Der Zuspruch, den rechtspopulistische Parteien und Gruppierungen nicht zuletzt aufgrund ihrer zuwanderungskritischen Äußerungen in vielen EU-Mitgliedsstaaten erhalten, erschwert eine sachliche Debatte über Immigration und Integration – ausgerechnet zu einer Zeit, in der aufgrund von beginnendem Fachkräftemangel eine verstärkte Einwanderung von gut qualifizierten Migranten nach Deutschland wünschenswert ist.
Dass der Bildungsgrad eine maßgebliche Rolle spielt, wenn es um die positive oder negative Einstellung gegenüber Zuwanderung geht, zeigt ein aktuelles IZA-Diskussionspapier von IZA-Fellow Luca Nunziata und Beatrice d’Hombres. Ihre Analyse zeigt, dass ein höheres Bildungsniveau bei Europäern zu einer deutlich positiveren Haltung gegenüber Zuwanderern führt, ganz unabhängig von deren Herkunft.
Die Studie erklärt diesen Zusammenhang mit den allgemein besseren Arbeitsmarktperspektiven von Akademikern, die sie weitgehend immun gegen die populistische Behauptung angeblich negativer ökonomischer Folgen von Zuwanderung mache. Bildungsinvestitionen sind demnach zugleich ein effektives Instrument zur Stärkung einer gesellschaftlichen Willkommenskultur.