit sich bringt, die neben technischen Fertigkeiten auch ein wachsendes Maß an Kreativität und Anpassungsfähigkeit beinhalten.

Welche Herausforderungen sich daraus für die Bildungssysteme ergeben und wie die Politik darauf reagieren sollte, skizziert Francesco Pastore in einem aktuellen IZA Policy Paper. Nach seiner Einschätzung wird es entscheidend darauf ankommen, den Übergang von der Schule in den Beruf so reibungslos wie möglich zu gestalten. Das Bildungssystem müsse neben allgemeinen Qualifikationen mehr denn je auch arbeitsmarktrelevantes Knowhow vermitteln.

Das duale Ausbildungssystem deutscher Prägung sieht Pastore als wichtigen Eckpfeiler. Aber auch Schulen und Universitäten sollten noch enger mit der Wirtschaft zusammenarbeiten, etwa im Rahmen von dualen Studiengängen. Neben Klassenräumen und Hörsälen sollten Unternehmen wieder stärker zu Lern- und Ausbildungsstätten werden, wie dies noch vor der ersten industriellen Revolution üblich gewesen sei. Die Politik solle zudem lebenslanges Lernen durch geeignete Maßnahmen aktiv fördern.

Lesen sie eine ausführlichere Zusammenfassung in englischer Sprache.

Filed Under: Opinion, Research Tagged With: automation, competences, digitalization, dual education, Industry 4.0, skill, training

Eine Datensteuer für die Digitalwirtschaft

October 23, 2018 by Mark Fallak

Die gigantischen Gewinne der großen Internetkonzerne befeuern die öffentliche Debatte über eine geeignete Besteuerung in der zunehmend globalisierten digitalen Welt. Etablierte Konzepte wie „wirtschaftliche Zugehörigkeit“, „Mehrwert“ und „Umsatzsteuer“ stoßen an ihre Grenzen, wenn Unternehmen weltweit mit Online-Angeboten Gewinne machen, aber ihren Hauptsitz frei wählen.

Wo nehmen Unternehmen öffentliche Güter in Anspruch, und wo sollten sie demnach besteuert werden? Wie muss die Umsatzsteuer definiert werden, wenn Verbraucher eine datenbasierte Plattform nutzen, ohne dafür zu zahlen? Was ist eine brauchbare Definition von Mehrwert, wenn Nutzer nicht im klassischen Sinne Kunden einer Plattform sind, sondern lediglich persönliche Daten liefern, die anschließend monetarisiert werden?

Fragen wie diese hat die Politik allzu lange ignoriert. Zuletzt haben jedoch Bundeskanzlerin Angela Merkel wie auch die SPD-Vorsitzende Andrea Nahles angekündigt, „Big Data“ besteuern zu wollen. Während die Äußerungen von Angela Merkel die Einführung einer Geldsteuer nahelegen, gehen die Vorschläge von Andrea Nahles in Richtung einer Datensteuer, bei der Daten als ein Gemeingut öffentlich gemacht werden. Ein ähnlicher Vorschlag wurde in einem bereits 2015 erschienenen Artikel für die IZA World of Labor über die Nutzbarkeit von Google-Trends-Daten vorgestellt:

„…Regierungen müssen Unternehmen ermutigen und gegebenenfalls auch verpflichten, etwa in Form einer Datensteuer, ihre großen Datenmengen in aggregierter Form unter Wahrung legitimer Unternehmensinteressen und Datenschutzanforderungen für die Gesellschaft nutzbar zu machen.“

Nach Nahles‘ Vorschlag eines „Daten-für-alle-Gesetzes“ soll ein Digitalkonzern, sobald er einen festgelegten Marktanteil für eine bestimmte Zeit überschreitet, einen „anonymisierten und repräsentativen Teil seines Datenschatzes öffentlich teilen“. Eine solch innovative politische Auseinandersetzung mit der Datenrevolution war längst überfällig. Während der Nahles-Vorschlag der Idee einer „Datensteuer“ sehr nahe kommt, erinnert die Bemessungsgrundlage an die „Draft Lottery“ der amerikanischen Basketballliga NBA, bei der schwächere Konkurrenten bewusst gestärkt werden.

Ein großer Vorteil der Digitalisierung liegt darin, dass sie Märkte effizienter macht, indem sie Angebot und Nachfrage durch Netzwerkeffekte gezielter zusammenbringt. So kann etwa der Fahrgastdienst Uber anhand von Datenströmen vorhersagen, wann und wo eine Nachfrage nach Taxis entstehen wird. In diesen Fällen kommt dem führenden Anbieter häufig eine marktbeherrschende Stellung zu. So dominiert Google den Suchmaschinenmarkt, Facebook die privaten sozialen Medien und LinkedIn die beruflichen sozialen Medien.

Unternehmen der Digitalwirtschaft agieren gewissermaßen als „Datenraffinerien“, die das Humankapital eines Landes als „Rohdaten“ verwenden (die ähnlich wie Infrastruktur eine Art öffentliches Gut darstellen), um gewinnbringende Dienstleistungen anzubieten. Eine geeignete Besteuerung könnte in Form von Daten erfolgen, die andere Unternehmen wiederum nutzen könnten, um konkurrierende, ergänzende und im besten Fall frei verfügbare Dienste aufzubauen.

Ein Anschauungsbeispiel liefert Google Trends: Hier bleiben die Mikrodaten zum Nutzerverhalten bei Google, während die aggregierten Daten von Forschern verwendet werden können, um sozioökonomische Phänomene zu analysieren. Mit dieser selbst auferlegten Datenbesteuerung hat Google nicht nur ein wertvolles öffentliches Gut bereitgestellt, sondern auch selbst davon profitiert. Denn Google kann die Erkenntnisse der akademischen Forschung wiederum nutzen, um die eigenen Suchalgorithmen zu verbessern. Eine gut durchdachte Datensteuer könnte somit einer zunehmend auf Daten angewiesenen Wirtschaft wie auch der Allgemeinheit dienlich sein.

Filed Under: Opinion Tagged With: data tax, digitalization, globalization, Internet

Zwillingsmütter sind gesünder

October 11, 2018 by Mark Fallak

Zwillinge faszinieren die Menschheit – und liefern wertwolle Daten für die Wissenschaft. Verhaltensforscher und Psychologen untersuchen beispielsweise anhand des Lebenswegs eineiiger Zwillinge den Einfluss von Genen im Vergleich zu Erziehung und sozialem Umfeld. Arbeitsökonomen und Sozialwissenschaftler betrachten Zwillingsgeburten als „unerwartete Veränderung der Familiengröße“, um Rückschlüsse etwa auf Bildungsinvestitionen und Erwerbsbeteiligung der Eltern zu ziehen.

Allerdings basiert der Vergleich von Zwillingseltern mit Einlingseltern in der Regel auf der Annahme, dass Zwillingsgeburten dem Zufallsprinzip unterworfen sind. Ein aktuelles IZA Discussion Paper von Sonia Bhalotra und Damian Clarke weist auf potenzielle methodische Probleme hin, die sich aus einem bislang von der Wissenschaft vernachlässigten Phänomen ergeben: Zwillingsmütter leben im Schnitt deutlich gesünder als Einlingsmütter.

Die Autoren analysierten fast 17 Millionen Geburten in 72 Ländern und fanden unabhängig von regionalen Unterschieden heraus, dass die Wahrscheinlichkeit einer Zwillingsgeburt in hohem Maße mit dem Gesundheitszustand korreliert, und zwar in Bezug auf 16 verschiedene Gesundheitsindikatoren. Dazu zählen beispielsweise Körpergröße, Übergewicht, Diabetes, Bluthochdruck, Asthma, Nierenerkrankungen, Rauchen, aber auch Stressbelastung, gesunde Ernährung und Vorsorgeverhalten.

Da eine gesunde Mutter tendenziell eher in den Arbeitsmarkt zurückkehren und mehr in die Bildung ihrer Kinder investieren wird, kann es zu Verzerrungen in den Ergebnissen der sozialwissenschaftlichen Forschung kommen, wenn dieser Gesundheitseffekt nicht entsprechend berücksichtigt wird.

Lesen Sie einen ausführlicheren Beitrag der Autoren in englischer Sprache.

Filed Under: Opinion, Research Tagged With: fertilty, maternal health, natural experiment, randomness, social sciences, twin instrument, twins, validity

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